Endlich angekommen!
Der Mittwoch dieser Maiwoche im Jahre des Herrn 2025 war ein schöner Tag. Nein, nicht vom Wetter aus besehen, sondern weil ich nach beinahe 2 Monaten meine Plaste - Krankenkassen - Karte bekommen hatte. Jetzt darf ich wieder - ohne dabei ein unsicheres Gefühl oder schlechtes Gewissen zu haben - von einem Arzttermin zum anderen hoppen. Ärztehopping ist ja in meiner Altersklasse der Freizeitsport Nummer Drei. Hinter dem Grillen plus Saufen und Reisen, gehört das Aufsuchen diverser Praxen, die von der Garde der Allgemeinmediziner über den Gesichtschirurgen bis hin zum Urologen - zum größten Teil nur mühsam - unterhalten werden.
Der Grund für die verspätete Kartenzusendung war so simpel wie einleuchtend: Es scheiterte ein Begehren mal wieder an der fehlenden Digitalisierung. Dieses Manko trifft selbstverständlich auch im Freistaat Bayern voll umfänglich zu. Ob sich hieran in absehbarer Zeit etwas ändern wird, dürfte in den Sternen stehen. Zwar ist das Trio Infernale mit Namen Merz, Söder und Klingbeil angetreten, die Rückschrittlichkeit in Sachen Digitalisierung zu bekämpfen, doch ob die drei Herren dieses allein über das neu eingerichtete Bundesministerium schaffen können, muss arg bezweifelt werden.
Aber nicht nur deshalb wurde mein Antrag auf Wechsel der Krankenkasse bei der hiesigen AOK zu einem wahrhaftigen Geduldsspiel. Bereits im Januar 2025 habe ich diesem bei der AOK Bayern online gestellt. Nachdem die Maske ordnungsgemäß ausgefüllt und auch die beiden erforderlichen Passbilder hochgeladen waren, hieß es nun warten. Ein Wechsel war erst ab dem 01.04.2025 möglich. Das ergibt sich aus dem Sozialgesetzbuch ( SGB ).
Die Karte für meine bessere Hälfte lag bereits nach knapp drei Wochen im Briefkasten. Bei mir verzögerte es sich um beinahe 2 Monate. Ein Grund dafür war auch, dass ich einen schriftlichen Antrag auf Aufnahme in die so genannte Familienkrankenversicherung händig auszufüllen hatte und dieser von der AOK auch noch verschlampt worden war. Ich hatte das Formblatt mit einem Einkommensnachweis exakt so ausgefüllt, wie in den vielen Jahren davor. Doch der mit der Post versandte Antrag kam bei der AOK angeblich nie an.
Und so erhielt ich denn auch keine neue Krankenkassenkarte.
Nachdem die Sache mir Ende März im wahrsten Sinne des Wortes spanisch " vorkam, hakte ich per Mailanfrage nach. Nein, die AOK habe keinen Antrag auf Krankenkassenwechsel und Aufnahme in die dortige Familienversicherung vorliegen. Na, schön, dann bitte das ganze umständliche Prozedere noch einmal.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfe die AOK keine persönlichen Angaben zu der Krankenversicherung online übermitteln. Ach, so, dann also bitte erneut in der archaischen Form, nämlich schriftlich. Dazu war wiederum ein Passbild erforderlich. Dieses könne ich aber online senden.
Nö, mache ich lieber auf dem Postweg. Und dieses Mal an eine im Briefkopf benannte Bearbeitungsstelle in Landshut und nicht in zur Hauptgeschäftsstelle nach München. Das könnte vielleicht der Fehler, ein Irrtum gewesen sein, der den gestellten Antrag auf Aufnahme in die Familienkrankenversicherung im Nirvana verschwinden ließ, Dennoch: Unser Verwaltungswesen, die Justiz eingeschlossen, ist nicht digitalisiert. So muss immer noch vieles, was zwischen Mensch und Institution geregelt werden soll, auf händigen Wege erledigt und bearbeitet werden ( oder auch umgedreht ).
Nun ist sie aber endlich da, die Krankenversicherungskarte der AOK Bayern, deren Mitglied ich als Familienversicherter seit dem 01. 04. 2025 bin. Ich möchte nicht sagen, dass ich nach dem ich das Kärtchen in unterschriebener Form in das Portemonnaie eingesteckt hatte, drei Kreuze machen konnte, aber froh ich schon.
In unserem Alter - aber auch in für die jüngeren Bürger - ist eine Krankenversicherung zwingend erforderlich. Und - bei aller Nörgelei rund um das zweifelsohne ständig reformbedürftige Gesundheitswesen hier - im Vergleich zu vielen Millionen Menschen in den anderen Länden dieser Erde sind wir nahezu als privilegiert anzusehen. Zuzahlungen hin, " IGEL " - Leistungen her, die Gesundheit ist dann doch das wichtigste Gut in unserem Leben.
HELLS PREACHER INC. - Preacher Man - 1969:
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