Das war dieses mal eine 6, Herr Jauch!


Seit Monaten bombardieren uns die Massenmedien mit dem Thema " Bildung und Co ". Ob nun die heimische Postille, die " Sächsische Zeitung " in ihrer Ausgabe vom 19./20. November unter der Rubrik " szjobs.de " mit dem viel sagenden Titel " Wie finde ich eine gute Nachhilfe? ", der Hamburger Nachrichtengigant " Der SPIEGEL " mit seinem Titel über überforderte Kinder, Schüler und Eltern oder am letzten Sonntag der Talkmaster Nummer Eins, Günther Jauch, der sich unter dem Thema " Generation doof - warum gibt es so viele Bildungsverlierer? " mit seinen Gästen versuchte. Jauch schien schlecht vorbereitet, denn er verhaspelte sich ständig bei seinen harmlosen Fragen, schaute permanent auf seine Handzettel und machte den Eindruck, als wenn ihn dieses Problemfeld gar nicht interessiere.

Die Gäste konnten ihm dabei auch nicht helfen. Denn von Hohlmeier, der CSU-Strauß-Tochter und Ex-Landesbildungsministerin,die nach PISA I über den dumme Norden so richtig ablästerte und sich wie eine beglückte Glucke im piekfeinem Outfit in vorderster Reihe des Bundestags zusammen mit der Trutsche aus Baden-Württemberg Schavan von der Medienmeute ablichten ließ, konnte er nichts Subtantiiertes erwarten; sie hat selbst keine Ahnung. Ihre Zeit in Bayern, dort, wo angeblich die schlausten Schüler herkommen sollen, war bereits mit dem Versuch, sich bei der Listenplatzwahl der CSU, entsprechende Stimmen durch Mauscheleien zu kaufen, gescheitert.
Hohlmeier bleibt eine abgetakelte CSU-Figur aus längst vergangenen  Zeiten, denn inzwischen haben die übrigen Bundesländer bei der Bildung aufgeholt.

So quasselten in der Jauch´schen Runde die Damen und Herren schön nach zugebilligter Sprechzeit eingeteilt, aneinander vorbei. Ein Schulleiter mimte den autoritären Lehrertyp der 50er und 60er Jahre. Eine Pädagogin aus Bayern, die auf Kuschelkurs hinaus laufende Zensurenverschenkerin mit Hang zum Gutmenschentum. Ein Unternehmer und Millionär pflegte sein Ego durch die Bekanntgabe seiner proletarischen Wurzel. Usw, usf..

Nein, dieses Thema ließ den Zuschauer nicht aus dem angewärmten Sessel hoch schnellen, wenn einer der Beteiligten es wagte, sich von der herrschenden Meinung abwandte und einen Hauch von Kritik zur realen Bildungspolitik äußerte.
Dabei liegen die Gründe für das erfolglose Herumdoktern an dem Patienten "Bildung " seit vielen Jahren auf der Hand. Das föderale System mit seinen zersplitterten Kompetenzen im Bereich der Bildung hat zu einem Chaos geführt, dessen negative Auswirkungen auf die Folgegenerationen nicht einmal ansatzweise erkennbar werden. Nicht nur, dass immense Summen in den Bildungssektor hinein gepumpt werden,nein,auch das eifersüchtige Geplärre um die besten Lehrer, die besten Schüler und die besten Schulen, hat dazu geführt, dass sich ein süddeutscher Beteiligter als etwas besseres betrachtet als ein norddeutscher Pendant.

Jauch selbst, das weiß jeder Fan seines RTL-Dauerlutschers " Wer wird Millionär? ", ist bekennender "Lehrerhasser ". All zu oft hat er dort einen sich zu schlau gebärenden Pädagogen auflaufen lassen- Diese Einstellung ist geblieben. Auch in der sonntäglichen Sabbelrunde mimte er den Desinteressierten. Für viel Gage darf er dieses eigentlich nicht- Aber unser aller Günther ist eine Gallionsfigur. Er stellt die letzte Bastion gegen die mediale Flut der Dauerverblödungsformate dar. Jauch der intellektuelle Retter der Zuschauerminorität mit humanistischer Grundausbildung? Jener Gruppe also, die "Böll" nicht für einen Silvester-Knaller halten, in " Heine " keinen Katalogversandhändler vermuten und für die "Gewaltenteilung " kein barbarischer Akt von Fußball-Hooligans ist. Leider zeigte der Unvorbereitete nicht diese Seite und konnte deshalb dem Redefluß der Anwesenden nicht viel entgegen setzen.

Schade, um die verlorene Sendezeit. Denn das Thema hätte kontroverser diskutiert werden können. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass jeder Landesfürst seinen eigenen Lehrplan erstellt und ohne Rücksicht auf die anderen Bundesländer versucht umzusetzen. Hieran wird sich auch zukünftig kaum etwas ändern, weil die Propagandisten der eignen PISA-Erfolge dieses nicht wollen. Würden sie anderenfalls ihre eigene Existenzberechtigung infrage stellen.

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