Schweinespiele
Vorgestern Abend durfte der Fußballinteressierte sich mal wieder über ein Montagsspiel freuen. Allerdings keines, bei dem sich zweitklassige Vereine um Punkte streiten, sondern es trafen sich die Auswahlteams von Nordirland und Deutschland in einem Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2026. Die soll ja gleich in drei Ländern stattfinden. In den USA, Kanada sowie Mexiko.
Als längst Ergrauter, der mittlerweile auf einige Tausend Länderspiele im Fernsehen sowie im Stadion erleben durfte erlaube ich mir einige kritische Anmerkungen, die letztendlich in eine Bewertung münden, wonach ein derartiges Experiment einer Mammut - Veranstaltung, innerhalb derer 48 Länder vom 11. Juni bis 19 Juli Weltmeister ausspielen dürfen, eigentlich nur scheitern kann. Schon allein der Austragungsmodus ist mehr als fragwürdig, denn neben den drei ( ! ) gastgebenden Ländern, müssen sich weiter 45 Nationen über Gruppenspiel qualifizieren. Und dabei geht es nicht nur darum, eine lästige Pflichtaufgabe zu erfüllen.
Gerade solche Qualifikationsspiel haben es in sich. In oft aufgepeitschter Atmosphäre treffen dort Nationalmannschaften aufeinander, deren spieltechnische Defizite durch vermehrte Laufbereitschaft und Zweikampfhärte kompensiert werden. Damit steht bereits vor dem Anpfiff fest, was auf einen Zuschauer zukommen wird.
Und just das durften einige Millionen Menschen an jenem Montagabend, den 13. Oktober 2025, über mehr als 90 Minuten in der Begegnung zwischen Nordirland und Deutschland erleben. Ab 20.45 Uhr liefen, grätschten und checkten 11 nordirische Männer gegen die hoch bezahlten Kicker aus Deutschland. Dadurch entwickelte sich ein äußerst unansehnliches Spiel. Die nordirischen Berufsfußballer, überwiegend in unterklassigen Klubs in England tätig, konnten zumindest physisch der technischen Überlegenheit der DFB - Auswahl etwas entgegenhalten.
Damit blieb das dadurch entstandene Gebolze uber mehr als eine Stunde eine Augenschmerzen verursachende Begegnung.
Einst formulierte es der alkoholabhängige Rudi Assauer als Manager des FC Schalke 04 vor dem Bundesligaspiel gegen Energie Cottbus so: " Jetzt kommen die Schweinespiele ". Der Mann liegt längst unter der Erde, seine Aussage hat indes weiterhin Gültigkeit.
Was am Montagabend unter der kommentierenden Begleitung der Herren Wolff Fuss sowie Lothar Matthäus bei dem " Schweinesender " RTL aus dem fernen Belfaster Windsor Park Clearer National Stadion zu sehen war, traf die Assauer´sche Feststellung vollkommen zu - ein Schweinespiel, eben!
SOCRATES - Every Dream Come To An End - Phos - 1976:
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