Jahrgang 1953

  Wir schreiben die Endsiebziger Jahre. In Westdeutschland brummt der Konjunkturmotor wieder. Die so genannte Ölkrise schien zum überwiegenden Teil überwunden. Was hieraus verblieb, waren wesentlich höhere Öl - und Benzinpreise und damit verbunden gestiegene Lebenshaltungskosten. Diese konnten indes über kontinuierlich angehobene Löhne - und Gehälter bei der breiten Bevölkerung abgefangen werden. Der Wachstumsgarant, die deutsche Autoindustrie, war hierfür eine tragende Säule. VW, BMW, Mercedes, gelang es dank einer ständig wechselnden Modellpalette die Verkaufszahlen nicht nur im Inland zu steigern. Insbesondere die Volkswagen AG in Wolfsburg mitsamt ihren Zulieferbetrieben glänzte durch immer neu Verkaufsrekorde. Den dortigen Bandarbeiter ging es - gemessen an den anderen Werktätigen - nahezu glänzend. Die starken Gewerkschaften handelten dort beinahe paradiesische Tarifverträge aus. Dazu gehörten fast einmalige Sozialleistungen. Und die sahen unter anderen vor, dass ein Malocher...

Nach dem eher durchwachsenen Wetter von Montag bis Mittwoch zeigte sich der gestrige Donnerstag spät, aber nicht zu spät, als freundlich. Tatsächlich brach die Wolkendecke auf und die Sonne kam durch. Immerhin hatte dann der frühe Nachmittag für uns noch smarte 19 ° C bei leichtem, an den Küstenregionen immer vorhanden Wind, parat. Gute Bedingungen also, um nach dem 6 Kilometer Strandlauf, jetzt einen Strandaufenthalt einplanen zu können. Gedacht, getan. Gegen 12.00 Uhr präparierten wir uns mit den beiden Campingstühlen, einer Strandtasche und dem hier nicht wegzudenkenden Windschutz. Diesen sowie weitere Utensilien sollte ein Strandbesucher bei einem längeren Aufenthalt auf jeden Fall mitnehmen, sonst könnte es eher ungemütlich werden. Zudem ist der obligatorische Sonnenschutz für das Gesicht und die übrigen Hautpartien zwingend erforderlich. Einen schmerzhaften Sonnenbrand kann sich ein Strandbesucher auch bei nur 19 ° C oder weniger einfangen. Ebenso ist das Hautkrebsrisko jederzeit...

Es muss wohl einigen Betrachtern der Fernsehbilder und Fotos der Gewaltorgien aus dem Leipziger " Bruno - Plache -Stadion ", anlässlich des Punktespiels zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und der 2. Mannschaft des FC Ergebirge Aue vom zweiten Februarwochenende dieses Jahres, wie ein Abklatsch des Skandal-Endspiels zum Europapokal der Landesmeister im Jahre 1985 zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin im Brüsseler Heysel -Stadion, vorgekommen sein, als es Dutzende von Toten und Hunderte von Verletzten gab. Hier waren die Veranstalter, die UEFA , die Stadt Brüssel und das Land Belgien unvorbereitet in eine Gewaltorgie hinein geraten, deren Ausmaße jahrelang die Öffentlichkeit beschäftigte. Zuvor gab es bereits in England eine Vielzahl von Ausschreitungen und Krawallen anlässlich diverser Fußballspiele. Die UEFA schritt ein und sperrte die englischen Mannschaften für mehrere Jahre von den internationalen Wettbewerben aus. Der Englische Fußballverband blieb ebenfa...

 Übermorgen wird in der Münchner " Allianz Arena " das 33. Finale zur UEFA Champions League ausgetragen. Dieses ohne deutsche Beteiligung, denn die Bundesligavereine sind allesamt bis zum Viertelfinale ausgeschieden. Nach 188 Begegnungen, in denen 36 Klubs durch 81 Qualifikationsspiele ermittelt worden sind, treffen nunmehr die Mannschaften von Paris St. Germain und Internationale Mailand aufeinander, um dem Champion der Champions der so genannten Königsklasse zu ermitteln.   Die Sieger aus den beiden anderen Wettbewerben, nämlich der UEFA Europa League sowie der Conference League sind bereits ermittelt worden.   Beide Pokale gehen auf die Insel, dem Mutterland des Fußballs, nach England. Das wäre vor 40 Jahren im vormals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister auch so gekommen. Da standen sich am 29. Mai 1985 die Mannschaften von Juventus Turin und dem FC Liverpool gegenüber. Doch dank eines Foulelfmeters des Franzosen Michel Platini gewannen die Italiener ...

