My Pentax 2020
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Bereits vor einigen Wochen stöberte ich im großen, weltweiten Netz herum und begab mich auf die Suche nach der fototechnischen Vergangenheit. Die irgendwann im Sommer des Jahres 1982 begann. Damals hatte ich wieder etwas mehr Geld auf dem Postbankkonto. Genauer gesagt, es flossen monatlich 850 DM hinzu, die mir aufgrund meiner Juristenausbildung zustanden. Für einen zuvor, sich durch Fabrikarbeiten durch das Studium schlagenden, nicht mehr ganz so jungen Mann, war das relativ viel Geld.
Jedenfalls genug, um sogar einen Betrag davon jeden Monat auf das Postsparbuch überweisen zu können. Nach einigen Monaten hatten sich dort mehr als Tausend Mark angesammelt. Diese hob ich sodann wieder ab, fuhr mit meinem blauen R4 nach Köln und kaufte mir dort bei " Saturn Hansa ", eine Spiegelreflexkamera.
" Saturn Hansa " am Kölner Hansaring liegend, war einst die Top - Adresse für vielen Musik - und auch Fotofans. Das Geschäft war selbst an Werktagen brechend voll. So stellte ich mich artig in einer Kundenschlage vor dem Verkaufstresen an und wartete, bis einer der - nicht immer - arrogant auftretenden Herren dahinter, mich gnädiger Weise bediente.
Das geschah dann nach zirka einer halben Stunde auch. Ich erklärte dem Schnösel mein Anliegen registriert hatte, um mich postwendend abzubügeln. Warum ich denn eine " veraltete " Kamera von " Canon " kaufen möchte, wenn es doch ein technisch verbessertes Gerät von " Pentax " gäbe? Und auch sonst sein " Pentax " doch wesentlich besser als der Konkurrent von " Canon ". Dann seierte er seine Litanei an vorgefertigten Argumenten ab. Gespickt mit Fachbegriffen, hob er die " brandneue " Kamera des Herstellers " Pentax " in den Himmel.
Ich hatte keine Ahnung von all dem technischen Gedöns, dass der Kölner Knilch mir um die Ohren schlug. Ich hatte mich zuvor lediglich von meinem einstigen Bekannten aus Wuppertal davon überzeugen assen, doch so eine erstklassige Spiegelreflexkamera von " Canon ", nämlich das damalige Top - Model, die " AE 1 " in Köln zu erwerben. Dabei erklärte mir dieser, welche Vorzüge die " Canon " hätte. So instruiert, wollte ich danach auch so Eine haben.
Doch es kam anders. Der Verkäufer überzeugte mich dann doch. Ich kaufte mir die " K2 ", Baujahr 1981, zu einem Preis von 990 DM zuzüglich eines Weitwinkelobjektivs, eines Blitzgerätes nebst Ladestation und zahlte 1.250 DM dafür.
Stolz wie " Bolle " kehrte ich mit meinem Kölner Schatz zurück nach Bremen und kaufte bei " Foto Dose " einige Farbrollfilme. Dann legte ich los und fotografierte um mich rundherum. Die Ergebnisse meiner künstlerischen Kreativität ließ ich dann über " Foto Dose " bei einem der Großlabore entwickeln und sah mir einige Tage danach diese auf mattierten Fotopapier für 19 Pfennig je Abzug an.
Nun, mein Wuppertale Bekannter nörgelte an meiner Kaufentscheidung herum. Er befand die neue " Pentax " als weniger überzeugend und auch mein später dazu gekauftes Equipment, wie Stativ, Teleobjektive, Konverter, diverse Filter, Kameratasche und Selbstauslöser - Verlängerung, kritisierte er und versuchte dabei vernichtende Resultate anzubringen. Vielleicht war es aber auch eher der latent vorhandene Neidfaktor, der ihn dabei in Wallung brachte.
Die Studienjahre vergingen. Die 1980er auch. Ich hatte bestimmt einige Tausend Dias und Fotos mit der " Pentax " geschossen, ehe dann der große Knall kam. Die " Pentax " streikte. Der Rollfilmeinzug nebst Bügel funktionierte nicht mehr. Die existenzielle Frage lautete dann: " Lasse ich die Kamera reparieren? "
Ich entschied mich für eine Reparatur in einem Fachbetrieb in der Bremer Sögestraße, zahlte dafür 200 DM und konnte noch einige Jahre fotografieren. Dann streikte die " Pentax " erneut. Nach mehr als 15 Jahren gab sie ihren Geist erneut auf. Dieses Mal entschied ich mich - schweren Herzens - von einer kostspieligen Reparatur abzusehen. Ich war nämlich inzwischen selbständiger Rechtsanwalt, hatte Familie und keine Geld. Für eine Kamerareparatur schon gar nicht. Erschwerend kam der Zeitfaktor hinzu. Zum Fotografieren fehlte er mir. Ich musste die Einzelkanzlei am Laufen halte, Kohle verdienen, vor allem den großen Kostenblock abdecken.
Seitdem ist viel Wasser die Weser, die Elbe und die Aue herunter geflossen.
Seit einigen Tagen bin ich wieder stolzer Besitzer einer Spiegelreflexkamera. +++
Geschichte wiederholt sich dann doch???
THE WHO - Pictures Of Lily - 1967:
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