King Crimson´s " Islands " - Mehr als nur eine Erinnerung aus dem Jahr 1971......


Das Jahr 1971 wäre eigentlich nicht weiter erwähnenswert, weil sich eigentlich keine spektakulären Ereignisse in den Annalen wieder finden. Das in der DDR der geborene Saarbrücker Erich Honecker den geborenen Vogtländer Walter Ulbricht  ablöst, könnte vielleicht eine Meldung wert sein. Ebenso die Gründung der Staates Bangla Desh, für den in New York ein Open Air - Konzert mit George Harrison, den Ex-Beatle und Eric Clapton, den Ex-Cream-Gitarristen statt fand, könnte erwähnenswert sein.
In der BRD durften ab Februar bei der Bundeswehr zum ersten Mal die Haare mit einem Haarnetz getragen werden. Dank des von Helmut Schmidt verabschiedten " Haar - und Barterlasses ".
In diesem Jahr wurde ich mit 18 volljährig.

Dass es bereits 4 Dekaden zurück liegt, durfte ich auch anhand meines LP-Archivs fest stellen. Zufällig griff ich heute unter den Buchstaben " K " eingeordnet, die Vinylscheibe " Island " der britischen Rockformation " King Crimson " heraus.
Jener Gruppe um Robert Fripp und Michael Giles, die im Januar 1969 gegründet wurde.
Im Zuge der sich unter " Progressiver Rockmusik " etablierenden Musikgruppen gelang es Fripp´s Band sich alsbald einen Namen zu machen.
Das " Island " - Plattenlabel nahm " King Crimson " unter Vertrag und ließ bereits im Oktober 1969 das Debütalbum " In the court of the Crimson King " veröffentlichen.

Auf der LP finden sich nur 5 Titel, die es allerdings insich haben. Die Formation offeriert auf dem ersten Album einen orchestralen Sound mit variantenreichen Instrumente, wie Mellotron, Keyboards, Vibraphon, Flöte, Saxophon und einem exzellenten Gesang von Greg Lake.

 http://de.wikipedia.org/wiki/In_the_Court_of_the_Crimson_King

Besetzung
Im Jahre 1970 folgte das zweite Studioalbum mit dem Titel "In the walk of poseidon ", auf dem sich 8 Stücke befinden.
Die Besetzung hatte sich inzwischen geändert, denn Ian Mc Donald stieg bereits wieder aus der Formation aus. Daür gesellten sich der Jazzpianist Keith Tippett, der Saxophonist Mel Collins sowie der Bassist Peter Giles hinzu.

http://de.wikipedia.org/wiki/In_the_Wake_of_Poseidon

Besetzung
Im selben Jahr erschien das dritte Album mit dem Namen " Lizard ". Dieses wurde ohne den Sänger und Bassisten Greg Lake eingespielt. Die Platte erschien im Dezmeber 1970 bei " Virgin " Records.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lizard_%28Album%29

Besetzung
 Die Formation wurde auch dieses Mal personell erweitert, da die Jazzelemente im Vordergrund standen.

Dieses lässt sich auch für das vierte Album " Islands " sagen. Hier spielt zum einen der Pianist Keith Tippett, als auch wieder Mel Collins am Saxophon. Tippett stieg noch im selben Jahr bei " King Crimson " aus.
Besetzung

http://de.wikipedia.org/wiki/Islands_%28King-Crimson-Album%29

Die Stücke unterscheiden sich erheblich voneinander. Neben den prägenden Jazzsequenzen, finden sich orchestrale Passagen, die den aus " In the court of teh Crimson King " schon bekannten, melodiösen Stil fort setzen und / oder wieder aufgreifen.
  1. Formentera Lady – 10:15
  2. Sailor's Tale – 7:34
  3. The Letters – 4:32
  4. Ladies of the Road – 5:34
  5. Prelude: Song of the Gulls – 4:15
  6. Islands – 11:54
Die LP war bei den " KC " - Fans nicht unumstritten. Einige Stimmen halten das Album für die schwächste LP überhaupt, andere sehen es als eine gelungene Symbiose von Jazz, Jazz-Rock und Classic-Rock.
Ich schließe mich deshalb folgender rezension des " KC "-Studioalbums " Islands " an:

