Jens´Lied


Das Netz, in dem sich täglich einige Milliarden Menschen tummeln, es hat bekanntlich seine eigenen Gesetze ( die sehr oft zu dem geltenden Recht diametral verlaufen ), Befindlichkeiten und systematische Abläufe. Weshalb dieses Medium aber auch der Fantasie freien Lauf lassen kann ( sofern es sich nicht um Nutzer, die in China oder anderen Ländern leben handelt, die dort mit so genannten Maulkörben versehen werden, um den Mächtigen und Herrschenden ihre wohl verdiente Ruhe zu garantieren ).

Eine Zensur findet überall dort statt, wo die Untertanen missliebige Meinungen veröffentlichen möchten, wo kritische Geister ihre Kritik weiter verbreiten wollen oder auch das breite Spektrum innerhalb der Musik, dazu dient, die realen Zustände in einem Land anzuprangern.

Dieses, unser seit mehr als 30 Jahren wieder vereintes Land, hat mit diesen Auswüchsen der eigenen Machterhaltung nichts mehr am Hut. Das war nicht immer so.

Der vormals existierende zweite deutsche Staat, die DDR, kannte de facto keine freie Meinungsäußerung. Weshalb das Verbreiten von Wort, Bild und Schrift in diversen Medien, der staatlichen Obhut unterstand und die dort Verantwortlichen jene aufgegeben Regeln dazu restriktiv sowie repressiv zur Anwendung brachten. Eine Zensur fand hier alle Male und auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens statt.

Auch der große und wirtschaftlich erfolgreichere Bruder tat sich nach 1949 nicht selten schwer, die grundgesetzlich garantierte Meinungs - Presse - und  Publikationsfreihet ständig nach den Buchstaben der Verfassung zu garantieren. Die Liste, der zensierten, veröffentlichten Werke ist lang (  https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_in_der_Bundesrepublik_Deutschland#Geschichte ).

Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen den hierfür verantwortlichen staatlichen Stellen und den Medien eher entspannt. So ist es längst gang und gäbe, das insbesondere Politiker zum Subjekt bestimmter satirischer Abhandlungen werden. Nicht erst seit dem Traktat des Jan Böhmermann, der den türkischen Staatspräsidenten Erdogan zum Spielball seiner - zugegebenermaßen - abstoßenden Wortspielereien machte, wurde deutlich, dass Satire heutzutage sehr großzügig gesetzte Grenzen erhalten hat.

Davor musste der Ex - Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg erfahren, wie es Spassvögeln gelingt, aus seinem Lügen - und Vertuschungskonstrukt rund um seine plagiierte Promotion ein Lied zusammen zu schustern, dessen Text die hinter der bewussten Täuschungshandlung des Politikers stehende Absicht, sich selbst zu beweihräuchern, ins Lächerliche zieht.

Nun hat es aktuell auch den Bundesminister für Gesundheit und Soziales Jens Spahn getroffen.

Im Netz kursieren einige Videos, in denen der Minister Spahn bespöttelt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=GKnViuSx8VY


Aber auch unsere demnächst aus dem Amt scheidende " Angie " hat längst ihr Fett abbekommen:




Was darf die Satire und was nicht? Darüber streiten nicht nur Juristen und andere besser Ausgebildete:


" ...ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde. Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht) vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. "

- Zitatende - aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Satire


Hierüber haben sich die Richter am Bundesgerichtshof - nicht nur ein einziges Mal - Ihre Gedanken gemacht und kamen unter anderem zu diesem Ergebnis: 

" Um zu be­ur­tei­len, ob eine sa­ti­ri­sche Äu­ße­rung eine un­zu­tref­fen­de Tat­sa­chen­be­haup­tung ent­hal­te, müsse re­gel­mä­ßig der Ge­samt­zu­sam­men­hang be­trach­tet wer­den, in dem sie ge­fal­len ist, so der BGH. In die­sem Zu­sam­men­hang sei die der Sa­ti­re we­sens­ei­ge­ne Ver­frem­dung zu be­rück­sich­ti­gen (Az.: VI ZR 561/15; VI ZR 562/15). "

- Zitatende - aus: https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/bgh-aussagegehalt-satirischer-aeusserung-muss-im-gesamtzusammenhang-gesehen-werden


Aha! Es kommt also auf den " Gesamtzusammenhang " an, um zu bewerten, ob ein veröffentlichter Beitrag in die Kategorie Satire einzuordnen ist, weil in ihm eine " wesenseignen Verfremdung " zu erkennen ist.

Dann sach´ich jetzt ma´in Form einer nicht " wesenseigenen Verfremdung ":

" Jens Spahn, der Leguan mit der Nilpferd - Klappe wird ab Herbst in seiner 4,5 Millionen - Villa eine Beratertätigkeit für einen Pharmakonzern ausüben. ". 



EJWUUSI WESSAHQQAN  -  La Mer  - 1980:



    

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