Eine Nordland - Reise mit dem Wohnmobil 1988 - Teil IV.: Hinauf auf der E6 über den Polarkreis.
Der vierte Tag der Norwegen - Reise begann früh morgens auf dem Campingplatz in Steinkjer. Das Wetter war eher bescheiden. Hier, in den namenlosen Regionen des Landes, kann sich auch im Sommer die lokale Wetterlage von einem Tag zum anderen völlig ändern. Wer - wie viele Mitteleuropäer - auf Sommer, Sonne, Strand, getrimmt ist, hat deshalb im mittleren Teil Norwegens kaum eine reelle Chance, dieses durchgängig aufzufinden.
Nachdem wir bereits mehr als 1.100 Kilometer in dem Wohnmobil auf Norwegens Straßen geschrubbt hatten, war das Thema Wetter, denn auch eher ein geringeres Problem. Nach dem Frühstück und einem ausführlichen Karten - Studium, hatten wir Gewissheit, dass sich in und bei dem ca. 22.000 Einwohner - Städtchen auch Tankstellen befinden.
Wir verabschiedteten uns sodann von dem Campingplatz Follingstua und fuhren etwa 14 Kilometer auf der E6 zurück zu der " Esso " - Tankstelle, die wir am Tag zuvor noch gesehen hatten.
Einst, also auch 1988, war es nicht üblich, dass die Zapfsäulen rund um die Uhr geöffnet hatten. Auch die Anzahl der Tankmöglichkeiten war noch eher überschaubar. So riet denn jeder bessere Touristik - und Reiseführer, die Betankung so rechtzeitig und großzügig vorzunhemen, dass der motorisierte Besucher nicht in die Bredouille kommen kann.
Nichts könnte schlimmer sein, als ein Liegenbleiben wegen Kraftstoffmangels. Zwar gab es einen 10 Liter - Reservekanister, doch, wer lässt es schon gerne darauf ankommen, diesen bis oder vor allem - dann gefüllt - von der nächsten Tankstelle bis zum Fahrzeug schleppen zu müssen. Wohl keiner. Und - dieses könnte sich zu einem toruristischen Super - Gau auftürmen - wer möchte schon freiwillig wegen eines leeren Tanks von einem Abschleppunternehmen zur nächst belegenen Zapfstelle abgeschleppt werden.
Wer dann - auch damals schon - keinen so genannten Auslandsschutzbrief für einige Euro / Deutsche Mark beim AvD oder anderen Anbieter abgeschlossen hat, muss die Kosten hierfür selbst tragen. Dieses kann die Urlaubskasse beträchtlich belasten. Zudem werden beim Liegenbleiben wegen Benzinmangels auf Kraftfahrstraßen Bussgelder fällig.
So tankten wir den Fiat " Rödel " mit Diesel - Kraftstoff bis zum Anschlag voll. Das war - bereits damals - kein sehr billiges Vergnügen, denn die Kraftstoffpreise lagen um mindestens 30 bis zu 40 % ( für die nördlichen Provinzen / Gebiete ) höher als in Deutschland. Konnte der Autofahrer 1988 an den bundesdeutschen Tankstellen seinen Tank mit Sprit für 84 bis 89 Pfennig / l beglücken, musste er in Norwegen locker 1, 10 bis 1,20 = 5, 2 NKR bis 5,7 NKR berappen.
Da der Fiat Ducato einen Tank von 70 Litern besaß, machte dass dann schlappe 300 NKr aus. Nun, gut dafür konnte der Urlauber fast 1.000 Kilometer weit fahren, denn durch die ständigen Geschwindigkeitsbeschränkungen und die eher gemütlich - gesittete Fahrweise kam der Karren mit teilweise unter 6 Liter / 100 Km aus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinkjer
http://www.follingstua.no/
So verließen wir mit weider vollem Tank die Stadt Steinkjer in Richtung Mosjoen auf der E6. Die Stadt erreichten wir nach etwas mehr als 280 Kilometern und einer Fahrtzeit von mehr als 4 1/ 2 Stunden.
