Rita, am Samstag geh´n wir inne Pilze!
Ein sonniger Spätsommertag war der 22. September 2020. Oder war es eher ein sommerlicher Herbsttag? Wie dem auch sei, wir hatten wieder ausgesprochen gutes Strandwetter. Die Ostsee lag ruhig vor uns, als wir gegen kurz vor 10.00 Uhr morgens den Strandabschnitt 31 in Prerow betraten. Nach einer Viertelstunde waren die Strandmuschel, der Windschutz, der Strandstuhl, die Luftmatratze und der Rucksack an den vorgesehen Ort platziert. Um 11.00 Uhr nahmen wir bei Meeresrauschen und eine kleinen Lüftchen unseren Brunch ein.
Ich hatte mir vorgenommen gegen Mittag erneut auf Pilzejagd zu gehen. Auch wenn von Regen keine Spur war, so waren die Nachttemperaturen nahezu ideal für die hier wachsenden Sorten. Leider vergaß ich ein kleines Küchenmesser mitzunehmen. Aber so ein kleines Malheur ist für einen echten Pilzejäger kein Problem. Ich nahm stattdessen einen Kaffeelöffel mit.
Gegen 13.30 Uhr machte ich mich dann in Richtung Seebrücke auf den Weg. Ich hatte eine Plastetüte mitgenommen, in der ich dann den Fang hinein legen wollte.
Nach dem Überqueren der Hauptstraße, die mit der Seebrücke endet, schlug ich mich rechts neben einem Restaurant über einen kleinen Weg in den Wald. Inzwischen kenne ich jene Stellen, die einen gewissen Sammelerfolg versprechen. Es sind nicht die mit einer dichten Laubdecke Areale, innerhalb derer sich knorrige Kiefern, wuchtige Eichen oder größtenteils vertrocknete Birken befinden, sondern eher die mit kleinen Büschen und jungen Bäumen belegte Sandwege, an deren Rändern sich jetzt wunderbar blühende Heide findet.
Hier schlug es mich auch dieses Mal wieder hin. Nach einigen Hundert Metern wurde ich fündig. Es waren Sandpilze, die in meinen an der Hand hängenden Plastebeutel wanderten. Dieser füllte sich nach und nach mit Butter - und Sandpilzen. Am Aufgang 28 fand ich neben einem Toilettenhäuschen eine großen Birkenpilz. Ich bewegte mich weiter in Richtung des Aufgangs 26 und wollte von dort zurück gehen. Bereits einige Meter vor der Drahtabsperrung entdeckte ich ein paar Sandpilze, die allesamt ohne Wurmbefall waren. Auch kurz vor dem Strandweg standen mehr als ein Dutzend dieser schmackhaften Hutlinge. Ich sackte sie alle ein. Dabei wurde ich von einem Ehepaar beobachtet, die mich sofort auf meine Aktivitäten ansprachen. Ich erklärte ihnen die jeweils eingesammelten Pilzsorten. Zu meiner Überraschung waren diese, jenem aus dem einstigen " Pütt " kommenden Gästen nicht bekannt. Die beiden Urlauber zeigten sich dennoch interessiert.
Plötzlich rief die Frau laut: " Rita, komm, am Samstag geh´n wir noch in die Pilze. Es gibt hier auch welche. Gucke mal! "
Kurz danach erschien ihre mit urlaubende Freundin. Auch sie schien interessiert. Ich erklärte ihr, wo und wie ich zu meinen Fund gekommen bin. Ob sie allerdings am kommenden Samstag tatsächlich auf Pilzsuche gehen wird, erschien mir dabei als eher unwahrscheinlich. Außer Maronen konnte sie mir keine weiteren Pilzarten nennen. Und gerade die hatte ich nicht im Plastebeutel. Es gibt sie aber hier auch, wenn aber eher seltener. Aber Sand - Butter und Birkenpilze schmecken mindestens genauso gut.
F.D. PROJEKT - Open Land - Roots - 1991:
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