Der Deutschlandfunk feiert: 50 Jahre einig in dem Recht für die Freiheit?


 Was geschah am 01.01.1962?In Hamburg wurde in dem einstigen Ohnesorg - Theater der Schwank " Tratsch im Treppenhaus " uraufgeführt, in Partenkirchen gewann der bundesdeutsche Skispringer Georg Thoma den dortigen Wettbewerb im Rahmen der Vierschanzentournee und in Köln sendete der Deutschlandfunk zum ersten Mal.
Deutschlandfunk, dass war zunächst ab dem 1. Januar 1962 eine öffentlich rechtliche Sendeanstalt mit einer damals biederen Programmstruktur. Der Schwerpunkt lag schon damals in den Bereichen der Informationsübermittlung. Die wenigen Musikbeiträge bestanden aus Schlagern, Operetten und Tanzmusik sowie Volksmusik.
 Später wurde sendete der Deutschlandfunk zeitgemäße Unterhaltung, wie etwa die Hitparade.
Der von Adenauer unterstützte Sender hatte eine klar umrissene Richtung:

Laut Bundesgesetz vom 29. November 1960 war der Auftrag des Deutschlandfunks, in einem deutschsprachigen und einem mehrsprachigen Europa-Programm, ein „umfassendes Bild Deutschlands“ zu vermitteln. Darunter wurde natürlich das bereits in der Präambel der BRD Grundgesetzes gesteckte Ziel der Wiedervereinigung verstanden. Demnach war der Deutschlandfunk ein westdeutscher „Wiedervereinigungssender“ mit einem „Integrationsauftrag ". Danach wurden auch die Sendungen sowie die
Inhalte ausgerichtet. Der Deutschlandfunk definierte sich von Beginn an über die Information über den besseren, den westdeutschen Teil Deutschlands.

Deshalb versprach Intendant Starke den Menschen jenseits der innerdeutschen Grenze „die entpolemisierte und entgiftete Wahrheit“. Die Hörer in Ostdeutschland sollten von unabhängigen, freien Journalisten über politische und kulturelle Entwicklungen informiert werden.
Sicher waren die einstigen Sendungen und deren verantwortliche Redakteure, Moderatoren und die Beiträge der Journalisten formal nicht durch eine staatliche Bevormundung in ihrer Berufsausübung behindert, dennoch gab es eine Kehrseite der vom Grundgesetz garantierten Meinungs - und Medienfreiheit: Der Adenauer-Staat duldete keine Opposition und schon gar keine Kritik an der praktizierten Politik.
Deshalb oktroyierte Adenauer der bundesdeutschen Medienlandschaft, eine von seiner Partei, der CDU, beherrschte Rundfunkanstalt sowie das Zweite Deutsche Fernsehen auf. Er wollte damit verhindern, dass mediale Regierungsopponenten über die wenigen Rundfunkanstalten und das Erste Deutsche Fernsehen zu viel Einfluss in die öffentliche Meinungsbildung erhalten.

Der Deutschlandfunk war bis zur Wiedervereinigung das Flaggschiff dieser Medienpolitik.

Was  zunächst nur über Mittel- und Langwelle ausgestrahlten 24-Stunden-Vollprogramm möglich war, nämlich die Verbreitung von Nachrichten, die im Kern zwar nicht tendenziös waren, jedoch sehr wohl selektiert wurden, wurde später auch über die UKW-Frequenzen fort gesetzt.
Als erste deutsche Rundfunkanstalt setzte der Deutschlandfunk 1964  die Nachrichten im Stundentakt. Dazwischen standen hauptsächlich Programme über  Politik und Wirtschaft. Kultursendungen nahmen etwa ein Drittel der Sendezeit ein. Neben die aktuelle Berichterstattung wurde eine Vielzahl an Fach- und Hintergrundsendungen gesetzt. Im Stil der Zeit aber auch Unterhaltungs- und vor allem Musik-Wunschsendungen, die eine Gruß-Brücke zwischen Ost und West schlagen sollten.
Der Deutschlandfunk richtete sich deshalb  in den ersten zehn Jahren vornehmlich an die Bürger in der DDR.
In den 70er Jahren erhielt der Deutschlandfunk erstmals UKW-Frequenzen und wurde im westlichen Teil Deutschlands besser empfangbar. Damit gewann er immer stärker an Gewicht als Programm zur politischen und  kulturellen Information.
Der Höreranteil wurde jedoch immer geringer.

