Tod im Keller.
Jetzt, in den wärmeren Monaten, herrscht im Garten Hochbetrieb. Da wird ab 4.00 Uhr morgens zunächst von unseren gefiederten Freunden der neue Tag mit einem vielfältigen Gezwitscher begrüsst. Kaum sind die Vögel so richtig munter geworden, besuchen einige Arten unseren Kirschbaum, um sich bei den reifen Früchten zu bedienen. Für viele der fliegenden Feinschmecker ist ein solch früher Besuch völlig ungefährlich. Schließlich sitzen sie in den oberen Bereichen des Baumes, um dort die Früchte abzupicken.
Doch wehe, sie werden unvorsichtig. Dann kann es schon mal sein, dass der eine oder andere der Plünderer den Tag nicht überlebt. In der Nachbarschaft werden einige Katzen gehalten und die fangen auch ab und an einen Vogel.
Beim Gang in den Keller, lag da so ein gefiederter Freund, der entweder krank oder sehr leichtsinnig war. Einer unserer Kater - Persönlichkeiten hatte ihm den Garaus gemacht. Das feine Gefieder verteilte sich auf der Fußmatte und dem alten Vorleger. Ich fluchte, wie der berühmte Rohrspatz, als ich das Schlachtfeld sah. Wieder so ein Dreck, den es galt, mittels Staubsauger, Besen, Kehrblech und Handfeger zu entfernen. Wieder so ein Vögelchen, der den Sommer leider nicht mehr überlebt hat.
Ich erinnerte mich an den Artikel im " SPIEGEL ", in dem ein Schlaumeier doch tatsächlich eine Katzensteuer ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-90848738.html )
forderte, weil die Hunderttausend Miezen, die in diesem, unserem Lande, gehalten werden oder auch wild leben, vermeintlich die heimische Vogelpopulation gefährden.
Auch wenn dieser Katzen - Feind mit seiner Forderung wohl kaum ausreichend Unterstützung erhalten wird, um ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen zu können, zeigt sich doch, dass der Mensch selbst in alle möglichen Belange der Natur eingreifen möchte.
Katzen sind Raubtiere. Wenn auch gleichzeitig im Haus gehaltene. Damit ist klar, dass sie ihren angeborenen, ihnen von der Natur gegebene Jagdtrieb als Freigänger jederzeit und sofern sich die Gelegenheit dazu bietet, nachgehen.
So kehrte ich den zerrupften Freund - es war eine Amsel - zusammen. Schob das, was davon noch übrig geblieben war, auf die Kehrschaufel und warf den Kadaver auf den Kompost. Dort werden sich die übrigen Gesundheitspolizisten des Garten und der Umgebung, wie Krähen, Igel und zum Schluss, auch die Ameisen, bedienen. Schon bald wird von der Amsel nichts mehr übrig sein.
Auf dem Weg dorthin erinnerte ich mich an die während der Nordseeaufenthalte am Strand und in den Dünen gefundenen toten Möwen. Deren Köpfe oft verdreht im Sand lagen. Als Jugendlicher ekelte ich mich bei einem solchen Anblick. Dabei zählt der Tod auch zum Vogelleben, wie in anderen Bereichen der Natur auch. Fressen oder gefressen werden, leben oder sterben lassen. Ein ewiger Kreislauf.
Gut´s Nächtle mit: Randy Newman und Baltimore:
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