Die Stadt zählt zu den drei Zentren der Fylke Nordland. Mit ihren mehr als 9.300 Einwohnern gilt sie als Wirtschaftseckpunkt des Nordens.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mosj%C3%B8en
Bereits 100 Kilometer hinter Steinkjer verändert sich die Landschaft zusehends. Staat der üblichen, bläulich - schimmernden, oft bewaldetetn und begrünten Bergflächen, zeigt sich das Land jetzt nur noch flach. Die Vegetation geht in Sträucher, Büsche und Graspflanzen über. Es gibt hier unterschiedliche Farnarten. Auch die typischen Zwergkiefern sind vielfach anzufinden. Zum Teil zeigen sich Moorflächen.
Dennoch sind zeitweise noch einige Hügelketten zu sehen, die von der alten Strecke der E 6 umfahren werden mussten.
Ungefähr 35 Kilometer hinter Mosjoen geht es durch drei - zu dem Zeitpunkt unserer Reise nicht geplanten und erst ab Mitte der Nullerjahre fertig gestellten - Tunenel. Der Korgfjelltunnel ist mit über 8, 5 Kilometer der Längste. Es folgt der Finneidtunnel mit knapp 850 Metern sowie der Nessettunnel mit zirka 600 Metern.
https://no.wikipedia.org/wiki/Korgfjelltunnelen
https://no.wikipedia.org/wiki/Finneidfjordtunnelen
https://no.wikipedia.org/wiki/Nessettunnelen
Die drei Tunnel sind allesamt Maut pflichtig. Sie verkürzen die Strecke von Mosjoen nach Mo i Rana jedoch erheblich. Nach weiteren 5 Kilometer zeigt sich die E6 bei Skamdal als gut ausgebaute Autobahn, die wiederum Maut pflichtig ist ( 12 NKR ). Das relativ kurze Vergnügen wird heute dann bei Aga beendet. Einst war diese Streckenführung nicht gegeben.
Nur 4 Kilometer weiter erreichten wir - wenn auch mit einer längeren Strecke und Fahrtzeit - dann die Stadt Mo i Rana. Die in etwa 18.000 Einwohner zählende Stadt liegt an dem Fluss Ranaelva und gehört zur Gemeinde Rana, der Fylke Nordland.
Hier kann der Angler auf Lachsfang gehen.
https://de.wikivoyage.org/wiki/Mo_i_Rana
Wir legten insgesamt eine Fahrtstrecke von mehr als 380 Kilometern, bei einer Zeit von knapp 7 Stunden, zurück und machten Mittagspause.
So gestärkt, ließ ich unseren treuen Gefährten aus Italien wieder an und fuhr von einem der ungezählten Parkplätze auf die E6 .
Einige Kilometer später überquerten wird dann den Polarkreis. Das längst zu einem touristischen Ort ausgedehnte Fleckchen Erde zwischen Mo i Rana und der Stadt fauske, zeigte damals nur durch einige Fellzelte, in denen Samen ihre Rentierfelle und sonstigen Nippes verkauften ( zumeist dafür Schnaps haben wollten ) und einer großen Hinweistafel sowie einem Stein - Monument, auf dem die aus Metall geformte Erdkugel sichtbar ist.
Nachdem wir einige Minuten und für mehrere Dias / Fotos dort verbleiben waren, ging die Fahrt weiter nach Fauske.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polarkreis
Hier fuhren wir zum Fauske Campingplatz und übernachteten bis zum 5. Tag unserer Nordland - Reise.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fauske
https://www.google.de/search?q=Campingplatz+Fauske&oq=Campingplatz+Fauske&aqs=chrome..69i57j0l2.6252j0j4&sourceid=chrome&ie=UTF-8#q=Campingplatz%20Fauske&tbs=lf:1,lf_ui:2&rflfq=1&rlha=0&rllag=67292715,15466287,8121&tbm=lcl&rldimm=2508127432145254568&fll=67.24016493931983,15.42321729101559&fspn=0.23618388457347805,0.5006241670014262&fz=11&oll=67.2927159,15.466287599999998&ospn=0.11954977091085084,0.2904684912492357&oz=11&qop=1&rlfi=hd:;si:2508127432145254568
http://www.mygeo.info/landkarten/norwegen/norwegen_landkarte.gif
" Wishbone Ash " - " Sing Out The Song ( Brother ) :
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