40 Jahre nach der Gewaltorgie im Brüssel Heysel Stadion.

 Übermorgen wird in der Münchner " Allianz Arena " das 33. Finale zur UEFA Champions League ausgetragen. Dieses ohne deutsche Beteiligung, denn die Bundesligavereine sind allesamt bis zum Viertelfinale ausgeschieden. Nach 188 Begegnungen, in denen 36 Klubs durch 81 Qualifikationsspiele ermittelt worden sind, treffen nunmehr die Mannschaften von Paris St. Germain und Internationale Mailand aufeinander, um dem Champion der Champions der so genannten Königsklasse zu ermitteln.  

Die Sieger aus den beiden anderen Wettbewerben, nämlich der UEFA Europa League sowie der Conference League sind bereits ermittelt worden.  

Beide Pokale gehen auf die Insel, dem Mutterland des Fußballs, nach England.

Das wäre vor 40 Jahren im vormals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister auch so gekommen. Da standen sich am 29. Mai 1985 die Mannschaften von Juventus Turin und dem FC Liverpool gegenüber. Doch dank eines Foulelfmeters des Franzosen Michel Platini gewannen die Italiener mit 1:0. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Europapokal_der_Landesmeister_1984/85

Das dürfte allerdings eher eine Randnotiz in den Analen dieses Wettbewerbs geworden sein. Das Endspiel im alten, baufälligen Brüssel Heysel Stadion, artete zu einem der größten Krawall - Orgien, die der internationale Fußball bis dato gesehen hatte. Horden besoffener englischer Schläger stürmten die Ränge der italienischen Zuschauer und lösten damit eine Massenpanik aus, bei der 39 Menschen starben und bis zu 600 verletzt wurden.

Dieses " Skandal " - Finale ist journalistisch längst aufgearbeitet worden. Nun jährten sich die Ereignisse in und um die inzwischen umgebaute und zum " König Baudouin Stadion " ungenannte Fußballarena zum 40. Mal.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Heysel

Anlass genug, dass eine Vielzahl von Medien hierzu erneut berichten. Da mir die Fernsehbilder aus dem zu einem Schlachtfeld verkommenen Fußballstadion in der belgischen Hauptstadt noch gut in Erinnerung waren, habe ich hierzu in meinem Blog bereits vor 17 Jahren in einigen Beiträgen erinnert:

https://lobster53.blogspot.com/2007/02/randale-in-den-fuballstadien-ein.html

https://lobster53.blogspot.com/2014/04/heysel-hillsborough-hooligans-und-youll.html

Nicht nur seit dem 29. Mai 1985 und den Ausschreitungen im ehemaligen Heysel Stadion von Brüssel wurden neben unzähligen Umbauten an oder  Neubauten von Stadien sowie dazu vorgenommener Sicherheitsvorkehrungen sind derartige Abläufe wie sie sich vor 40 Jahren im einstigen Heysel Stadion in Brüssel zutrugen nicht mehr möglich. Allerdings hat es davor und danach durchaus ähnliche Fälle gegeben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Katastrophen_in_Fußballstadien

Das heutige Milliardengeschäft Fußball scheint mit Toten und Verletzten durchaus weiter leben zu können. So kam es denn nicht von ungefähr, dass trotz der chaotischen Zustände im Heysel Stadion am jenem 29. Mai 1985, die UEFA - Verantwortlichen das Endspiel durchführen ließen. Das ZDF klinkte sich daraufhin aus der Direktübertragung aus. Der vormals kommentierte Mitarbeiter Eberhard Figgemeier (https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Figgemeier ) erklärte dieses dem Zuschauer mit einem Satz so: " Das tragen wir nicht mit. "

Das war - auch wenn es mich als eingefleischter Fußballanhänger damals sehr geärgert hat - nur konsequent:


Von den körperlichen sowie den psychischen Folgeschäden, die die unmittelbar Beteiligten oder Geschädigten jener Gewaltexzesse an dem 29. Mai 1985 im Brüsseler Heysel Stadion erlitten haben, wird leider wenig bis gar nicht berichtet. Von den Augenzeugen des " Skandal " - Endspiels um den Europapokal der Landesmeister sind wohl nicht wenige längst verstorben. So auch die beiden Reporter des ZDF, Eberhard Figgemeier, sowie für die Rundfunk, dessen Übertragung der WDR - Reporter Jochen Hageleit kommentierte (  https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Hageleit ). Immerhin haben beide noch miterlebt, dass die belgischen Verantwortlichen den Toten und Verletzten mittels einer am Stadionbereich angebrachten Tafel gedenken. Immerhin etwas.




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