Der große Waschmaschinen - Test beim WDR: Meine Wäsche, deine Wäsche, unsere Waschmaschine!
Der Westdeutsche Rundfunk, kurz WDR, ist die größte Landessendeanstalt im Verbund der Öffentlich Rechtlichen, also der ARD. Nicht, weil dort der letzte Zipfel eines großen Bundeslandes - das ist unstrittig immer noch der Freistaat Bayern - empfangsfähig gemacht werden musste, was bekanntlich erhebliche finanzielle Mittel benötigt, nein, in Nordrhein - Westfalen ( NRW ) leben die meisten Einwohner der Bundesrepublik Deutschland. Damit kassiert der WDR - Sitz Köln - die meisten Gelder, nämlich Millarden Euro, aus dem mehr als 8,324 Milliarden schweren Topf, der von dem Beitragsservice als Inkasso - Krake für die Landesrundfunkanstalten beigetrieben wird.
Das ist eine Menge Holz.
Dafür muss der WDR allerdings auch viel für die alte Tante ARD leisten. Entsprechend seiner Größe, hat er mehr Beiträge einzubringen, als vergleichsweise der kleine Saarländische Rundfunk. Um diesen Auftrag voll umfänglich erfüllen zu können, gibt er sich auch Themen hin, die einst eher ein stiefmütterliches Dasein fristeten.
Dazu zählen auch Sendungen zum und über den Verbraucher sowie dessen Schutz. Mit der Schutzfunktion innerhalb dieser Beiträge ist es indes nicht immer sehr weit her. Oft wird hier mit extrem gebremsten Schaum gearbeitet, weil in jeder Sendesekunde, die Gefahr inne wohnt, dass ein von der übermächtigen Lobbyisten - Bagage bevollmächtigter und zugelassener Rechtsanwalt aus der Horde der brot - und erwerbslosen Hungerleider von mehr als 162.000 Frauen und Männern, mittels einer so genannten strafbewehrten Unterlassungserklärung oder ähnlichem juristischen Schnickschnack, den selbst ernannten WDR - Verbraucheraufklärern das Leben sehr schwer machen kann.
Dieses vorausgeschickt, verwundert es nicht, wenn Aufklärung für den Verbraucher durch den WDR ( anderen Sendern natürlich auch ) zur Slapstick - Einlage mutiert, weil innerhalb eines Beitrags sowohl Bekanntes, als auch zu viel Tinnef auf den Hörer und Glotzer abgelassen wird.
Im Zeitalter des Lebens in Form des mehr Schein als Sein, spielen adrette Kleidung, die zudem selbst verständlich - makellos - rein, nicht nur sauber, zu sein hat, eine gewichtige Rolle. Kleider machen eben wieder Leute. Und Bekleidung sollte da sauber sein. So sandte denn der Kölner WDR - in Anlehnung an die in 2009 verstorbene " Ariel " - Waschmutti " Clementine " -, das Eigengewächs mit dem Namen Yvonne Willicks an die Aufklärungsfront, um dem darbenden, informationshungrigen WDR - Zuseher einige Tipps rund um das oft ungeliebte Wäsche waschen in die Resthirnmasse einzubläuen.
Willicks, geboren am 8. Dezember 1970 als Yvonne Korosec ( hört sich irgendwie oberschlesisch an ) gilt als hausgemachte WDR - " Clementine, deren Aufgabe es zu sein scheint, statt ihrer und der einst - gleichfalls - verblödenden Waschmittelwerbung, nunmehr handfeste Waschpraktiken zu offerieren. Als ausgebildete Hauswirtschaftlerin dürfte dieses so schwer nicht sein. Doch, oh weh, aus der dabei kreierten Willicks´schen Milchmädchenrechnung zu dem angeblichen pro Kopf Schmutzwäscheanfall von 4 Kilogramm je Woche, wird doch tatsächlich ein Berechnungsgebilde mit vielen Unbekannten. Auch sonst strotzt der Beitrag der biederen Tante Yvonne nur so von Plattitüden, deren Sinnhaftigkeit sich dem informationshungrigen Zuschauer nicht erschließt. Was wohl den Unterschied zwischen dem " Marken " - Waschmittel und jenem vom Discounter ausmacht, deren subjektive Effizienz gleich hoch sein soll, gibt Willicks nicht preis.
