Aus den Augen, aus dem Sinn: Ehemalige Fußball - Bundesligisten, Teil VI: Rot - Weiß Oberhausen
Zu den Vereinen aus dem viel zitierten " Pütt ", dem Ruhrgebiet, dem einstigen Herz der westdeutschen Kohle - und Stahlindustrie, die in der Fußball - Bundesliga nur eine Art Gastrolle spielten, zählt zweifelsohne Rot - Weiß Oberhausen ( Kürzel: RWO ).
Die Stadt Oberhausen galt über viele Dekaden als die " Wiege des Ruhrgebiets ". Völlig zu recht, denn wenn sich Typografien von Kohle - und Schwerindustrie mit einem Namen beschreiben lassen, dann zählt die zirka 210.000 Einwohner - Stadt auf jeden Fall dazu. Mit dem scheinbar unaufhörlichen Aufstieg der so genannten Montanindustrie, erhielt Oberhausen im Verlauf der Geschichte sein spezifisches Bild. Dass sich dann aber auch relativ zügig und bedingt durch den Niedergang von Kohle sowie Stahl produzierenden und verwertender Industrie, änderte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Oberhausen
Dass im " Pütt " bereits nach der vorletzten Jahrhundertwende Fußball gespielt wurde, ergibt sich bereits aus der Vielzahl, der in jenen Jahren, gegründeten Vereinen. Zu ihnen zählte natürlich auch Rot - Weiß Oberhausen. Die Wurzeln des Klubs sind bis zum 18. Dezember 1904, dessen Gründungsdatum.
RWO spielte danach - wie sich aus der Historie ergibt - innerhalb des Regionalsports ( dazu zählte auch das Turnen ) eine durchaus gewichtige Rolle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rot-Wei%C3%9F_Oberhausen
Nach dem II. Weltkrieg konnte der Verein innerhalb der Britischen Besatzungszone weitere Erfolge erzielen; so u.a die Bezirksmeisterschaft. Es folgte die Qualifikation für die höchste Spielklasse, die Oberliga West, in der RWO bis 1951 verblieb. Durch die Neugründung der 2.Liga West verweilte RWO bis zur Saison 1957 / 1958. Nach dem Wiederauftstieg konnte Oberhausen diese Spielklasse halten.
Weil die direkte Qualifikation für die 1963 neu gegründete 1. Fußball - Bundesliga nicht gelang, spielte der Verein fortan in der Regionalliga West. Der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelang dann 1969 unter der Ägide der Legenden, dem Trainer Adi Preißler und Peter Maaßen, dem RWO - Präsidenten der direkte Aufstieg in die 1. Liga.
Dort verblieb der Verein bis 1973. Zuvor aber waren der einst dort fungierende Trainer Günter Brocker sowie der Spieler Lothar Kobluhn, der in der Saison 1970 / 1971 mit 24 Treffer noch vor Gerd Müller ( FC Bayern München ) Bundesliga - Torschützenkönig wurde, in dem " Bundesligaskandal " verwickelt. Brocker wurde daraufhin durch den DFB gesperrt; Kobluhn erhielt die durch das Sportmagazin inoffizielle ausgelobte " Torjägerkanone " erst 36 Jahre später überreicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_Kobluhn
In der Saison 1972 / 1973 stieg RWO als Tabellenletzter in die Regionalliga West ab.
34 9 4 21 45:84 - 39 22:46
Der sofortige Wiederaufstieg 1973 wurde verpasst. 1975 musste RWO den Gang in die Drittklassigkeit antreten, nachdem die neu gegründete 2. Bundesliga Nord nicht gehalten werden konnte.
Der Aufstieg gelang dann in der Saison 1978 / 1979, als RWO sogar das DFB - Vereinspokal - Viertelfinale erreichte. Die Qualifikation für die neu gegründet 2. Bundesliga im Jahr 1981 wurde allerdings verpasst.
1983 stieg der Klub in die 2. Fußball - Bundesliga auf und verblieb bis zur Spielzeit 1987 / 1988 dort. Durch einen Lizenzentzug 1988 stieg RWO in die Oberliga Nordrhein und von dort in die Verbandsliga Niederrhein ab, die nur denkbar knapp gehalten werden konnte.
Nachdem der Absturz in die Verbandsliga vermieden werden konnte, konsolidierte sich der Klub nur langsam. 1998 stieg RWO dann in die 2. Bundesliga auf. Nach einigen Pokalerfolgen und einem nur knapp verpassten Aufstieg in die Beletage des Profifußballs, musste RWO nach der Spielzeit 2004 / 2005 den Gang in die Regionalliga Nord antreten.
Ein Jahr danach belegte der Verein dort nur den 17. Tabellenrang und verabschiedete sich in die Oberliga Nordrhein.
In der Spielzeit 2006 / 2007 belegte Oberhausen den ersten Rang und stieg in die Regionalliga Nord auf. Von dort ging es wiederum ein Jahr später direkt in die 2. Bundesliga, die bis zur Saison 2010 / 2011 gehalten werden konnte. Nach dem Abstieg in die 3. Bundesliga, erfolgte 2011 / 2012 der weitere in die Regionalliga West, wo der Klub bis dato spielt.
