Anstehen zum " Corona " - Essen?




Der vierte Tag in Prerow neigt sich langsam dem Ende zu. Heute Nachmittag konnten wir am FKK - Strand für knapp 2 Stunden die pralle Sonne genießen. Und... Ich habe mir doch tatsächlich die Hals - und Schulterpartie leicht verbrannt. Septembersonne, halt. Sie ist immer noch intensiv genug, um diverse Hautrötungen und mehr zu verursachen. Da ist nicht nur Vorsicht geboten, sondern auch ein Sonnenöl oder eine Sonnenmilch mit einem hohen Faktor angesagt. Leider hatten wir nur Sonnenspray mit Faktor 20 eigesteckt. Zu wenig für meine immer noch blässliche Haut.

Beim Sonnenbaden sollte ein solcher Strandbesucher eben Textil tragen.

Wie dem auch sei, die Hautrötung wird vorüber gehen. So, wie auch Tante " Corona " uns irgendwann wieder verlässt. Spätestens von jenem Zeitpunkt an, wenn ein wirksamer Impfstoff gefunden sein wird. Doch bis dahin sollte ebenfalls Vorsicht die Mutter der Porzellankiste sein. Die herrscht - deutlich sichtbar - an sämtlichen Orten, die von den Touristen hier in Prerow aufgesucht werden. Ob nun in den Geschäften oder den vielen Restaurants, die im Ort ihre Speisen und Getränke anbieten. Und dort gibt es ab 12.00 Uhr und vor allem ab 18.00 Uhr regen Zulauf. Da stehen beispielsweise vor dem italienischen Restaurant an der  " Grüne Straße ", dort wo in der Hauptsaison und an den Wochenenden bis zu 10.000 Fahrzeuge und etwa genau so viele Fahrräder pro Tag durch zuckeln, standen die Gäste in einer langen Schlange an.

Natürlich hatten die Wartenden einen Mund - und Nasenschutz aufgesetzt. Auch der ständig über die Medien und die angebrachten Hinweise benannte Sicherheitsabstand von 1,50 Meter wurde dabei penibel eingehalten. Deswegen wurde die Warteschlange immer länger. Essen gehen in " Corona " - Zeiten bedeutet aber auch, seine Anschriften nennen zu müssen. Dazu hat der Gast ein vorbereitetes Formular auszufüllen. Dieses liegt im Eingangsbereich des Lokals aus. Essen in einer Gaststätte bedeutet aber auch, dass der Gast sich daran zu gewöhnen hat, nicht ohne Maske in die Gaststätte gelassen zu werden. Es gibt eben diese Auflagen, dazu einen Bußgeldkatalog, der bei Verstössen eine hohen Geldbetrag benennt. Bis zu 5.000 Euro werden dann fällig.

Mit diesem Wissen stellten wir uns die Frage, warum die Restaurants dennoch proppenvoll sind. Warum also jammern die Gastronomen nun herum und verlangen nach staatlichen Hilfen? Vielleicht liegt es daran, dass sich jetzt die Spreu vom Weizen trennt? Oder warum soll die Allgemeinheit für die " Corona "  bedingten finanziellen Nachteile der Gastronomie - Branche aufkommen? Ist es nicht vielmehr so, dass die eingeleiteten Beschränkungen wegen des Virus, jene Branchen stärker treffen, die ohnehin schon immer auch auf kleine Veränderungen mit einem Verdrängungsprozesse reagieren?

Die Gefahr, dass es dabei auch das italienische Restaurant an der " Grüne Straße " in Prerow treffen könnte, scheint denn wohl eher gering zu sein. Wenn bei einem Gaststättenbesuch die Hungrigen zuvor Schlange stehen müssen, kann das nur bedeuten, dass das Lokal wegen des guten Essens sehr beliebt ist. Aber, muss der Tourist, sollte sich der Gast, dieses Prozedere antun?

Beim Vorbeigehen stellten wir uns diese Frage und beantworteten sie auch gleich mit einem klaren Nein. Weil aber nicht alle Besucher so denken, stehen die Damen und Herren Abend für Abend für Abend in der Schlange, um das Hungergefühl zu besiegen. Um den hungrigen Gast buhlen aber über 72.500 Speiselokale, mehr als 34.000 Imbissstuben und weitere 4.200 Bars mit Systemgastronomie. Dazu gesellen sich weitere 11.200 Cafes. Genug also, um eine steigende Nachfrage zu befriedigen?

Das dürfte wohl zutreffend sein. Jedoch gibt es auch in jenem Wirtschaftszweig gravierende qualitative Unterschiede. Weshalb eben jene Anbieter jammern, die bereits vor " Corona " eher unrentabel arbeiteten. Für diese Betreibe wird Tante " Corona " im wahrsten Sinne des Wortes zum Totengräber. Die Umsätze sinken gen Null. Die Aufgabe der Gastronomie droht. Vielleicht ist " Corona " deshalb eine Art von Selbstreiniger?

Wie dem auch sei, das Essengehen in " Corona " - Zeiten macht einen Spaß. Und schon gar nicht, wenn der Gast dazu noch langen anstehen muss.  


THE NARCOTIC DAFFODILS  -  Back From Calcutta  -  2014:








   

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?