Am 1. Januar 1992 wurde mit dem Staatsvertrag über den Rundfunk im vereinten Deutschland die Vereinheitlichung des Rundfunkwesens für das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland endgültig vollzogen. In der ehemaligen DDR gründeten sich Landesrundfunkanstalten der ARD. Der Auftrag an den Deutschlandfunk war mit der Wiedervereinigung Deutschlands eigentlich entfallen.Durch die Zusammenlegung anderer Rundfunksender wird über den Deutschlandfunk nun  in ganz Deutschland über die Politik und das kulturelle Geschehen aus allen  Ländern zu informiert.
Ab 1994 geht der Deutschlandfunk (Köln) mit dem Berliner RIAS und dem ehemaligen DDR-Programm Deutschlandsender Kultur unter ein Dach im neu gegründeten "Deutschlandradio" .  Mit dieser ersten Fusion im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entstand in Deutschland als neues Medienunternehmen ein nationaler Hörfunk.
Im Deutschlandradio und neben Deutschlandradio Kultur (Berlin) - seit 2010 auch neben DRadio Wissen, das digitale Programm über Internet, Satellit, Kabel und DAB - wurde der Deutschlandfunk seit 1994 strategisch weiter zum führenden Informationsprogramm in Deutschland ausgebaut. Die aktuellen Sendungen, nicht nur die wichtigen „Informationen am Morgen“, wurden erweitert und auf das Wochenende ausgedehnt, neue Sendungen für junge Hörer wie „Campus und Karriere“ oder „Corso“ wurden entwickelt. Der Wortanteil des Programms beträgt rund 75 Prozent, ein Vollprogramm auch mit einem starken Angebot an journalistisch aufbereiteter Kultur. Es entstanden Konzertreihen (Grundton D, Raderberg-Konzerte, Forum Neuer Musik), in denen neben der Darbietung von Musik die journalistische Information über die Musik steht. Trotz zunehmender Konkurrenz hat der Deutschlandfunk dabei kontinuierlich mehr Hörer angezogen. Er wird derzeit von 6,4 Millionen Menschen regelmäßig und fast 1,6 Millionen Menschen täglich gehört.50 Jahre Deutschlandfunk sind kein Grund zum Feiern. 
Der Sender ist nach wie vor unkritisch. Wer sich die so hoch gejubelten neuen Formate täglich anhört, kommt schnell zu dem Ergebnis, dass es keine miserablen Studienbedingungen gibt, sondern den überfüllten Hörsälen mittels moderner Techniken entgegen getreten werden soll. Akademikerarbeitslosigkeit ist in der Sendung " Campus und Karriere " überhaupt kein Thema.
Ebenso wenig sind massive Etatkürzungen in den Bereichen von Bildung und Kultur ein Thema für die Journalisten des DLF.


Dennoch lobhudeln die DLF-Verantwortlichen:

„Das Politische  ist mehr als die Aktualität, dies ist auch das weite Feld der Kultur und der gesellschaftlichen Phänomene. Es ist all das an Wissen und Informationen, was wir in immer komplexer werdenden gesellschaftlichen Zusammenhängen zu unserer eigenen Entscheidungsfindung benötigen und dessen Vermittlung der Kern unseres Auftrages ist."
Und fordern folgerichtig:

" Doch entscheidend ist die Zukunft. In der Deutschlandradio weiterhin ein Sender mit Programmen bleiben muss,  die von den Menschen als wertvoll und als unverzichtbar erachtet werden. Programme, deren Angebote relevant sind. "