Als unerfreuliche Randnotiz sei noch vermerkt, dass RWO im Oktober des vorletzten Jahres nur knapp der Insolvenz entging.
Mensch, wat war´n dat noch für schöne Zeiten; zu Beginn der 1970er Jahre, als ich mich ab 15.05 Uhr in eine mit warmen Wasser gut gefüllte Badewanne legte, das Kofferradio anstellte und entspannt der sonorigen Stimme des unvergessenen Kurt Brumme lauschte, der durch die Sendung " Sport und Musik " im Programm von WDR 2 führte, und den Live - Reportagen des unvergessenen Jochen Hageleit lauschte, der die Heimspiele von RWO - aber auch anderen NRW - Vereinen - häufig kommentiert. Spannend war es alle Male. Und wenn nach mehr als 1 Stunde, dann das Badewasser kalt, der noch mit Holz, Kohle und Papier in Gang gesetzte und beheizte Kupferblech - Zylinder des Badeofens nüscht mehr an heißen Nachschub aus dem Hahn ließ, trocknete ich mein aufgeweichtes Gebein und die spindeldürren Körper ab, freute mich, dass meine Gladbacher und anderen West - Klubs den scheiß Bayern wieder mal einen auf den Sack gegeben hatten oder ärgerte mich dann, wenn es nicht so war.
RWO zählte in jener Zeit somit indirekt zu den festen Größen dieses samstäglichen Rituals. Schade, für den Traditionsklub aus dem " Pütt ", dass heutzutage nur noch schwachsinnige Vereinspolitik, in der es nur um den schnöden Mammon geht, eine Rolle spielt.
Der Aufstieg gelang dann in der Saison 1978 / 1979, als RWO sogar das DFB - Vereinspokal - Viertelfinale erreichte. Die Qualifikation für die neu gegründet 2. Bundesliga im Jahr 1981 wurde allerdings verpasst.
1983 stieg der Klub in die 2. Fußball - Bundesliga auf und verblieb bis zur Spielzeit 1987 / 1988 dort. Durch einen Lizenzentzug 1988 stieg RWO in die Oberliga Nordrhein und von dort in die Verbandsliga Niederrhein ab, die nur denkbar knapp gehalten werden konnte.
Nachdem der Absturz in die Verbandsliga vermieden werden konnte, konsolidierte sich der Klub nur langsam. 1998 stieg RWO dann in die 2. Bundesliga auf. Nach einigen Pokalerfolgen und einem nur knapp verpassten Aufstieg in die Beletage des Profifußballs, musste RWO nach der Spielzeit 2004 / 2005 den Gang in die Regionalliga Nord antreten.
Ein Jahr danach belegte der Verein dort nur den 17. Tabellenrang und verabschiedete sich in die Oberliga Nordrhein.
In der Spielzeit 2006 / 2007 belegte Oberhausen den ersten Rang und stieg in die Regionalliga Nord auf. Von dort ging es wiederum ein Jahr später direkt in die 2. Bundesliga, die bis zur Saison 2010 / 2011 gehalten werden konnte. Nach dem Abstieg in die 3. Bundesliga, erfolgte 2011 / 2012 der weitere in die Regionalliga West, wo der Klub bis dato spielt.
Als unerfreuliche Randnotiz sei noch vermerkt, dass RWO im Oktober des vorletzten Jahres nur knapp der Insolvenz entging.
Mensch, wat war´n dat noch für schöne Zeiten; zu Beginn der 1970er Jahre, als ich mich ab 15.05 Uhr in eine mit warmen Wasser gut gefüllte Badewanne legte, das Kofferradio anstellte und entspannt der sonorigen Stimme des unvergessenen Kurt Brumme lauschte, der durch die Sendung " Sport und Musik " im Programm von WDR 2 führte, und den Live - Reportagen des unvergessenen Jochen Hageleit lauschte, der die Heimspiele von RWO - aber auch anderen NRW - Vereinen - häufig kommentiert. Spannend war es alle Male. Und wenn nach mehr als 1 Stunde, dann das Badewasser kalt, der noch mit Holz, Kohle und Papier in Gang gesetzte und beheizte Kupferblech - Zylinder des Badeofens nüscht mehr an heißen Nachschub aus dem Hahn ließ, trocknete ich mein aufgeweichtes Gebein und die spindeldürren Körper ab, freute mich, dass meine Gladbacher und anderen West - Klubs den scheiß Bayern wieder mal einen auf den Sack gegeben hatten oder ärgerte mich dann, wenn es nicht so war.
RWO zählte in jener Zeit somit indirekt zu den festen Größen dieses samstäglichen Rituals. Schade, für den Traditionsklub aus dem " Pütt ", dass heutzutage nur noch schwachsinnige Vereinspolitik, in der es nur um den schnöden Mammon geht, eine Rolle spielt.
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