Die Preisknaller kommen


Gestern waren wir zum ersten Mal nach dem Urlaubsende in der hiesigen " PENNY " - Filiale einkaufen. Auf dem ersten Blick schien sich nicht so viel verändert zu haben. Die Stände, Regale und Kühlabteilungen standen immer noch dort, wo wir sie vor unseren Abstecher an die geliebte Ostsee vorgefunden hatten. Doch beim näheren Hinsehen erkannten wir, dass viele Preise gestiegen waren.

Vor allem die Molkereiprodukte, aber auch Backwaren oder Fleischprodukte sind teurer geworden. Recherchen haben ergeben, dass von Mai 2021 bis Mai 2022 der Preisanstieg durchschnittlich 11,1 % betrug. 

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/steigende-lebensmittelpreise-fakten-ursachen-tipps-71788 

Dieser statistische Wert besagt zunächst recht wenig. Weil er auf der Basis bestimmter, zuvor gezielt heraus genommener Waren beruht. Deshalb sind einzelne Warengruppen und deren  Preisentwicklungen gesondert erfasst worden. Und siehe da, die Verkaufspreise stiegen dort zum Teil rasant. 

Diesen Eindruck hatten wir denn auch bei unserem Einkauf. 

Zudem war deutlich erkennbar, dass eine Reihe von Artikeln nicht mehr im Angebot dieser " PENNY " - Filiale waren. Zum Beispiel gab es keine Speiseöle zu kaufen. Dieser Regalabschnitt war leer und wurde pro forma mit anderen Artikeln ausgefüllt. Andere Lebensmittel waren zwar vorhanden, jedoch nur in einer sehr gegrenzten Stückzahl und zudem nur von einem oder wenigen Herstellern ( Butter, Milch, Margarine ).

Besonders bei den Molkereiprodukten sind Preissteigerungen in dem oben genannten Zeitraum zu erkennen gewesen. Einst habe ich die mit einem Milchfettgehalt von 3,8 Volumenprozent angebotene Milch für einen Preis von 1,09 Euro in dieser Supermarktfiliale gekauft. Nun war sie mit sage und schreibe 1,69 Euro ausgepreist. Das macht nach Adam Riese eine prozentuale Erhöhung von 55,05 aus oder 0,60 Euro pro Literpackung. Weshalb wohl nur mickrige 6 Tetra - Packungen dieses " Luxusartikels " im Regal standen. 

Bei der beliebten und einst noch günstigen " Kerry Gold " - Butter, die schon mal im " Super - Sonder - Spar - Angebot " für 2,89 / 1,79 Euro zu haben war, stand jetzt ein Preis von satten 4,99 ( 400 Gramm - Packung / 3,69 250 Gramm - Packung ) am Regal. Auch die angebotenen Anzahlen der Butter war sehr überschaubar. Mondpreise, also?

Nicht ganz, denn noch vor vor drei Wochen habe ich in der " PENNY " - Filiale in Prerow für " Kerry Gold " - Butter für 2,49 Euro erhalten. Milch kosteten dort  nur " 0,92 Euro ( 1 Liter - Packung, 3,5 Volumenprozent ). 

Da stellt sich der Konsument die durchaus berechtigte Frage, warum und wie solche Preisdifferenzen zustande kommen können?

Tja, nicht wenige Lebensmittelketten nehmen das Inflationsgelaber zum Anlass, um regional und punktuell die Preise in die Höhe zu treiben. Zudem haben die lokalen oder regionalen Anbieter ihre schmierigen Griffel im Spiel und nutzen die partielle Oligopolstellung aus, um die Verbräuchermärkte unter Druck zu setzen. Wenn Lebensmittel nicht durch die halbe Bundesrepublik gekarrt werden sollen, obwohl ein anderer Hersteller diese zu erheblich günstigeren Preisen anbietet, jedoch die Transportkosten dafür die wesentlich günstigeren Herstellerpreise vollständig kompensieren oder gar noch teurer machen, wird der Einkäufer der Lebensmittelketten eben die Bedingungen ( die Preise ) des regionalen Herstellers akzeptieren müssen. 

Zudem haben die Verbraucher im letzten Quartal weniger Lebensmittel gekauft ( durchschnittlich 5,4 % im Monat April bis Juni ). Und - so die gleichförmigen Berichte im Netz - der Konsument geht bewusster mit den Nahrungsmitteln um. Will heißen: Es wird angeblich weniger Essbares in die Mülltonne gekloppt.    

Wie alles im Leben, ist diese Entwicklung aber nur relativ zu betrachten. Noch gibt es in den Märkten eine unübersehbare Fülle an Lebensmitteln und noch jammern die Verbrauchermarktketten auf sehr hohen Niveau. Die Teuerung hier ist deshalb nur ein Aspekt im Lebensumfeld des " Normalo ". Wenn erst die enormen Nachzahlungen der Energiekosten auf die Tische flattern, wird es noch enger für die Zukunft. Da wird die Flugreise im kommenden Sommer nicht mehr drin sein, der Winter - oder Weihnachtsurlaub zum Ski fahren in den österreichischen Alpen fällt flach und statt jede Fahrt zum Einkaufen per PKW zu erledigen, dürfte das Fahrrad zu einer sinnvollen Alternative werden. Das hat den Vorteil, dass nahezu jeder Zweite sein massives Übergewicht durch Bewegung abbauen könnte. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Begleitet von dem 1950er Jahre - Slogan des " FdH ".

Preise hin, Teuerung her, die grassierende Fettleibigkeit führt bekanntlich zu Gesundheitsproblemen, die zwangsläufig mit vermehrten Arztbesuchen und Operationen im Krankenhaus verbunden sein können. Der errechenbare Schaden für die Allgemeinheit ( Volkswirtschaft ) ist immens.

Friss die Hälfte reloaded, also?  


EXCALIBUR  -  Run Through The Past  -  1972:




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