Weine nicht, großer Fritz!






Vor mehr als 20 Jahren besuchte der damalige Bundespräsident mit dem Horst Köhler die Gedenkstätte Yad Vashem in der israelischen Stadt Jerusalem. Eine Besonderheit in einem nicht gerade angenehmen Umfeld. Dort durfte er als Angehöriger des so genannten Tätervolkes über die Massenvernichtung der Juden während der NS - Zeit sprechen. Köhler hielt bis zu seinem Tod am 1. Februar 2025 bekanntlich viele Reden. Er agierte dabei nicht immer mit dem präsidialen Geschick. Der ehemalige Finanz - Ökonom trat am 31. Mai 2010 von seinem Amt als Bundespräsident zurück. Wohl auch deshalb, weil er aufgrund eines eher ungeschickt geführten Interviews sich für den Außeneinsatz der Bundeswehr zu Wahrung und Durchsetzung deutscher Interessen auch außerhalb Europas stark machte.

Bei " Wikipedia " ist über den Verstorbenen u.a. dieses zu lesen: 

Während einer mehrtägigen Israelreise aus Anlass der Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Länder vor 40 Jahren sprach Köhler am 2. Februar 2005 als zweiter deutscher Bundespräsident nach Johannes Rau vor dem israelischen Parlament, der Knesset. Bis auf die in Hebräisch gehaltene Begrüßung und das Schlusswort hielt er die Rede in deutscher Sprache. Köhler bekannte sich zur deutschen Verantwortung für die Shoa und zum Kampf gegen Judenfeindlichkeit. Er würdigte die besonderen, aber auch sehr engen Beziehungen zu Israel und sagte die Unterstützung Deutschlands für den Friedensprozess im Nahen Osten zu."

- Zitatende - aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Köhler

Während seiner Rede in der Gedenkstätte Yad Vashem ( übersetzt: Name und Denkmal ) flossen bei dem Bundespräsidenten Horst Köhler die Tränen. Warum eigentlich? 

Der ehemalige Bundespräsident war gar kein gebürtiger Deutscher, sondern - wenn überhaupt - polnischer Staatsangehöriger, eher wohl Moldawier. Da er als Zugereister ( nicht Vertriebener ) nach 1945 zunächst mit der Familie bei Leipzig lebte und erst nach 1953 in die damalige BRD übersiedelte, dürfte er schon allein wegen seines Alters nichts mit den Verbrechen der Deutschen an die jüdische Bevölkerung in Europa zu tun haben.

Weshalb also der von Tränen begleitete Auftritt in Yad Vashem am 01. 02. 2005; seine Rede vor der Knesset einen Tag danach, als er wiederum den Tränen nahe, vor dem größten Teil der Abgeordneten stand? 60 Jahre nach dem Ende des II. Weltkrieges bat dieser Bundespräsident um Verzeihung für den begannen Massenmord der deutschen Nationalsozialisten an der jüdischen Bevölkerung. Dabei war der Redner selbst nie dabei und ist auch persönlich dafür nicht zur Verantwortung zu ziehen. 

Kollektivschuld bis zum letzten Glied?

Mehr als 20 Jahre danach wütet in Europa erneut ein Krieg. Russland ´s Putin lässt jeden Tag ukrainische Zivilisten ermorden. Auch um Israel herrschen kriegsähnliche Zustände. Die israelische Armee zerstört systematisch sämtliche Gebäude im Gazastreifen. Der amtierende Ministerpräsident Netanjahu erklärt das Vorgehen damit, dass dort Angehörige der Verbrecher - Miliz " Hamas " aufhältig seien.

Über 20 Jahre nach den Köhler - Besuch in Israel und dessen Rede vor der Knesset, der der jetzige Kriegsministerpräsident Netanjahu fern blieb, hielt der amtierende Bundeskanzler Friedrich Merz in einer wieder eröffneten Synagoge in München eine mit Tränen erstickte Rede. 

Er behauptet darin sinngemäß, dass Antisemitismus wieder salonfähig zu sein scheint und mahnt deshalb, dass eine solche Entwicklung nicht toleriert werden dürfe. " Wir haben in Politik und Gesellschaft davor zu lange die Augen verschlossen, dass... "

Wir?

Nach dem verbrecherischen Überfall der " Hamas " auf Israelis und der Ermordung von mehr als 1.000 Zivilisten sowie der Geiselnahme weiterer Mensch am 7. Oktober 2023 behauptete die damalige Bundesaußenministerin Baerbock: " Heute sind wir alle Israelis ".

Wir?

Nach dem 7. Oktober 2023 kamen Zehntausende ( geschätzt 60.000 ) Menschen im Gazastreifen ums Leben. Darunter auch Angehörige von Hilfsorganisationen, Reporter, Journalisten usw. Netanjahu, der der Köhler Rede fern blieb, der sich mit Rechtsradikalen im Kabinett abgibt, die keinen Deut besser sind als die deutschen Faschisten und Neofaschisten, wird auch die Rede des amtierenden Bundeskanzlers in München nicht einmal zur Kenntnis genommen haben. Warum sollte er auch? Sein Bestreben und der Sinn des Einsatzes im Gazastreifen und darüber hinaus ist es, die Terrorangriffe der " Hamas " für immer zu unterbinden.

" Wir sind heute alle Israelis "?

Nein, ich nicht!            



MEFEKT  ( MODRY  EFEKT  )  -  El Dorado  -  1973:




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