Darf sie auch nicht, weil, sonst gibt´s mächtig von der Henkel AG in Düsseldorf ( das liegt so knapp um die Ecke zum Kölner WDR Prachtgebäude ) auf´s kolorierte Haupt. Die Reklame macht´s eben. Discounter - Saubermacher sind just jene Produkte, die auch dort hergestellt werden. Doch für diese wird nicht die Milliarden schwere Werbetrommel gerührt.
Dann gibt Willicks die große Auskennerin. Was den Energieverbrauch beim Waschen betrifft. Ach, wer hätte das gedacht? Sämtliche auf dem Markt angebotene Waschvollautomaten haben mehrere Programmstufen. Vorbei sind die Zeiten, in denen noch per Hand vorgewaschen wurde, weil wir Säuglinge die Textilwindeln jeden Tag voll geschissen hatten und unsere Großmutter mühsam im Waschkessel, der per Hand mit Holz und Kohle befeuert, dann befüllt wurde, wo anschließend in dem kochenden Wasser, die mit Kernseife eingeriebene Wäschestücke mittels Holzstampfer gesäubert werden mussten.
Der Vollwaschgang macht jene Sklavenarbeit der Hausfrau und Großmutter heute obsolet. Und schneller geht der Waschgang auch. Dafür wird die Chose, wenn die Willicks´schen Tipps nicht beachtete werden sollten, erheblich teurer. Eine zu hoch dosierte " Bosch " schäumt über. Da quillt der Waschmittelschaum aus allen Poren heraus. Eine zu gering eingestellte Betriebstemperatur lässt stark verschmutzte Wäschestücke schmutzig bleiben und Wolle - aber nur echte Wollstücke - darf nicht bei 60 bis 90 Grad gereinigt werden, sonst kommt am Ende ein Säuglingspullover wieder aus der Trommel.
Aha, jetzt wissen wir es also - dank Yvonne Willicks, die moderne Tante " Clementine " vom WDR, die mit ihrer teuren Rodenstock - Brille, ihren übertünchten Make - Up und der typischen Biederfrau - Pagenkopffrisur so aussieht, wie ´ne Nachname aus den Jahren 1970 plus von der Deutsche Bundespost - amtlich, korrekt und unfehlbar.
Dass meinte auch der Blogger - Kollege Stefan Niggemeier, der sich der niederrheinischen WDR - Frohnatur in einem Posting annahm:
http://reportage.wdr.de/waschen-flecken-willicks#6685
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/16601/ohne-waschbaeren-nach-fleckenberg-yvonne-willicks-grosser-haushaltscheck/
Und weil es so schön war, die Zeit mit der teutonischen Waschmittel - Werbung, habe ich eben Tante Google aus den USA befragt:
https://www.google.de/search?q=Waschmittelwerbung+1960er&espv=2&biw=1680&bih=949&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwia8sDB-NXKAhVH_A4KHd2vBJcQ7AkINA
Erstaunlich bei dem " großen Waschtest " war allerdings die Erkenntnis, dass so manche Maschine sich als Socken fressendes Monstrum offenbarte. Ein Rätsel, das selbst der " SPIEGEL " in einem Beitrag vor nicht allzu langer Zeit nicht so richtig lösen konnte. Ein Fachmann - befragt von der Fachfrau für den profanen Haushalt und mehr, Willicks - lüftete das Geheimnis der verschwundenen Socke(n). Einige Maschinen lassen es zu, dass zwischen dem Dichtungsgummi, das bekanntlich vor der Trommel eingebaut ist, ein schmaler Spalt besteht, durch den bei hochtourigen Schleudern der Wäsche, just die dünnen Textilien durchrutschen, die dann in den Ablaufschlauch gelangen und später zu einer Verstopfung, verbunden mit dem sündhaft kostspieligen Rufen des Technikers führen können.
