Helma Orosz geht! Vielen Dank, für gar nichts!



Die Sächsische Zeitung ( SZ - unverfänglicher wäre eher SäZ, weil sich die Süddeutsche Zeitung auch so abkürzen lässt ) oder SsZ ( na,ja, wegen dieser Wortspielerei könnte es unerwünschte Rückschlüsse geben  ), also die SäZ ist eher der Sozialdemokratie zugeneigt. Das liegt an den Eigentumsverhältnissen des Betriebs, denn der Herausgeber, die Dresdner Druck und Verlagshaus GmbH u. Ko KG, gehört zu 60 % der " Gruner und Jahr GmbH u. Co KG " und zu 40 % der ddvg, einer Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD:
So weit, so bekannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsische_Zeitung

Die SäZ also, unterscheidet sich von den weiteren Dresdner Publikationsorganen, respektive den Tageszeitungen, wie den " Dresdner Neueste Nachrichten ", der Dresdner Morgenpost " oder der " BILD - Zeitungsausgabe Dresden " erheblich. Sie liegt in ihrer Artikelgestaltung und den darin geäußerten Meinungen eher sozialdemokratischen Umfeld, denn in bürgerlich - konservativen Gefilden.

Wenn es allerdings um das Hochhalten des gewissen - wohl auch erforderlichen - Lokalkolorit geht, ziehen auch die SäZler mit den anderen Printmedien an einem gemeinsamen Strang. Das ist gut so, denn sonst könnten die Bevölkerungsanteile aus anderen Bundesländern noch die irrige Auffassung vertreten, in Sachsen und auch in der Landeshauptstadt Dresden würde immer noch getrommelt statt kommuniziert.

Da las ich bereits gestern in eben jener SäZ - Ausgabe über den Abschied der Dresdner Oberbürgermeister Helma Orosz, dass sich diese durchaus um die Stadt verdient gemacht habe. Und - so das Credo - es habe ja auch schlechtere OBs gegeben. Nun, so viele waren es seit der so genannten Wende auch nicht ( Herbert Wagner und Helma Orosz von der CDU sowie Ingolf Roßberg von der FDP ). Allerdings durfte die Bevölkerung Dresdens davor denn doch einige Dutzend Regenten erleben und erleiden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Oberb%C3%BCrgermeister_von_Dresden

Nun hat sie also ihren Abschied eingeleitet, die CDUlerin Helma Orosz, geboren am 11. Mai 1953 im schönen Görlitz an der Neiße. Ihre Vita könnte, kurz und knapp, so aussehen:


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- Besuch der POS

- Ausbildung zur Krippenerzieherin an der Medizinische Fachschule Görlitz und Abschluss 1972

- Berufsausübung und Weiterbildung zur Krippenleiterin an der Betreibsakademie Cottbus von 1976     bis 1978

- Stellvertretende Krippenleiterin der Stadt Weißwasser seit 1975. Krippenleiterin ab 1979

- Ab 1989 Leiterin der Kreiskrippenvereinigung Weißwasser

- Ab 1990 Gesundheits - und Sozialdezernentin im Landratsamt Weißwasser, ab 1994 des        Niederschlesischen Oberlausitzkreises

- 1998 bis 2001 Weiterbildung mit Abschluss als Verwaltungs - Betriebswirtin in der VWA Bautzen

- Eintritt in die CDU im Jahr 2000

- Oberbürgermeisterin der Stadt Bautzen 2001

- 2003 Sächsische Staatsministerin für Soziales

- 2004 bis 2008 Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Niederschlesische Oberlausitz 1

- Ab Juni 2008 Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden


Nach einer Krebserkrankung ließ Orosz die Amtsgeschäfte vorübergehend ab Februar 2011 bis 2012 ruhen und erklärte danach, dass sie wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit ab Februar 2015 das Amt aufgeben werde.

Am 27. Februar wurde Orosz dann mit viel Pomp und Tränenvergießen in der Landeshauptstadt verabschiedet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Helma_Orosz

Helma Orosz, die Vorzeige - und Quotenfrau für Sachens CDU. Im Amt indes hat sie in diesen 7 Jahren nicht viel bewegt. Neben dem elendigen Dauerstreit um die Waldschlößchenbrücke, deren Bau sie mit Vehemenz verteidigte, der peinlichen Show - Nummer bei der Eröffnung des Fußballstadions, das als " Glücksgas - Arena " von dem einstigen Zweit - jetzt Drittliga - Klub Dynamo Dresden genutzt wird und der Slapstick - Einlage bei den Zivilgerichten in Dresden, wo sie sich - erfolglos - gegen die vermeintliche Persönlichkeitsrechtsverletzung durch ein Nackt - Gemälde einer Dresdner Künstlerin zur Wehr setzte und ihrem - mehr privaten - Engagement für den Förderverein Fürst - Pückler - Park Bad Muskau e.V. , gab es nicht viel politisch Bahnbrechendes von Orosz zu berichten; es sei denn, die regelmäßigen Auftritte zum Semper - Opernball zählen dazu.
Helma Orosz hat keinen bleibenden Eindruck in dieser Stadt hinter lassen. Die Radwege sind immer noch eine Katastrophe, denn sie ähneln Schlagloch - Suchstrecken in der schlimmsten Pampa von Timbuktu, denn einem Radwegenetz einer Großstadt. Die Grundsteuer zählt zu den Höchsten in der Republik, die Fußwege sind - mit Ausnahme an den innenstädtischen Straßen - ein Kraut - und Rübenacker und die Stadt hat längst wieder einen riesigen Schuldenberg aufgebaut, den ihr Vorgänger Roßberg mit dem schwachsinnigen Verkauf der städtischen Wohnungsbaugesellschaft an einen Finanzhai ( vulgo: Heuschrecke ) zwar abgetragen hatte, jedoch dafür " Tafelsilber " der Stadt verschleuderte.

Helma Orosz is fott, wie der Kölner sagt. Was bleibt, sind 7 lange Jahre politische Ödnis in Dresden und eine ellenlange Agenda ungelöster Probleme.
Wie war das gleich?
Die Erinnerung ist eine gütige Gabe der Natur, die es den Menschen ermöglicht, im Alter auf ein erfülltes Leben zurück blicken zu dürfen, auch wenn man letztendlich nur Scheiße gebaut hat.
Dieses scheint denn auch die Lobhudel - Arie in der SäZ - Berichterstattung ausgelöst zu haben.

Danke, für nichts, Frau Orosz!










" Lily The Pink ", 1968, " The Scaffold ":



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