Donnerstag, der 29. Mai 2025 ist in diesem, unserem Lande ein Feiertag. Der nennt sich nach christlicher Lesart denn auch Christi Himmelfahrt. Auch wenn ich vor 55 Jahren konfirmiert wurde, kann ich heute das Märchen rund um die angebliche Wiederauferstehung des dort ernannten Herrn nicht mehr lückenlos wiedergeben. Dieses war allerdings nicht der Hauptgrund, weshalb ich fünf Jahre später aus dem Verein ausgetreten bin. Immerhin darf ich trotzdem den Feiertag begehen. Glauben hin, Feiertag her? Wie und warum dem auch immer sei, ich halte es sei dem Grundsatz der kritischen Distanz, was die Sinnhaftigkeit der christlichen Lehre angeht. Dazu zählt auch die Frage, warum das Staatsgebilde Deutschland eigentlich einen christlich geprägten Aufbau haben soll, wenn dieser im staatlichen Handeln gar nicht umgesetzt wird? Und so wundert es denn auch nicht, dass Papa Staat es hinnimmt, wenn Hunderttausende Zipfelschwenker in Horden mit ihren elektrisch betriebenen Veluzepe marodierend und stark a...

Das ZDF ist ja bekanntlich eine der öffentlich - rechtlichen Säulenheiligen in der hiesigen Medienlandschaft und dieses, obwohl sich die dortigen Verantwortlichen als Konkurrenz zu noch älteren Tante ARD sehen und dabei so manches Mal den Blick für die eigene Daseinsberechtigung verlieren. Weil das Bundesverfassungsgericht ( BVerfG ) in gefestigter Rechtsprechung auch dem Rentnerkanal aus Mainz das Attribut der medialen Grundversorgung zugebilligt hat, zu dem selbstverständlich auch Nachrichtenmagazine zählen. Eines davon ist nach wie vor " frontal " ( vormals " frontal 21 " ), dass ich seit dem dieses nicht mehr von Theo Koll moderiert wird, eher unregelmäßig sehe. Nun, mit zunehmenden Alter verstärkt sich bei mir der Drang, alles an - zumeist negativer - Information an mich heranzulassen. Dabei läuft nämlich selbst ein kritisch eingestellter Mensch Gefahr sukzessive abzustumpfen. Als ich gestern Abend in der Halbzeitpause des zweiten Fußballrelegationsspiels zwisc...

  Der Weststrand auf dem Darß dürfte wohl zu den meist besuchten Attraktionen der Halbinsel Fischland - Darß - Zingst. Hierüber ist - vielleicht - in ausreichender Form berichtet worden. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass wir uns heute Morgen zu einem Lauf zum Darßer Ort, dem dortigen Leuchtturm sowie dem hier liegenden Abschnitt des Weststrandes entschieden. Bei durchwachsenen Wetter mit zirka 14 Grad, mäßigen Wind und bedeckten Himmel starteten wir gegen 9.30 Uhr von der Ferienwohnung. Die Reste des sonntäglichen Wolkenbruchs, den wir nach unserer Ankunft noch miterleben durften, nämlich kleinere Schlammpfützen und herunter gefallene Blüten waren überall auf dem unbefestigten Waldweg zu sehen. Nach den eher zu trockenen Monaten März sowie April, erhält der Nordosten Deutschlands den lang ersehnten und erforderlichen Regen,  Nach knapp einer dreiviertel Stunde und 5 Kilometern Strecke hatte wir unser Ziel erreicht. Nach einer kurzen Pause setzten wir den Lauf über den e...

  Der gestrige Montag war ja der erste komplette Urlaubstag auf dem Darß. Nach einem Einkauf in der " EDEKA  " - Filiale, dem Besuch der Prerower Seebrücke und dem Brunch, entschlossen wir uns bei wechselhaften Wetter, ein zum Verkauf stehenden Hausgrundstück an der hiesigen Waldstraße aufzusuchen. Auf den Seiten des Portals " immowelt. de " sind derzeit 39 Verkaufsobjekte in einer großen Preisspanne von 195.000  Euro ( als Wohnung ) bis 1.650.000 Euro in sehr unterschiedlichen Größen gelistet. https://www.immowelt.de/suche/mk/immobilien/mecklenburg-vorpommern/prerow-18375/ad08de9365 Eines davon ist dieses: Als quasi Ortskundige fand meine bessere Hälfte sehr schnell heraus, wo sich das Hausgrundstück befindet. In der Waldstraße. Die liegt in unmittelbarer Nähe der Ortsmitte. Die in den Ferienzeiten sehr frequentierte Strandstraße liegt zwar 900 Meter entfernt, allerdings herrscht auf und an der Waldstraße durchaus rege Betriebsamkeit, denn sie bietet den Urlaubern ...

  Nach mehr als 10 Stunden Fahrt und knapp 940 Kilometern kamen wir am gestrigen Sonntagnachmittag in Ostseebad Prerow an. Es nieselte leicht vom DDR grauen Himmel auf uns herab. Typisches Seewetter im Mai des Jahres 2025. Egal, die letzten Tage in Bayern waren ja auch nicht viel anders. Nach der ersten Nacht im fremden Bett entschlossen wir uns heute Morgen der vor 7 Monaten eingeweihten Prerower Seebrücke einen ersten Besuch abzustatten. https://de.wikipedia.org/wiki/Seebrücke_Prerow Die ersten Bauabschnitte im Juni 2022 sowie deren Fortgang 2023 durften wir genauso wie im Endstadion im Folgejahr miterleben.  Tatsächlich hatten sich die Arbeiten aufgrund wetterbedingter Umstände um einige Monate verzögert. Doch dann war es im Oktober 2024 endlich so weit. Die neue Brücke konnte offiziell in Betrieb genommen werden. Nun sieht sie so aus: Einen Anlegeplatz für das Seenotrettungsboot befindet sich dort auch:   Okay, es wurden viele Steine, noch mehr Beton und Metall verbau...

