Fischer-Z und " Red Skys Over Paradise


Als zu Beginn der 1980er Jahre der Musikzirkus so richtig in Aufruhr geriet, weil neben dem Punk, dem Rock und der westdeutschen Neue Deutsche Welle, insbesondere in England die so genannte New Wave herüber schwappte, zählte zu den Vertretern dieser Richtung eine Band mit dem Namen Fischer - Z.

Die Truppe um den Musiker John Watts gründete sich irgendwann in dem Jahr 1979. Watts spielte dort E - Gitarre, am Bass war David Graham, die Keyboards drückte Steve Skolnik und das Schlagzeug bediente Steve Liddle.

Was die Band zunächst kredenzte war denn eher etwas für leicht sozialkritische Ohren gedacht, denn das erste Album mit dem Titel " World Salat " handelte zum Teil Erlebnisse ab, die Watts während seiner Tätigkeit als Musiker in einer Psychiatrischen Einrichtung abarbeiten wollte.
Es folgte 1980 die LP " Going Deaf for a Living ".  Ein Jahr später nahm die Band dann ihr erfolgreiches Album " Red Skies over Paradise " auf.

Für manchen, vielleicht schon zu eingefahrenen Rock - Fan, war der Griff nach dem dritten Vinyl der englischen Truppe sicherlich nicht so verkehrt. Schließlich beackern Watts und seine Mannen da ein Thema, das mit dem so genannten NATO - Doppelbeschluss hoch brisant war: Den Krieg, oder exakter formuliert, die Gefahr eines Atom - Kriegs.

Hiergegen zeigten sich überall in Europa besorgte Bürger. In der BRD kam es zu riesigen Demonstrationen. Die NATO indes war unbeeindruckt und boten den stationierten SS20 - Atomraketen mit den " Cruise Missiles " eine atomare Antwort auf Westdeutschlands heiligem Boden.
Die Texte von Watts und Co. sprachen sich gerade gegen solchen Rüstungswahn aus. Deshalb schlug die LP eben wie eine " Bombe " ein.

Nun, das ist lange her. Die Monstren sind abgebaut und zum Teil verschrottet worden. Geblieben ist allerdings der Krieg auf der Welt. Noch viele Jahre nach Veröffentlichung der Scheibe von Fischer-Z schwärmen die Hobby - Rezensenten in höchsten Tönen von diese Album.
Tja, wohl zu recht, denn die LPs, die danach produzierten wurden, fielen leider und dieses deutlich hörbar ab.

Berlin 4:35 
Marliese 3:52 
Red Skies Over Paradise 4:32 
In England 2:43 
You'll Never Find Brian Here 2:08 
Battalions Of Strangers 5:05 
Song And Dance Brigade 3:03 
The Writer 3:22 
Bathroom Scenario 3:50 
Wristcutters Lullaby 2:47 
Cruise Missiles 4:17 
Luton To Lisbon 1:56 
Multinationals Bite 5:38


http://www.amazon.de/Red-Skies-Over-Paradise-Fischer/dp/B000006YOV/ref=cm_cr_pr_sims_i


http://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Z

Die Band um Watts, der ab 1982 sich auch als Solist außerhalb der Formation versuchte, löste sich 2002 endgültig auf. Zwei Jahre später kam es zu einer kurzfristigen Wiedervereinigung. Ab 2010 tourt Watts mit seiner Gruppe Fischer-Z regelmäßig durch bundesdeutsche Landen. Nostalgie pur, eben. In Berlin und anderswo, darf er seine 1980er - Stücke, wie " Cruise Missiles ", neben der Hymne über die vormals noch geteilte Stadt zum Besten geben.
Immer wieder hörenswert, der John Watts:


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
wenn ich "marliese" nur lese, hab ich schon wieder nen tagesohrwurm! ;o)
Lobster53 hat gesagt…
Jau, is´och ´nen prima Stück!

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