Musikweltenbummler



Wenn ein Deutscher sich auf der quasi deutschen Balearen - Insel Mallorca niederlässt, muss dieses nicht gleich mit der dortigen Sauf - und Gröl - Meile in Verbindung gebracht werden. Jenseits des Massentourismus und der Prol - Horden, die hier - insbesondere in den Sommermonaten - ihr Unwesen treiben, gibt es im Landesinneren der Insel wunderbare Plätze, malerische Orte und abgelegene Kleinode, die den sonstigen Ruf des Eilands als Remmi Demmi - Urlaubsziel  eher ad absurdum führen.

In jenen ruhigen Bereichen lebt seit einiger Zeit der Künstler Stephan Micus, der es sich vor einigen Dekaden zur Aufgabe gemacht hat, rare, ungewöhnliche und landestypische Musikinstrumente aus aller Welt zu erwerben und diese nicht nur selbst zu spielen, sondern bei Tonaufnahmen gemeinsam einzusetzen.

Stephan Micus hat inzwischen eine Vielzahl von Alben veröffentlicht, auf denen eben jene klanglichen Experimente zu hören sind.

Der geborene Stuttgarter fand seine ersten Aufgaben während einer ausgedehnten Indien - Reise ab Mitte der 1970er Jahre. Hiernach legte er sich eine große Anzahl Instrumente zu, die er als Autodidakt alsbald auf eine eigene Weise spielte. In den Folgejahren bereiste er viele Länder, um sich dort in die Spieltechniken, der Musikkultur ausmachenden Instrumente zunächst einweisen zu lassen, ehe er diese zu einen eigenen Spielstil in ein Klang - Gebilde einband.

Dazu entwickelte Stephan Micus eine Kunstsprache in der er auf einigen Stücken singt.

Der 64jährige hat mittlerweile die Alben produziert:

  • Archaic Concerts, 1976
  • Implosions, 1977
  • Koan, 1977
  • Behind Eleven Deserts, 1978
  • Till the End of Time, 1978
  • Wings over Water, 1981
  • Listen to the Rain, 1983
  • East of the Night, 1985
  • Ocean, 1986
  • Twilight Fields, 1987
  • The Music of Stones, 1989
  • Darkness and Light, 1990
  • To the Evening Child, 1992
  • Athos, 1994
  • The Garden of Mirrors, 1997
  • Desert Poems, 2001
  • Towards the Wind, 2002
  • Life, 2004
  • On the Wing, 2006
  • Snow, 2008
  • Bold as Light, 2010
  • Panagia, 2013
  • Nomad Songs, 2015

https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Micus

Am Pfingstwochenende stellte der Nachrichtensender MDR aktuell einen Bericht des Radio - Redakteurs Sebastian Hesse vor, der sich mit dem Weltmusiker Stephan Micus befasst. Der Wahl - Mallorquiner kommt dabei zu dem Schluss, dass es wohl kaum noch Instrumente auf dem Erdball gibt, die er nicht kennt.
Ob der Weltenbummler in Sachen Weltmusik sich dennoch wieder auf eine große Reise begeben wird, ließ er noch offen.

Interessante Klangexperimente wird er aber wohl auch weiter einspielen:

Stephan Micus mit " Ocean Part I " - 1986:



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