Der neue Berufsstand: " Terrorismus - Experte "?






Nach den Massakern von Paris, Brüssel und Lahore vergeuden die Massenmedien keine Sekunde, um all ihre Kraft an Erklärungsversuchen zu verschwenden. Eilfertig werden Fakten hierfür heran gezogen, die zwar den Ablauf der Massenmorde erklären. Die Ursachen hierfür bleiben indes - wohl unbewusst - im Dunkeln. Bei der medialen Aufbereitung jener Anschläge geben vor allem die Öffentlich Rechtlichen keine gute Figur ab. Auch sie kratzen mit ihrer Berichterstattung an der Oberfläche herum und geben dem Rezipienten dabei lediglich sachbezogene Information weiter. Eine eigene Bewertung erfolgt nahzu kaum.

Um dennoch Kompetenz zu suggerieren, geben die öffentlich rechtlichen Programme einige ihrer Mitarbeiter als " Terrorismus - Experte " aus. Wieso das?

Nun, es gibt eine Reihe von Menschen, die sich in ihrem Leben mit dem Terrorismus intensiv auseinander gesetzt haben und hierüber sogar Publikationen vorweisen können.  Ob sie deshalb gleich als Fachkenner gelten müssen, sei einmal dahin gestellt. Andere wiederum beschäftigen sich nur nebenbei mit dieser Zeiterscheinung und lassen dabei schlaue Kommentare ab, die allerdings bei näheren Hinsehen oder Hinhören nichts mehr als nur Allgemeinplätze beinhalten. Es werden dazu nur einige, dabei längst bekannte, Fakten zusammen getragen und in einem Beitrag mundgerecht weiter gegeben.

Hierbei handelt es sich lediglich um Trittbrettfahrer, die sich einfach in die Nachrichtenmaschinerie einklinken und versuchen mitzureden. Leider gibt es davon genug. Und - leider - werden es immer mehr. Weil " Terrorismus - Experte " weder ein anerkannter Berufsstand ist, noch hierfür besondere Fähigkeiten oder Kenntnisse abverlangt werden, darf sich jeder Journalisten - Dödel so nennen, wenn er einige Berichte über derartige Ereignisse zusammen geschraubt hat und diese zudem veröffentlicht wurden.

Ebenso, wie die aufgeblasene Berichterstattung über jene Anschläge in Paris und Brüssel - bei dem Massenmord in Pakistan hält sich die hiesige Journaille dezent zurück - und das daran anschließende, inflationäre Trauerfolklore - Szenario, geben jene " Experten " nur solche Informationen weiter, die sie selbst irgendwie, irgendwo und irgendwann erhalten haben. Ein Durchlauferhitzer für den ewig fortwährenden Nachrichtenstrom, also.

Weil solche " Experten " eben nur so genannt werden, bewerten sie jene Meldungen, die sie selbst weiter verwursten eben nicht. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass im Rahmen der exzessiven Berichterstattung über die " Terror - Anschläge " des 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten, zwar die Verantwortlichen ermittelt und öffentlich benannt wurden, nicht aber die Tatsache, dass der Drahtzieher Osama bin Laden
mit seinem Clan wirtschaftlich eng mit den Öl - Millionären Bush verbunden war.

Solche Nebensächlichkeiten erfährt nur ein kritischer Interessierte, denn diese könnten ja eventuell ein Bild eines USA - Gegners suggerieren. Und da die Vereinigten Staaten von Amerika ja immer noch die Weltmacht Nummer Eins sind und dem Westen ihren Doktrin - Stempel aufdrücken möchten, wird über diese, aber auch andere, ähnlich gelagerte Verbindungen kaum berichtete oder sie werden bei einer Bewertung zu den damaligen Wahnsinnstaten eher unter den Teppich gekehrt.

Und gerade ein solches Vorgehensweisen geben nicht nur den Verschwörungstheoretikern Aufschub. Die öffentlich rechtlichen Medien scheinen nur von jenen Ereignissen zu berichten, von denen andere ihrer Zunft auch informieren. Daraus könnte der Eindruck entstehen, alle Publikationsorgane seien gleich geschaltet. So ist es aber nicht. Es wagt nur kaum ein Vertreter aus dem breiten Spektrum von Informationsquellen, über ein anderes Thema zu berichten, weil zudem kostengünstiger ist, mit den Wölfen zu heulen. Private Medien müssen Geld verdienen, um zu überleben und den Anteilseignern eine Rendite zu erwirtschaften. Öffentlich Rechtliche müssen ihren eingegangen Staatsvertrag erfüllen und die verfassungsgemäße Grundversorgung der zwangsweise heran gezogenen Gebührenzahler sowie der erfassten Gesellschaftsgruppen garantieren.

Weil es aber auch hier einfacher ist, über ein bereits aufgenommenes Thema zu berichten, lässt sich hieraus vielleicht ableiten, dass eben auch die öffentlich rechtlichen Anbieter nach einer Vorgabe und zudem einseitig - im Sinne der etablierten Parteien versteht sich - informieren. Um diesen Eindruck zu entkräften, gebe sich nun die Medien durch die Benennung von " Experten " einen Anstrich, nicht parteiisch, sondern besonders kompetent zu sein. Es entstehen somit Wortschöpfungen, wie " Terrorismus - Experte " oder, wie einst " Top - Terrorist " und solche aus weiteren Superlativen zusammen gesetzte Begriffe.

Doch eine " Experte " auf dem Gebiet des " Terrorismus " muss nicht gleichzeitig Kenner des Umfeldes sein, aus dem Terrorismus nämlich ensteht. Deshalb kauen diese " Terrorismus - Experten " nur jenen Information - Brei wieder, den sie zuvor von anderen Medien aufgenommen haben oder vor Ort mitgeteilt bekommen. Es sind überwiegend bereits gefilterte Meldungen oder bereits bewertete Stellungnahmen zu Ereignissen.
Worüber indes kaum informiert wird, ist die Tatsache, dass sowohl in Paris als auch in Brüssel durch die seit Jahrzehnten hingenommenen sozialen Spannungen, durch das Ausgrenzen bestimmter Bevölkerungsgruppen, die in Ghetto - artigen Wohngebieten zusammen gepfercht und ohne perspektivische Lebensinhalte dahin vegetieren. Es sind jene Menschen, die Frankreich und Belgien als einstige Kolonialmächte zum Teil einbürgern, zum weiteren Teil wegen deren familiären Bindungen zu jeweiligen Staatsbürgern im Land behalten mussten. Es entstand eine subkulturelle Parallelgesellschaft, innerhalb deren die Ausübung von Gewalt auf andere Menschen hingenommen wird.

Wer sich in der belgischen Hauptstadt Brüssel jene Pracht - und Prunkbauten der EU - Verwaltung mit den gleich daneben liegenden Kaschemmen vieler Bewohner ansieht und wer die verkommenen Plattenbauten in Paris mit jenem pompösen Gehabe im Regierungsviertel vergleicht, muss sich ernsthaft fragen, wie lange solche Parallelwelten noch friedlich nebeneinander existieren?

Hierzu wird von den so genannten " Terrorismus -  Experten " gerade nicht berichtet. Ein Schelm, der dahinter eine Absicht sieht?




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