" Das ist nicht mehr mein Fußball. "


 


Als vor 62 Jahren, also einer halben Ewigkeit, die ersten acht Begegnungen in der 1963 gegründeten westdeutschen Fußball - Bundesliga absolviert waren, war dieser Rasensport zwar sehr beliebt, doch kommerziell nicht gerade attraktiv. Die 16 Klubs hatten das Recht unter der Knute des Deutschen Fußballbundes Spieler zu verpflichten, wenn diese freiwillig wechseln wollten. Ablösesummen waren ähnlich wie Trikotwerbung verboten. Das änderte sich im Laufe der Jahre radikal. Geld spielte alsbald die entscheidende Rolle.

Irgendwann danach gab es das so genannte Bosman - Urteil und plötzlich stand die Profi - Fußballwelt Kopf. Spieler dürfen danach ablösefrei den Verein wechseln und eine Kontingentierung bei der Zahl der ausländischen Fußballer wurde für unwirksam erklärt. Das weltweite Fußballgeschäft floriert aber nicht nur aufgrund dieses EuGH -  Urteils. Mit zunehmender Vermarktung der einst schönsten Nebensache der Welt, stiegen viele Vereine zu reinen Wirtschaftsunternehmen, die in dem Milliardengeschäft veritable Umsätze vorweisen können; allerdings zum Teil auch enorme Verbindlichkeiten angehäuft haben.

In diesem Kontext ist deshalb der von den so genannten Fachmedien zu Unrecht hoch stilisierte Wechsel des deutschen Nationalspielers Nick Woltemade vom VFB Stuttgart zu dem englischen Verein Newcastle United.      

Ein Klub, der eher den Kenner der europäischen oder englischen Fußballszene etwas sagen dürfte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Newcastle_United

Aktuell belegt der Verein mit zwei Remis und einer Niederlage den 15 Rang in der 20 Vertretern umfassenden " Premiere League ". Der Fußballklub spielt allerdings in der Saison 2025 / 2026 der Champions League sowie im FA Cup. Nun ist Newcastle United vom Namen her nicht die Creme de la Creme in der ersten englischen Liga.´Dafür hat der Verein aus der Stadt an der Tyne längst ein finanzkräftiges Eigentümer - Trio, dass seine Zukunft bestimmen wird. Damit regiert außerhalb der so genannten Top - Vereine das Geld.

Warum auch nicht?

Längst ist der Berufsfußball zu einem modernen Sklavenmarkt verkommen, innerhalb dessen die Moneten der Herren mit den prallen Konten das Sagen haben. So ist gegen den Transfer des Nick Woltemade für angeblich 85 Millionen Euro Plus reinweg nichts einzuwenden. Es sei denn, der Betrachter dieses von den Medien hoch gejazzten Verkaufs ist Anhänger des FC Bayern München. So, wie es diese beiden Herren des Magazins " Kicker " aus dem fränkischen Nürnberg.

Die lamentieren - wenn auch auf jeweils eigene Art und Weise - darüber und erkennen eine beinahe Freveltat in dem - immer noch von dem Spieler selbst - vorgenommenen Wechsel. Was wollen sie uns denn nun eigentlich damit zum Ausdruck bringen? Doch wohl nicht, dass der deutsche " Rekordmeister " international besehen nicht mehr erste Wahl ist. Während der eine mit Namen Georg Holzner, in dem durchaus überraschenden Transfer des Nationalspielers Woltemade einen Grund sieht, der die Verantwortlichen des FC Bayern München zum Nachdenken bringen sollte, kommentiert der andere " Kicker " - Mitarbeiter Matthias Dersch in leicht polemisierender Weise dieses Ereignis und will hierin sogar den Untergang der abendländischen Fußballkultur erkennen.

Alles Lamentieren hilft nichts. Alea iacta est!

Nun darf sich der VFB Stuttgart über ein erkleckliches Sümmchen für das arg strapazierte Vereinskonto erfreuen. Ob die Vereinsverantwortlichen allerdings so schnell Ersatz für den Abgang des Stürmers erhalten kann, dürfte mehr als fraglich sein. Dieses Problem wird jedoch von den beiden " Kicker " - Schreiberlingen nicht problematisiert. Es geht ihnen ausschließlich um den FC Bayern München, der bei dem Gezerre um den Fußballer Nick Woltemade erneut leer ausging.

