" Letzte Woche ist meine Mutter verstorben. Sonst ist alles okay! "
Am Donnerstagvormittag trafen wir kurz vor dem Wocheneinkauf einen Bekannten aus der benachbarten Straße. Das letzte Mal als ich ihm im örtlichen " PENNY " - Supermarkt begegnete, erzählte er mir, dass bei seiner Mutter eine Krebserkrankung diagnostiziert worden sei. Die Tage, Wochen oder Monate der Frau waren bereits gezählt. Eine harte, eine unumstößliche ärztliche Feststellung. Auch wenn es ihm nicht sehr viel weiter helfen konnte, ich formulierte eine Mitleidsfloskel.
Für die verbliebene Familie wird das Leben danach nicht einfacher. Es sind eine Reihe von Formalitäten zu beachten. Da wäre wäre die Beisetzung, die Benachrichtigung der Ämter und Behörden, einschließlich des zu beantragenden Erbscheins. Alles Dinge, die den Schmerz über den Verlust der Mutter, des Angehörigen nicht gerade verdrängt.
Der Bekannte erzählte uns, dass seine Mutter eingeäschert und die Überreste am oder auf dem Bodensee verstreut worden seien. Dieses sei ihr Wunsch gewesen. Eine kostengünstige Variante, die darüber hinaus keine Angehörigen belastet. Es muss nämlich keine Grabpflege erfolgen. Und so wird keine symbolische Erinnerung bleiben.
Warum soll eine über viele Jahre bestehende Grabstelle unterhalten werden?
Nach dem kurzen Gespräch mit dem Echinger Bekannten kam mir wieder in den Sinn, dass vor bald 10 Jahren meine Mutter verstarb. Sie wurde immerhin 83 Jahre alt. Die kürzlich verstorbene Mutter des Bekannten verließ diese Welt im Alter von nur 70 Jahren.
Vor 5 Jahren verstarb mein Bruder im Alter von nur 65 Jahren. Von seinem Tod erfuhren wir erst durch die geschaltete Traueranzeige. Ein Stück aus dem Tollhaus. So chaotisch wie sein Leben größtenteils verlief, so unspektakulär endete es dann aber.
Der Tod zählt zu den Ereignissen im menschlichen Dasein auf dieser unmenschlichen gewordenen Erde.
"Mors certa, hora incerta"
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