Pleiten - Prügel - Penunzen.
Junge, was war das für eine aufregende Woche? Zunächst gab es das Endspiel zur Fußball - Europameisterschaft 2016 zwischen der Grand Nation Frankreich und der kleinen Nation Portugal im Pariser Stade de France, dass die Portugiesen - auch ohne die überwiegende Mitwirkung von Ronaldo - überraschend mit 1:0 gewannen, dann gab es am Nationalheiligtum der Franzosen, am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, eine nationale Katastrophe im heißen, aber fernen Nizza, als ein Geisteskranker mit einem LKW in die sich dort versammelten Menschenmassen jagte und 84 Besucher des Feuerwerks in den Tod riss, unzählige Verletzte zurück ließ und die pure Angst und den Schrecken vor solchen Aktionen, den Menschen zurück brachte. Dann gab es in der noch weiter entfernten Hauptstadt des eher ungeliebten Landes Türkei gegen den dort wütenden Despoten Erdogan einen militärischen Putschversuch mit noch mehr Toten, Verletzten und alsbald Inhaftierten.
Es scheint - trotz der Sommerferien - viel los zu sein, auf dieser, unserer Welt. Und - obwohl sich der Großteil der Bundesmichel - schon im Urlaubsmodus befindet - jeder Tag bringt neue Aufreger. Die Nachrichtenindustrie beginnt unaufhaltsam auf Hochtouren zu laufen. Da lesen sich Meldungen zu und über die ganz all täglichen Schurkenstücke und kleinere Fauxpas, dann eher wie Artikel von den angeblichen Promis in jenen Druckerzeugnissen, wie " Bunte ", " Gala " oder " Bild der Frau ".
So informierte mich ein Bericht im " SPIEGEL " - Nr. 25 / 2016 über die Beinahe - Pleite der Privatbank Sal. - Oppenheim. Dieses - eher schnuckelige - Geldinstitut hat sich bislang ausschließlich auf vermögende Kunden spezialisiert. Da kommen im Portfolio des Kölner Hauses solche banalen Durchschnittsmenschen, wie Auszubildende, Arbeitnehmer oder Arbeitssuchende erst gar nicht vor. Privat - Konten beginnen hier erst ab 6 bis 8 -stelligen Einlagen wirklich interessant zu werden und betrogen wird nicht das eigene Klientel, indem diesen rechtswidrig Gebühren, die durch eine erstaunlichen Kreativität bei der Wortschöpfung für die Benennung solcher Transaktionen versehen, dann aus der Tasche gezogen werden. Die Melkkühe zur Umsetzung jener gegenleistungsfreien Geschäftspolitik, sind von einem anderen Kaliber, bei denen sich die Privatbank aus der Millionenstadt am Rhein, mit dem angeblich guten Namen und der glänzenden Bonität, ständig zu bedienen schien.
Dieses Geschäftsmodel verlief für die einstigen Beteiligten Christopher Freiherr von Oppenheim und Matthias Graf von Krockow sowie Baron Georg von Ullmann über zu viele Jahre äußerst erfolgreich. Sämtliche, vormalige Gesellschafter ließen es sich auch Kosten der Bank mehr als gut gehen. Von einem verarmten Landadel konnte deshalb hier nie die Rede sein. Das Trio Infernale lebte über Jahrzehnte auf großem Fuß, so, wie es heutzutage jene Protagonisten aus der Mitte unserer Gesellschaft nach dem berühmten Kängeruh - Prinzip nachahmen.
Die Privatbank wäre krachend in die Insolvenz gegangen, hätte sich die Deutsche Bank 2009 nicht zu einer Übernahme des dritt ältesten deutschen Privathauses für einen Kaufpreis von 1 Milliarde Euro herabgelassen.
Es folgte eine noch anhaltende Prozesswelle, innerhalb derer - bis auf Ullmann - jene oben benannten, einstige Gesellschafter, rechtskräftig zu Bewährungsstrafen wegen Untreuehandlungen im Kontext mit der Fast - Pleite, verurteilt wurden. Es stehen jedoch noch weitere Zivilverfahren aus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sal._Oppenheim
Laut " SPIEGEL " - Bericht, ist jedoch die zuständige Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht in Köln zurzeit eher gnädig gestimmt und möchte ein anderes Strafverfahren gegen Oppenheim, Krockow etc. nach § 154 StPO einstellen, weil die zu erwartenden Strafen hierfür, mit Blick auf die bisherigen Verurteilung nicht mehr ins Gewicht fallen würden.