" Islands" ist wohl eines der umstrittensten Werke von King Crimson. Bei nicht wenigen KC-Fans rangiert es ganz unten auf der Beliebtheitsskala. Um es gleich vorwegzunehmen: ich bin da völlig anderer Ansicht. Auf jeden Fall ist "Islands" ein ungewöhnlich ruhiges, geradezu zerbrechlich wirkendes Album.
Den Auftakt bildet "Formentera Lady", ein überwiegend akustisches Stück, dominiert von Streichbaß, Flöte und Gitarre. In der zweiten Hälfte des Songs wird Sänger Boz Burrell (meiner Meinung nach nicht gerade der beste KC-Sänger) von einer Sopranistin abgelöst. "Formentera Lady" geht fast nahtlos über in das istrumentale "The Sailor's Tale", einer der wenigen Titel dieses Albums, bei dem die E-Gitarre vorherrscht. "The Letters" ist ein kurzes, aber abwechslungsreiches Stückchen. Nach leisem, fast schon unhörbarem Anfang geht es abrupt in einen krachenden Mittelteil über, um dann wieder leise auszuklingen. "Ladies of the Road" ist für mich der einzige schwächere Titel dieser Platte. Nicht, daß ich ihn wirklich als schlecht bezeichnen würde, aber irgendwie spricht er mich halt nicht so an. "Prelude - The Song of the Gulls" ist ein offenbar mit Unterstützung eines Streichquartetts (um wen es sich dabei genau handelt, bleibt unklar) gespieltes Instrumentalstück. Schleißlich kommt der Titelsong, für mich der Höhepunkt des Albums. Fast ausschließlich mit Klavier instrumentiert (gespielt von Jazzpianist Keith Tippett), kann man es schon fast als romantisches Stück bezeichnen. Gegen Ende treten noch Oboe und Posaune dazu, sowie - ganz im Hintergrund gehalten - Harmonium, Mellotron, Gitarre und Schlagzeug.
Fazit: "Islands" ist sicherlich ein selbst für KC-Verhältnisse sehr ungewöhnliches Album, seine "radikale Stille" ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Dennoch finde ich es ein sehr eindrucksvolles Werk. Interessant ist auch der Kontrast zum nachfolgenden Album "Earthbound", das (abgesehen von Gastmusikern) in der gleichen Besetzung eingespielt wurde."

 Jochen Rindfrey in: http://www.babyblaue-seiten.de/album_729.html 

Und während sich die B-Seite auf meinem Plattenteller dreht, hole ich mir eine Tasse Kaffee aus dem Automaten, setzte mich in den bequemen Ledersessel und lasse die Stille des Titelsongs auf mich einwirken. 
Dabei stelle ich mir einen trüben Novembertag an der See vor, an dem ich einen langen Strandspaziergang absolviere und um mich herum nur Leere zu sehen ist.
Als dann das Horn - nicht die Posaune - von Mark Charig einsetzt, unterstützt von Keith Tippett erkenne ich mich auf einer der einst befahrenen Alleen in der Weite zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandeburg wieder, als Autofahrer auf der Durchreise zur See, auf der Flucht vor der lauten Zivilisation des 3. Jahrtausend.

http://www.youtube.com/watch?v=ky5qjU8LEQI

Earth, stream and tree encircled by sea
Waves sweep the sand from my island.
My sunsets fade.
Field and glade wait only for rain
Grain after grain love erodes my
High weathered walls which fend off the tide
Cradle the wind
to my island.

Gaunt granite climbs where gulls wheel and glide
Mournfully glide o'er my island.
My dawn bride's veil, damp and pale,
Dissolves in the sun.
Love's web is spun - cats prowl, mice run
Wreathe snatch-hand briars where owls know my eyes
Violet skies
Touch my island,
Touch me.

Beneath the wind turned wave
Infinite peace
Islands join hands
'Neathe heaven's sea.

Dark harbour quays like fingers of stone
Hungrily reach from my island.
Clutch sailor's words - pearls and gourds
Are strewn on my shore.
Equal in love, bound in circles.
Earth, stream and tree return to the sea
Waves sweep sand from my island,
from me.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Schwere Kost, aber gute! ;o)

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