Cream - Live At The Royal Albert Hall 2005
Beim Durchstöbern der unzähligen Musik - Videos, die es inzwischen im World Wide Web gibt, landete ich irgendwann bei der Gruppe " Cream ", die 1966 gegründet, bereits etwas mehr als 2 Jahre später sich wieder auflöste.
Die drei Bandmitglieder Ginger Baker ( Schlagzeug ),Jack Bruce ( Bass, Gesang, Mundharmonika ) und Eric Clapton ( Gitarre, Gesang ) gingen danach über mehr als 2 Jahrzehnte ihre eigenen Wege.
Erst 1993 kam das Trio zu einem gemeinsamen Auftritt anlässlich der Aufnahme in der Rock ´N `Roll Of Fame wieder zusammen. Es blieb jedoch nur eine Episode, denn Ginger Baker hatte sich einem anderen Projekt zugewandt.
12 Jahre danach trat die Band wieder auf. Wegen des kritischen Gesundheitszustandes von Bruce und Baker stimmte Eric Clapton einigen Konzerten als " Cream " zu.
Eigentlich waren die unüberbrückbaren Gegensätze im zwischenmenschlichen Bereich zwischen Jack Bruce und Ginger Baker immer noch vorhanden und wurden nur wegen des Projekts " Cream " von beiden Kontrahenten außen vor gelassen.
Da standen dann am 2. Mai 2005 die drei älteren Herren wieder gemeinsam auf der Bühne und knüpften - beinahe nahtlos - musikalisch an alte Zeiten an. Dass alle drei Könner für sich sind, wurde an den vier Auftritten am 2., 3. , 4. und 6. Mai 2005 eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Clapton ließ seine Virtuosität auf der Gitarre eindrucksvoll zur Geltung kommen. Bruce kreierte seine Bassfiguren wie zu Hochzeiten der " Supergroup Cream " und sang fast wie damals. Baker, der sein Schlagzeug stoisch, aber mit einer Präzision und einem Rhythmusgefühl, wie kein anderer seiner Zunft drosch. " Cream " klingt, als habe es nie eine Auszeit von 36 Jahren auf den Bühnen dieser Welt gegeben.
Und so ließen sich 187 Jahre Musik auf diese Titel ein:
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http://de.wikipedia.org/wiki/Royal_Albert_Hall_London_May_2-3-5-6,_2005
Das Londoner Publikum, nicht nur aus eisgrauen Gebissträgern mit Bauch und Glatze und leicht faltigen, vielleicht mit Patschuli eingedieselte Großmüttern bestehend, sondern auch aus erstaunlich vielen jüngeren Gesichter, tobte, wie einst im Mai 1966 und danach.
Die drei Rock - Veteranen gaben alles. Clapton schwitzte, wie nie zuvor, Bruce klang alsbald etwas heiser und Baker hatte bestimmt leichte Gelenkschmerzen. Doch den drei Protagonisten schien es so sehr gefallen zu haben, dass sie sich kurzerhand dazu entschlossen, ihre sattsam bekannten Titel aus vier Studio - und zwei Live - Alben auch in New Yorker Madison Square Garden aufzuführen.
Vom 24. bis 26. Oktober 2005 durften dann die noch reichlich vorhandenen amerikanischen Fans der " Cream " die drei Herren dort bestaunen.
Rockmusik der Sechziger vom Allerfeinsten.
Dass " Cream " jedoch kaum eine Zukunft hatte, zeigte sich allerdings wenig später, denn Bruce und Baker überwarfen sich nach der letzten Veranstaltung erneut. Das Projekt war demnach vom Tisch. Vielleicht waren es nostalgische Ambitionen, die jene drei Ausnahmekönner noch einmal zur Höchstform auflaufen ließen. Zu neuem Material indes reichten die wenigen Wochen des Zusammenseins nicht. Leider lebt aber unsere Zeit von dem Neuen. Das Alte ist nur dann noch interessant, wenn es in neuen Kleidern daher kommt und mit denen eben neu arrangiert werden kann.
" Cream " war in den späten 1960ern der Zeit weit voraus. Die experimentelle Seite des Rock war hier der Motor, der die Band antrieb. Auch jenseits vieler kommerzieller Erfolge durch gigantische Plattenverkäufe und Chartplatzierungen ( " I Feel Free ", " Sunshine Of Your Love ", " White Room ", " Badge " ) hatte das Trio noch genügend musikalisches Potenzial, um sich weiter zu entwickeln.
Alle vier Studioalben zählen deshalb bei Musikexperten zu den Meilensteinen der Rockgeschichte
( " Fresh Cream ", " Disraeli Gears ", " Wheels of Fire " und " Goodbye " ).
http://de.wikipedia.org/wiki/Cream/Diskografie
Nach der Auflösung der Gruppe beschrieben Baker, Bruce und Clapton bekanntlich eigene Wege:
" Nach Goodbye wurden noch zwei Live-Alben veröffentlicht, Live Cream I & II, die aus Zusammenschnitten bisher unveröffentlichter Aufnahmen bestanden. Clapton konnte seinen Status als Superstar halten und sogar weiter ausbauen, während Baker und Bruce – zumindest in kommerzieller Hinsicht – nie wieder derartigen Erfolg erreichen konnten.
Ginger Baker spielte 1969 bei Blind Faith (unter anderem mit Clapton und Steve Winwood) und gründete 1970 die Afro-Rock-Bigband Ginger Baker’s Air Force, die schon im Frühjahr 1971 wieder aufgelöst wurde. Er ging nach Nigeria, wo er ein Musikstudio, ein Restaurant und einen Nachtclub betrieb. Er tat sich zusammen mit Fela Ransome Kuti; LP Live (1971). 1974 schloss er sich mit den Brüdern Adrian und Paul Gurvitz zur Baker-Gurvitz-Armyzusammen.
Jack Bruce arbeitete nach der Auflösung von Cream mit verschiedenen Musikern zusammen, beispielsweise John McLaughlin, Larry Coryell, Michael Gibbs, Jon Hiseman, Dick Heckstall-Smith und Ian Carr, und gründete 1974 das Trio West, Bruce & Laing. "
- Zitatende - aus: Wikipedia " Cream ", Band
Jack Bruce verstarb am 24. Oktober 2014 in Suffolk nach einem langen Leberleiden, Ginger Baker, inzwischen 75 Jahre alt, gründete eine neue Band mit dem Namen " Ginger Baker´s Jazz Confusion ", mit der er einige Tourneen absolviert. Eric Clapton widmet sich einigen Projekten, so unter anderem seiner " Crossroads " - Benefizveranstaltung.
" Cream " und " Tales Of Brave Ulysses " - Album " Disraeli Gears ", 1967, Live:
Und die drei Herren 38 Jahre später: " White Room ", 2005
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