Aha, also die böse Maschine, der Waschvollautomat ist es also, der die Socken reihenweise frisst.
Diese segensreiche Erfindung der Neuzeit wurde sodann in einem weiteren WDR - Test
geprüft. Nicht von ungefähr werden auch hier keine Herstellernamen genannt.
Lediglich die preiswertere und die hochpreisige Waschmaschine wird angeführt.
Wie gehabt: Es drohen juristische Scharmützel auf Kosten der Zwangsgebührenzahler. Diesen geht auch der finanzkräftige WDR aus dem Weg und überträgt dafür lieber 12 Stunden Karneval am Stück. Das hebt die Stimmung im Haussender der Jecken und lässt die Produktionskosten purzeln.
Gut so!
Doch auch der weitere Waschmaschinen - Test, der im Ergebnis auf dem der Berliner Stiftung " Warentest " beruht, kommt zu einem wenig verblüffenden Ergebnis. Der Preis macht´s - so wird es dort wieder gekäut. Aber, nicht nur der Preis gibt die Unterschiede von knapp 430 - bis 2.700 Euro wieder. Auch die laufenden Kosten pro Waschgang sind entscheidend. Die werden indes bei dem Test des WDR nicht vollständig benannt.
http://www1.wdr.de/themen/verbraucher/themen/wohnen/waschmaschinen-100.html
http://www1.wdr.de/themen/verbraucher/themen/geld/ausgerechnet-waschmaschine-100.html
Was unerwähnt bleibt, sind nämlich mögliche Reparaturkosten sowie erforderlicher Geldaufwand für Leistungen des Technikerdienstes. Und die sind mitunter erheblich. Festgestellt wurde zwar, dass bei einigen Waschmaschinen bereits nach 2000 Waschgängen die Verriegelungen der Türen Probleme bereiteten, aber die Reparaturkosten, die dadurch anfallen könnten bleiben außen vor.
Und - was noch viel mehr ins Gewicht fällt - ist die sehr divergierende Lebensdauer der Produkte.
Zudem wurde eine Fehlinformation in dem Beitrag abgegeben. Da behauptete doch tatsächlich ein befragte " Experte ", dass sich der Kauf einer Maschine mit 8 Kilogramm Trommelvolumen für eine nur Zwei - Personen - Haushalt nicht lohne, weil diese dann zu teuer und durch die vermeintlich nicht Ausnutzung des Maximalvolumens, was wiederum den einzelnen Waschgang kostengünstiger gestaltet, letztendlich nicht haushaltsgerecht sei. So ein Schmarrn!
In jeder besseren Maschine ist ein Sensor eingebaut, der das Befüllvolumen an den Rechner weiter gibt und der damit die optimalen Verbräuche steuert.
Ach, by the way, ich bin - wir sind - bekennende " Miele " - Fan(s). Die Maschinen sind zwar teuer, halten dafür aber doppelt und dreifach so lange, wie jene der Konkurrenz von " Bosch ", " Siemens " oder " Gorenje " etc., haben allesamt einen Befüllsensor integriert, sind so leise, dass selbst nach 22.00 Uhr ein Waschgang bei Wohnung ohne Trittschalldämmung möglich ist, sind extrem günstig im üblichen Waschbetrieb und fressen keine Socken.
Und zum Schluss dann doch eine Reminiszenz an die guten alten Zeiten. Werbung aus der DDR. Wie hießen denn da die Waschmaschinen noch gleich? Ach, ja, " Schwarzenberg ". Die waren extrem teuer, aber laufen heute noch.
Kommentare
Schöne Grüße
Waschmaschinen-Tester
LG
Stefanie
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