Fußball auf RTL - RTL, der Störsender.

Der Samstagabend ist eigentlich die Zeit, in der die Öffentlich Rechtlichen Volksbelustigungssendungen ausstrahlen, die Privaten sich den Selbstdarstellungsshows des Bohlen, Raab oder der Katzenberger hingeben und die Dritten Wiederholungen aus den 1960er Jahren aus der Mottenkiste holen.
Doch am Samstag, den 13. Juni 2015 war dieses anders. Die öffentlich - rechtlichen Hauptprogramme sendeten Wiederholungen, die Privaten werbeunterbrochenen Schund und die Dritten Volksverblödung aller Art.

Die Ausnahme machte allerdings RTL. Der Kölner Bunt - Blöd - Sender übertug ab 20.45 Uhr das EM - Qualifikationsspiel zwischen Gibraltar und der Bundesrepublik Deutschland ( vulgo: ....schland ). Und zwar in voller Länge. Zuvor erhielt der Fußballfan bereits einen Aufwärmer. Ab 18.00 Uhr gab es das Qualifikationsspiel zwischen Irland und Schottland aus Dublin. Nach einer halbstündigen Einführungsrunde,  wiederum von sinnfreier Werbung unterbrochen, legten die irischen Kicker von der Grünen Insel gegen die " Bravehearts " ordentlich los, um am Ende ein 1:1 hinzunehmen. Gleichzeitig zeigte RTL die Begegnung zwischen Polen und Georgien, die unser Nachbarland klar mit 4:0 für sich entschied.

Nach diesem Remis konnte es eigentlich nur besser werden. Der Fußballzwerg Gibraltar, der wegen des nicht vorweisbaren Stadions auf der Insel, nach Portugal, genauer gesagt nach Faro an der Algarve ausweichen musste, sollte den DFB - Kicker eigentlich keine großen Steine in den Weg legen können.
Doch es kam anders.

Ein eher pomadig auftretendes DFB - Team spielte in der 1. Halbzeit nicht weltmeisterwürdig. Die " Wade der Nation " Sebastian " Schweini " Schweinsteiger vergab in einer dilettantischen Weise einen Elfmeter und auch sonst passte nicht sehr viel zusammen.

Unwürdig war aber auch die Tonqualität bei der Live - Übertragung aus dem knapp 2.000 Kilometer entfernten Faro an der Algarve. Der ansonsten sich bemühende RTL - Reporter Marco Hagemann, der als Freischaffender, auch bei " Sky " die Bundesligaspiele kommentiert, war minutenlang nur durch einen Schwall von Echos und abgestorbenen Sätzen zu vernehmen.
Dann, endlich, und noch kurz vor dem ersten Tor der Löw - Truppe, normalisierte sich die Tonqualität.

Dass RTL sich - völlig zu Recht - darüber beschwert hat, dass zuvor nur die Öffentlich Rechtlichen die Fußball - Länderspiele der DFB - Kicker übertragen durfte, ist die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite heißt aber, wenn ich schon herum nörgele, muss ich es zumindest so gut machen, wie die unliebsame Konkurrenz. Doch da haperte es zumindest bei der Technik. Allenfalls der Reporter Hagemann war um Längen besser als der Dummschwätzer Bela Rethy vom ZDF und der Selbstdarsteller Reif von " Sky ". Dass ist ja schon mal ein Lichtblick. Auch wenn die dämlichen Werbeblocks vor, zwischen und nach der Übertragung dem Fußball - Glotzer gehörig auf die Nüsse gehen. Aber, zur Ehrenrettung von RTL sei angeführt, dass der Privatsender keine Milliarden an Zwangsgebühren zur Verfügung stehen hat und seinen Betrieb, aber auch den üppigen Gewinn hieraus, über die Werbemüll - Einblendungen finanzieren muss.

Am Ende hieß es - doch standesgemäß - 7:0 für Deutschland. Na, denn, schöne Sommerferien und bis zum September, dann darf der Fan der Nationalmannschaft für weitere 4 Spiele mit RTL und den Tücken der Technik vorlieb nehmen.
Störungen, Hall, Echo und sonstiger Müll mit einbegriffen.