Lavendel, nicht in der Provence
Sicherlich, auch diese Region im Südosten unseres Nachbarlands, zwischen Mittelmeer, dem Rhonetal und der italienischen Grenze ( https://de.wikipedia.org/wiki/Provence ) , sie ist längst kein Geheimtipp mehr. Dennoch könnte eine Fahrt, ein Urlaub, in der Zeit von Juni bis Anfang / Mitte August, sich alle Male lohnen. Denn in diesem Zeitraum zeigt sich die ansonsten eher karge, teils schroffe Natur, von ihrer Schokoladenseite.
Weil ab der dritten Juniwoche die riesigen Lavendelfelder die Landschaft dort in ein - bis zum Horizont verlaufendes - blaues Blütenmeer verwandeln, zieht es eine Vielzahl von Touristen dorthin. Das sehenswerte Naturschauspiel wird jedoch spätestens bis in die zweite Augustwoche durch die Menschen beendet. Die dortigen Landwirte ernten bis dahin die unzähligen Felder ab, indem die Lavendelblüten mitsamt der Stengel abrasiert werden. Hieraus werden Öle hergestellt. Zuvor aber bevölkern Hunderttausende von Bienen die gigantischen Anbau - Areale, um den Nektar der Blüten zu saugen. Die Imker bieten später den wohl schmeckenden Honig an.
Da der Lavendel als Nutzpflanze in unseren Breiten nicht mehr abgebaut wird, konzentrieren sich die - eher - industriell angelegten Flächen auf die Gebiete der Provence sowie der Toskana ( https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Lavendel#Vorkommen ).
Auch in Italien werden aus Lavendelpflanzen Extrakte und Beigaben zu diversen Duft - Kreationen, wie Seifen und Parfüms kommerziell hergestellt.
Nun mag der Naturfreund diese Massenanbau - Politik ächten, doch Fakt ist auch: Ohne diese Einkommensgrundlagen, wären die dortigen Regionen nahezu menschenleer und extrem verarmt.
Als ich vor vielen Jahren, während meiner studentischen Abenteuer - und Schaffensphase, einen Reisebericht von Kommilitonen, die sich als eingefleischte Südfrankreich-Fans ausgaben, mir reinziehen durfte, erinnerte ich mich auch an jene Schilderungen, die ich hierzu im Netz fand:
http://www.provence.de/provence-entdecken/lavendel.html
https://www.frankreich-webazine.de/die-prachtvollsten-lavendelfelder-in-suedfrankreich/#comment-1048
Nun, die Zeiten haben sich dramatisch geändert. Aus so manchen Reiseabenteuer mit Pannen, Übernachtungs - und Versorgungsimprovisationen, ist heutzutage ein Wochenendtrip, dank der Billigheimer unter den vielen Fluggesellschaften geworden.
Wer allerdings mit dem eigenen PKW / Bus, die nicht gerade kurze Route von unserer Landeshauptstadt Dresden ( oder sonstwo in Deutschland ) auf sich nehmen möchte, um nach etwa 1.400 Kilometer Strecke sowie mindestens 13 bis 14 Stunden reiner Fahrtzeit in der Hauptstadt der Provence Aix - en - Provence anzukommen, wird diesen Besuch mit Sicherheit nicht bereuen.
Und während ich unsere Lavendelsträucher mit Regenwasser aus der Gießkanne erfrischte, fielen mir jene Schilderungen von einer Provence -Reise einer Bekannten ein, die zusammen mit ihrer damaligen Freundin in den frühen 1980er Jahren mit einem " Opel Corsa " die beschwerliche Fahrt zu den Lavendelfelder angetreten war und dabei in Schlafsäcken im Auto übernachteten.
Solche Einschränkungen nimmt die Mehrzahl der heutigen Südfrankreich - Touristen schon gar nicht mehr in Kauf. Auch dort gilt längst das Gesetz der Bequemlichkeit - für die allerdings dann auch ordentlich bezahlt werden muss.
Da sind unsere Lavendel - Blüten im Garten doch wesentlich billiger!
" Kungens Män " aus dem kalten Schweden mit " Ohälsoresan " oder auch " Raketens wandring över himlen " aus " Stockholm Maraton " - 2016:
http://kungensman.tumblr.com/music
Kommentare
War ein Titel aus dem Dauer - Beschallungsprogramm von Krautrock World. com. Läuft bei mir nur in Abwesenheit des besseren Teils meiner Nicht - Ehe für Jeden, weil die auch die Musikgeschmäcker bekanntlich sehr verschieden sind.