Ist die Insel Usedom braun?
Nachdem die Ergebnisse der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 durch die Veröffentlichung der Bundeswahlleiterin nun auch offiziell geworden sind, kann der Interessierte auf deren Internetseiten herum stöbern und sich trefflich darüber echauffieren, wo überall die AfD zur stärksten Partei werden konnte.
Zu den Bundesländern, die sich auf nicht wundersame Weise an jenem Wahltag in blau gefärbten, zählt Brandenburg. Ein Bundesland, in dem zum 31.Dezember 2023 etwas mehr als 2,554 Millionen Einwohner registriert waren. Der Ausländeranteil betrug lediglich 6,9 %. Die weiterhin erhobenen Daten sehen nicht besonders günstig aus. Die Geburtenrate stand bei - 8,1 %; die Bevölkerungswanderungssaldo bei 21,6. Die so genannte Alterspyramide sieht - wie in anderen Bundesländern auch - eine Überbordung bei den Gruppen von 35 bis 75 Jahren und mehr vor.
https://www.bundeswahlleiterin.de/bundestagswahlen/2025/strukturdaten/bund-99/land-12.html
Nun, gut, das sind noch keine Indikatoren, die bereits auf eine rechte Gesinnung Aufschluss geben könnten.
Das Bundesland Brandenburg verzeichnet 10 Wahlkreise. Zu den von Nummer 056 bis 065 festgelegten Wahlkreisen zählt auch der mit der Bezeichnung " 016 : Mecklenburgische Seenplatte I - Vorpommern / Greifswald II " und hierin sind das " Amt Usedom Nord " sowie " Usedom - Süd " aufgeführt.
Hierzu zahlen:
- Amt Usedom-Nord
- die Gemeinden Karlshagen, Mölschow, Peenemünde, Trassenheide, Zinnowitz
- Amt Usedom-Süd
- die Gemeinden Benz, Dargen, Garz, Kamminke, Korswandt, Koserow, Loddin, Mellenthin, Pudagla, Rankwitz, Stolpe auf Usedom, Ückeritz, Usedom, Zempin, Zirchow
Tja, als " Wessi ", der einst über 15 Jahre lang " Ossi " war und aktuell als " Wossi " gelten könnte, fällt es mir nicht gerade leicht, zu den oben genannten Gemeinden ad hoc irgendetwas Wissenswertes aus meinem noch funktionierenden Langzeitgedächtnis abrufen zu können. Außer einigen bedenklich einzustufenden Ereignissen, die mir aus Artikeln während der Corona - Zeit noch in Erinnerung geblieben sind:
Und so verfing bei manchen, nicht ganz vorurteilsfreien Leser, der Eindruck, dass derartige Auswüchse nur im Osten der Republik stattgefunden haben. Mitnichten, denn auch die Küstenbewohner an der Nordsee, so in Norden / Ostfriesland oder - wie oben beschrieben in Cuxhaven an der Elbemündung wurden öfters gegenüber vermeintlich Fremden und mutmaßlichen " Corona - Auflagenbrechern " handgreiflich.
Das die Journaille sich einst besonders auf die östlichen Ferienregionen einschoss, war einem anderen Umstand geschuldet. Mit Aufmachern, in denen bereits tief verwurzelte Vorurteile erneut in die Öffentlichkeit kolportiert werden, lässt sich mehr Kohle machen. Sicherlich gibt es überall mehr oder minder stark ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit, die in diversen Formen zum Ausdruck kommen. Da werden verbale Scharmützel zwischen Nord und Süd, Ost und West ausgetragen; es fliegen - nicht nur - die Fäuste bei Begegnungen von Fußballklubs oder anlässlich der massenhaft durchgeführten Demonstrationen. Weil der Mensch nicht frei von Ressentiments gegenüber dem Fremden, dem Anderen, dem Ungewohnten ist, sind solche bedauerlichen Vorfälle immer wieder an der Tagesordnung.
So auch auf der Insel Usedom. Hier leben knapp 76.500 Einwohner ( https://de.wikipedia.org/wiki/Usedom ), wovon 31.500 auf dem deutschen Teil der Insel erfasst sind. Hiervon waren am 23. Februar 2025 etwa 18.000 Einwohner wahlberechtigt. Die wählte mit mehr als 49 % ( Süd ) bzw. 41 % ( Nord ) den AfD - Kandidaten
https://www.amtusedom.de/wp-content/uploads/2025/02/ergebnisse-AUS-BTW.pdf
Der CDU - Clown Amthor erhielt lediglich um die 20 %; die weiteren Parteien blieben unter ferner liefen.
https://www.bundeswahlleiterin.de/bundestagswahlen/2025/ergebnisse/bund-99/land-13/wahlkreis-16.html
Seit dem Erdrutschsieg der Blauen / Braunen auf der so genannten Badewanne Berlins, ließ der Boulevard so allerhand Gerüchte streuen. Unter anderen orakelte das Latrinen Blatt mit den vier Großbuchstaben, dass Feriengäste wegen des sehr hohen AfD - Wahlergebnissen auf einen Aufenthalt in der jetzt blauen Zone verzichten würden und die bereits gebuchten Übernachtungen sowie Reisen massenhaft storniert hätten. Später stellte sich heraus, dass diese Zeitungsente - von weiteren Vertretern der flachen Nachrichtenverbreitung ungeprüft abgepinselt - zu einer inszenierten Diskreditierung der dortigen Ferienorte geführt hatten. Die von der Touristik abhängigen Insulaner bliesen medial zur Gegenwehr und ließen wissen, dass sie von der Negativberichterstattung die " Nase voll " haben.
So weit, so nachvollziehbar. Dass der deutsche Teil der Ostsee - Insel keine braune Hochburg ist, sondern damit lediglich ein gewisser Frustabbau erfolgte, dürfte nun auf einem anderen Blatt stehen. Fakt bleibt aber auch, dass hier alle male das Sprichwort Anwendung findet, wonach niemand den Ast absägen sollte, auf dem er selber sitzt.
Und Gewalt gegen Urlauber - wenn auch zu Corona - Zeiten - ist kein probates Mittel, um das eigene Dasein erträglicher zu gestalten. Hier habe ich unter anderen diesen sehr interessanten Beitrag aufgetan:
http://www.umweltgeol-he.de/vita.OffenerBrief.GegenVerwerflicheGewalt.htm
GINGER TREES - Shadows Of The Moutain - Along With The Tide Year - 2011:
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