Nun,ja, auch der einstige Adel kennt sich mit den Gepflogenheiten der wundersamen Geldvermehrung aus und Pleiten kommen dort alle Male vor.
Mit knappen Finanzen plagt sich auch die Geschäftsführung der in die Schlagzeilen geratenen Kinder - und Jugendhilfeeinrichtungen " Rimmelsberg " herum. Der im schleswig - holsteinischen Jöl ansässige Dienstleister konnte einen Liquiditätsnachweis bislang nicht führen. Die Geschäftsführung musste eine derzeitige Unterdeckung von mehr als 500.000 Euro einräumen. Eine Betriebserlaubnis könnte demnach nicht mehr erteilt werden, nachdem auch noch eine Summe von 2 Millionen Euro an Verbindlichkeiten ermittelt wurden. Die Einrichtung kam in Verruf, weil in ihren Häusern Jugendliche, als Schutzbefohlene, durch demütigende Erziehungsmethoden drangsaliert wurden. Zudem laufen Ermittlungen gegen Verantwortliche wegen des Verdachts der Nichtabführung von Sozialabgaben und der Steuerhinterziehung.
Dass mit der Not anderer Menschen auch Geld gescheffelt werden kann, ist nichts Neues; dass diese jedoch dafür auch noch über eine Steinzeitpädagogik bestraft werden, scheint dann doch einmalig zu sein.
Und weil es so schön ist, über Geld, das die Masse von uns eigentlich nicht hat, zu schreiben, gibt es noch die Hiobsbotschaft für einige Hunderttausend Mitbürgerinnen und Mitbürger, die ihre Buß - und Verwarnungsgelder nicht bezahlen können und deshalb so genannte Ersatzfreiheitsstrafen antreten. Weil diese Strafverbüßung dem Staat jährlich etwa 300 Millionen Euro kosten soll, wird darüber debattiert, die Pfändungsfreigrenzen bei HARTZ IV - Bezieher in derartigen Fällen außer acht zu lassen und auf den ALG II - Beziehern ins ihr schmales - vermeintlich nicht vorhandenes - Einkommen heran zu gehen. Die renitenten Nichtzahler sollen bis zu 20 Euro je Monat von den bezogenen Sozialtransfers abgezogen bekommen.
Damit könnte allein in NRW eine Zahl von 1.000 Häftlingen pro Tag vermeiden werden.
Interessant! Und ich dachte immer, wer HARTZ IV erhält, kann keine Chaise fahren, weil diese einen Vermögenswert darstellt, der nach den Vorschriften anrechenbar wäre und somit gegebenenfalls zu veräußern wäre. Aber: Grau ist alle Theorie. Und Schwarzfahrer sind ja keine aktiven Autofahrer und die zählen auch zu den einfliegenden Häftlingen der JVAs.
Das hiermit eingesammelte Geld der Gesetzesbrecher wird sodann umgeschichtet und im Schäuble´schen Haushalt mit jenen 503 Millionen Euro verrechnet, die die Telekom, Daimler und Co. als Vorschuss auf zu installierende Maut - Anlagen auf insgesamt weitere 40.000 Bundesstraßen - Kilometer zu zahlen sind. Im Wege der " außerplanmäßigen Verpflichtungserklärung " sollen die bewilligten Haushaltsgelder in 2017 und 2018 an " Toll Collect " ausgekehrt werden. Dabei ist die erforderliche Gesetzesänderung für eine " Bemautung " der Bundesstraßenabschnitte noch gar nicht im Parlament beschlossen worden.
Wunderbar, wie sich Großkonzerne Moneten von Papa Staat holen, ohne Gegenleistungen erbracht zu haben.
Wie war das noch gleich? Die Reichen werden immer reicher oder: Wo ein großer Haufen ist, kommt noch einer dazu?
Ich werde morgen auch an das Finanzministerium schreiben und um Zusendung einer " außerplanmäßigen Verpflichtungserklärung " für den Kostenvorschuss unseres Umzugs zu den Enkelkinder bitten. Da spielt eine " Bemautung " auch eine gewisse Rolle, denn, wenn diese unsere künftigen Räume betreten möchten, müssen sie zuvor ihre Schuhe als Gegenleistung ausziehen. So, wie es in den Moscheen üblich ist. Ich wusste schon immer, dass meine einstige Kommilitonen aus dem Iran, Irak oder Afghanistan und der Türkei die sauberen Haushalte führen.
1. " Coldplay " und " Adventure Of A Lifetime " zu den Banken
2. " Ten Yeras After " mit " I´m Comming On " zu den Pleitegeiern.
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