Heute Morgen habe ich wieder in meinem Blog herum gestöbert. Der ist nach inzwischen, das heißt nach 18 1/2 Jahren, auf immerhin 5.959 Posts angeschwollen. Jede Menge Worte, Sätze und Zahlen also, die ich hier produziert habe. Zu einem der eingestellten Artikel zählt dieser:   https://lobster53.blogspot.com/2016/07/der-zeltplatz-von-granville-oder-oh-wie.html Als ich diesen damals schrieb, war es mir ein Bedürfnis, das einst Erlebte der Nachwelt zu hinterlassen. Nicht nur, weil die Zeit - gefühlt - dahin rast, sondern wohl eher deshalb, weil die Zeitspanne zwischen dem was einmal war und dem, was noch kommen wird, sich damit auch verkürzt. In dem Post habe ich ein - nicht nur - von mir vormals gern gehörtes Lied der auch aus Münster stammenden Popgruppe " Alphaville " eingebettet. Die Formation existiert seit 42 Jahren und geistert als Untote irgendwie in der deutschen Musikszene herum. Wahrscheinlich nur deshalb, weil es neben dem Mitbegründer Marion Gold weitere Nostalgiker...

  Noch zwei Tage, dann starten wir den VW Bus wieder für die große Fahrt. Auf der mehr als 800 Kilometer langen Fahrt erwarten uns mindestens 21 Baustellen. Allein auf der A 9 von München nach Berlin dürfen wir 12 dieser Ärgernisse passieren. Weshalb ich mir bereits seit einigen Tagen Gedanken darüber mache, wie jene unangenehmen Hindernisse bei der Ausübung des ehernem Grundsatzes der „ freien Fahrt für freie Bürger „ irgendwie umfahren kann. Okay, es böten sich durchaus Alternativen zu der mit Dauerstress - selbst an einem Sonntag - verbundenen, zeitlich besehen günstigeren Route von Eching über die A 9, A 10 und A20 sowie A 19 nach Prerow, nämlich über die A 93, A 9 ab Hof, die A 10, A 11 sowie die A 20, doch das bedarf einer etwas genaueren Prüfung, denn die Strecke ist zirka 30 Kilometer länger und Baustellen gibt es dort auch. Allerdings nicht 21, sondern lediglich 4. Nun, in der Routenplanung ist dieses alles reine Theorie. Wenn der erste Stau naht, baut sich vor der Baustel...

Gestern hatten wir Besuch von einer Bekannten aus Bayern. Da der Freistaat bekanntlich das flächenmäßig größte Bundesland ist, wird er in sieben Bezirke, einundsiebzig Landkreise sowie fünfundzwanzig kreisfreie Städte, mit zweitausendundsechsundfünfzig Gemeinden aufgeteilt. Ein größtenteils funktionierendes Gebilde, in dem 13, 176 Einwohner gemeldet sind ( waren ). Darunter unsere Bekannte und wir beide auch. Wir sind Zugezogene; unsere Bekannte nicht. Sie ist in einer kleineren Gemeinde auf einem Bauernhof in Oberbayern geboren und wohnt jetzt in Landshut, einer Stadt in Niederbayern. Soweit, so gut. Oder auch schlecht? Als wir uns gestern bei einem Stück selbst gebackenen Käsekuchen auch über Politik. Ein durchaus heikler Bereich, denn es ergaben sich innerhalb des eher lockeren Gesprächs einige Unterschiede bei den geäußerten Meinungen. Was auch daran lag, dass der Bruder der Bekannten AfD - Fan ist. Nun, ja, damit hat er sich nicht sofort eine Seuche, wie die Pest, Cholera oder Syp...

  Als der Fetisch Personenkraftwagen sich in Deutschland - vornehmlich in der BRD - längst in das Alltagsleben eines Blechkarossenbesitzer eingegraben hatte, wurde das Angebot an diesen rollenden Wohnzimmern nicht nur größer, sondern schlug sich auch in allerlei Absurditäten nieder. Während dabei die deutschen oder in Deutschland hergestellten PKW, wie beispielsweise VW, Mercedes Benz, BMW, aber auch Opel, Ford, Porsche, in den höchsten Tönen gelob priesen wurden, verteufelte der westdeutsche Autospießer die ausländischen Produzenten. Fiat, Renault, Peugeot, insbesondere aber die auf den gigantischen Markt drängenden japanischen Hersteller, wie Toyota, Mazda, Honda, waren diesen Banausen ein Dorn im Auge. Hier wurde vor allem polemisiert und dabei hanebüchener Unsinn verbreitet. Mit wahrheitswidrigen Behauptungen, so unter anderen " Die Autos fallen sofort auseinander " stänkerte das - vornehmlich - proletarische Umfeld gegen die fernöstliche Konkurrenz. Einen unsäglichen Höh...