Tatsächlich? Mit den ständig höheren Rundfunk - und Fernsehgebühren, die zwangsweise über die GEZ in Köln eingetrieben werden und gegen deren Entrichtung sich kaum ein BRDler zur Wehr setzen kann, muss die Frage gestattet sein, ob solche antiquierten Spartensender überhaupt noch zeitgemäss sind?
Hier sollte der Grundsatz: " Weniger ist mehr " gelten. Sender, wie den DLF hört kaum noch Jemand. Darüber hinaus sind die dortigen Formate langweilig, inhaltslos und ohne kritische Ansätze.
Deshalb rechtfertigt sich der DLF und sein mit viel GEZ - Rundfunkgebühren geplegtes Image als Galiosfigur  gegen die einstigen Propagandasender der DDR, indem in schöner Regelmäßigkeit olle Kamellen aus den 60er, 70er und 80er Jahren gesendet werden.
Beispiel:


Reiner Kunze:

Menschenbild (I)

Lehrer: Sie kommen immer in so schmutzigen Pullovern zur Schule.
Schülerin: Entschuldigen Sie, aber Sie beleidigen meine Mutter.
Lehrer: Ich meine doch nicht, daß die Pullover nicht gewaschen sind. Aber Sie tragen so dunkle Farben.
Schülerin: Ich bin blond.
Lehrer: Ich wünsche, daß die Schüler meiner Klasse optimistische Farben tragen. Außerdem sehen Ihre langen Haare unordentlich aus.
Schülerin: Ich kämme sie mehrmals am Tag.
Lehrer: Aber der Mittelscheitel ist nicht gerade.

Ort des Dialogs: Erweiterte Oberschule in G. Zeit: Zweihundertdreiunddreißig Jahre nach Hinscheiden Friedrich Wilhelms des Ersten, König von Preußen.

Wie wäre es mit einem westdeutschen Lehrer-Schüler-Dialog aus den Endsechziger und Mittsiebziger Jahren?
Voila´:

Lehrer ( kommt schlecht gelaunt in die 8. Klasse der Volksschule ).
Die gesamte Klasse steht wie von der Tarantel gestochen auf.

Lehrer:  "Guten Morgen Klasse!"
Klasse: "  Guten Morgen, Herr Lehrer! "
Lehrer: " Setzen!"
Die gesamte Klasse sitzt wie beim militärischen Drill wieder auf den Stühlen.
Lehrer: " Trotz der gestrigen Faschingsfeier haben wir die Hausaufgaben für heute vorzulegen. "
Ein Schüler meldet sich: " Aber ich habe gehört, dass die Hausaufgaben erst für morgen gemacht werden müssen."
Lehrer: " Wer hat das gesagt?"
" Schüler: " Der Schüler X Y Z hat es mir gesagt. "
Lehrer geht wütend an den Tisch des Schülers X Y Z und zieht diesen mit einem kräftigen Griff an dem linken Ohrläppchen von seinem Stuhl.
Lehrer fährt den Schüler an: " X Y Z steh auf ! "
Lehrer brüllt den Schüler X Y Z an: " Hast Du gesagt, dass die Hausaufgaben nicht gemacht werden sollen? "
Schüler: " Das habe ich nicht so gesagt. Ich habe nur gesagt, ich denke, dass die Aufgaben erst für morgen gemacht werden müssen. "
Lehrer holt mit der rechten Hand weit aus und schlägt dem Schüler X Y Z mit voller Wucht an die rechte Wange.
Lehrer: " Setze Dich hin!"
Schüler X Y Z setzt sich auf seine Stuhl; Tränen fließen an seinen Wangen herunter, auf dem rechten Ohr hört er kaum noch etwas.

Ort des Geschehens: Klasse 8a der Volksschule in H., Zweihundertachtundzwanzig Jahre nach dessen Dahinscheiden.

Es lebe die deutsch-deutsche Gemeinsamkeit, auch ohne den Propagandasender DLF!

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