Die Rückkehr der Hexe im Engelsgewand.


Das waren doch wieder bewegte zwei Wochen bei den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi. Eine monumentale Eröffnungsfeier, mickrige Ausbeute an Edelmetall für die Bundesdeutschen und eine Mega - Abschiedsfeier. Herz, was willst du mehr? Das allerdings gefror mir bei den Bildern, die die Medien - Mafia aus dem nicht sehr weit entfernten Kiew zeigte. Tote, Tränegas, Trauer. Dann wieder Tränen der Freude, Triumphgeheule der Massen und - in Mitten der Menge - Julija Timoschenko. T., die Hexe im Engelsgewand?

Sie soll es wieder richten, nachdem die enttäuschten Ukrainer ihren Ministerpräsidenten Victor Janukowytsch aus dem Haus, vom Acker, aus dem Land ( ? ) gejagt hatten. T., die Heilige? Die Retterin der Verfolgten, der Benachteiligten, der Rechtlosen und der Mühsamen und Beladenen? Da saß sie nun in ihrem " AOK - Shopper " und machte einen müden Eindruck. Einige Worte hat sie sich aber dennoch abgerungen. Sie sprach von einem historischen Sieg ( oder so ähnlich ). Wer hat da eigentlich wen besiegt? Das Volk, die Politiker - Bande rund um den korrupten Ex - MP? Der korrupte Ex - MP, das gemeine Volk? Vielleicht sogar Jeder, Jeden?

Was haben sie in der westlichen Hemisphere nicht so alles an Schwachsinn zu den Ereignissen in der Ukraine vom Stapel gelassen? Von " Umsturz " war die Rede, von " Revolution " sogar oder von einem " Volksaufstand ". Große Begriffe für eine traurige Entwicklung. Die Halunken um des Ex - MP hatten sich für eine Anbindung an Russland entschieden. Diese Halunken sind aber zuvor von der Mehrheit gewählt worden. Der " Bastard " Janukowytsch war nicht der Kettenhund Moskau´s. Er war auch nicht der Schlächter irgendwelcher kommunistischen Intriganten. Er war der gewählte Politiker der Ukraine. Er war der volkseigenen Bastard.

Das Land ist arm. Es wird auf Jahre, wenn nicht auf Jahrzehnte von der Wirtschaftskraft des an Rohstoffen reichen Russlands abhängig sein. Kein Gas von dort bedeutet kein eigenes ökonomisches Wachstum. Weil die Ukraine aber de facto pleite ist, wird sie die Gaslieferungen nicht bezahlen können. Deshalb muss sie sich an den großen Nachbarn anlehnen. Die EU und deren angebliche Versprechungen auf finanzielle Hilfe nützen dem Land gar nichts. Das weiß auch Tymoschenko ganz genau. Westen hin, Westen her, Geld gibt ´s dort auch nicht mehr. Das hat die Multi - Millionärin mit Sicherheit in der Schweiz und anderswo Zins bringend angelegt. Deshalb wird sie ja auch hier so von der Medien - Meute geliebt.

Weil viele Ukrainer seit der Amtsführung des Betrügers Janukowytsch in ihrer eigenen Lebenssituation deutlich schlechter dastehen, als davor, hoffen sie nun, dass eine neue Regierung es richten werde. Doch der Machtapparat lässt sich so schnell nicht auswechseln. Wo korrumpierbare Staatsdiener an den Hebeln sitzen, werden auch bei einer eventuell amtierenden Staatspräsidentin Tymoschenko die gleichen Fratzen die Hand aufhalten, wenn es um Bakschisch, um Schmiergelder geht. T. ist keine Ikone. Es wird auch kaum eine großartige Veränderung in dem land mit oder ohne sie geben. Die Ukraine hängt am Tropf des großen Bruders Russland. Da kann die EU mit Engelszungen reden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Julija_Tymoschenko#Juristische_Verfahren


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
die überschrift halte ich für etwas gewagt, denn bei der berichterstattung momentan, weiß man kaum, wer wer ist...

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