Freiluft - Lesen in Eching oder Kultur ist nur ein Allgemeingut
Der Sommer 2022 verwöhnt selbst Daheimgebliebenen in diesem, unserem, von Energie - Sorgen geplagten Land. Bei Temperaturen von bis zu 40 C fällt es schwer, überhaupt daran zu denken, dass in wenigen Wochen der Spaß wieder vorbei sein wird.
Während die meisten Bundesländer ihre Schulferien begonnen haben, hinken wir in Bayern noch etwa zwei Wochen zurück. Da stellt sich für jeden noch nicht im Urlaub Befindlichen: " Was mache ich mit der freien Zeit? "
Für die Daheimgebliebenen bieten eine Reihe von Städten und Kommunen so genannte Sommerprogramme an. Es sind vielfältige Veranstaltung, die häufig etwas mit Musik, Vergnügen und Literatur zutun haben.
Auch unsere eher überschaubare Gemeinde hatte am vergangenen Wochenende ein solches Sommerprogramm aufgelegt. Es bot in einem bescheidenen Rahmen ein wenig für den von der Hitze geplagten Kopf.
Wie auch in anderen Bereichen der Gesellschaft trennte sich auch hier Alt von Jung sowie Gebildet von Einfachgestrickt; weniger Arm von Reich, denn die Veranstaltungen waren kostenfrei. Nun, ja, wir waren auch mal jung.
Diese und ähnliche Gedanken kamen mir beim Fotografieren der drei Protagonisten, die auf der " Vorlesecoach " am Rande des Bürgerplatzes saßen und einige Geschichten in ihrem Dialekt vortrugen.
Da war eine auch schon ältere Dame aus Eching, die einen amüsanten Beitrag in der schwäbischen Mundart vorlas. Er hieß " Mein erster Hamburger " und riss in groben Zügen jene Geizhals - Mentalität, die den Schwaben immer wieder hinterher getragen wird, an. Eine Schwäbin besuchte irgendwann in den 1990ern eine Filiale der Fastfood - Kette " McDonald´s " und schlug sich dort mit den Tücken der Selbstbedienung und der amerikanischen Esskultur ( die bekanntlich keine ist ) herum.
Unser Nachbar las aus einem Band eines oberpfälzischen Heimatdichters vor, der sich darin einige Gedanken über die Herkunft der Salzstange und ihren Bezug auf die biblische Geschichte von Sodom und Gomorrha macht.
Auch meine bessere Hälfte ließ sich nicht lumpen. Sie sächselte aus einem Band von Lene Voigt, die hier eine Geschichte über eine wesentlich jüngere Ehefrau, ihren plötzlich verstorbenen Mann und die positiven Folgen seines Ablebens auf ihre Rentenzahlungen erzählt. Zuletzt trug sie dann noch die " Loreley " auf sächsisch vor.
Immerhin fanden sich einige ältere Zuhörer dazu ein. Trotz Sommerhitze und alledem.
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