Bereits bei dem unsäglichen Possenspiel rund um die Trainersuche zum Abschluss der Saison 2023 / 2024 hat gezeigt, dass die Granden Hoeneß und sein Adlatus Rummenigge beim großartigen FC Bayern immer noch das Sagen haben. Allen Unkenrufen zum Trotz, der Überverein aus München hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem, denn wenn ein Sportvorstand ( eher wohl Manager ) wie Eberl keine wirkliche Entscheidungskompetenz vorwiesen kann, wird die Personalpolitik zum Lotteriespiel.

Dass das dynamisch - diktatorische Duo Hoeneß / Rummenigge bereits während ihrer viel zu langen Regentschaft keine fähigen Nachfolger aufbauen wollte, dürfte unstrittig sein. Mit den zu spät installierten, unfähigen  Witzfiguren vom Schlage Kahn / Salihamidžić konnte der Klub den drohenden Abfall in die internationale Zweitklassigkeit nicht aufhalten. Auch Maximilian Michael Eberl wird sich demgemäß daran messen lassen müssen, ob er seinen hoch dotierten Job beim FC Bayern München erfolgreicher gestalten kann als sein Vorgänger und in der Lage ist, den Klub auf die Zukunft vorzubereiten. Die wird nach den Pleiten rund um die Trainersuche, den Absagen der Spieler Florian Wirtz, Nick Woltemade und auch Nickolas Jackson. Letzterer wurde denn auch neben Woltemade zum Spekulationsobjekt der Medien - Meute.

Der FCB  -  Sportvorstand Eberl dazu: 

„Jetzt ist die Situation, dass der Junge hier in München ist, wir ihn aber zurückschicken. Das ist jetzt Stand der Dinge, in die Zukunft kann ich nicht gucken. Ich bin jetzt nicht in der handelnden Position. Wir hätten gerne den Medizincheck gemacht und den Vertrag unterschrieben, aber das geht jetzt nicht“, so der Sportvorstand des FC Bayern weiter. "


Aha, also wieder eine Absage eingefangen! Eine weiterer Fall, der dem FC Bauern zu denken gibt? Aber die Hofberichterstattungsorgane des " Übermeisters " der letzten 20 Jahre sollten sich lieber warum sie dann so viel sinnfreies Gesülze über jene gescheiterten Transfers Bemühungen veröffentlichen müssen, wenn eigentlich klar ist, dass ohne die Zustimmung des Granden Hoeneß nichts geht. Zulange hat das Prinzip des Alleinregenten Hoeneß, die heimische Konkurrenz durch Wegkauf überdurchschnittlich fähiger Fußballprofis zu schwächen und sie sich damit vom Leibe zu halten, hervorragend funktioniert.
Wer erinnert sich nicht mit Grausen an die ersten Fälle innerhalb seiner Ägide? 
Karl  " Kalle " Del Heye ( https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Del’Haye ) war nur der Beginn einer wunderbaren Zeit der hinterfotzigen Abwerbeaktionen ( z.B. Miroslav Klose, Jan Schlaudraff ) und vor allem Fehleinkäufe in jener Zeitspanne.


Nun muss sich der Münchner Klub nicht mehr über versenkte Millionen Beträge grämen. Aus der ersten Fußball - Bundesliga wird so schnell ein so genannter Top - Spieler an die Isar wechseln wollen. Wirtz und Woltemade sind hier nur der Anfang einer Entwicklung, die der Männerrunde um Hoeneß, Rummenigge usw. zeigt, dass sich der Spieß auch umdrehen lässt. 
Was von den beiden FC Bayern - Hofschranzen des " Kicker " natürlich nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass sowohl Florian Wirtz als auch Nick Woltemade in dem Zirkus - Ensemble dieses Vereins allenfalls eine Back Up - Rolle zugesprochen bekommen hätten; mithin die Ersatzbank ihr Betätigungsfeld gewesen wäre. 

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