" Die Heiland - Wir sind Anwalt ", Staffel 5, Folge 10: Völlig überladen?




Fernsehserien sind beinahe immer ein sicherer Quotenbringer. Zudem sind die Produktionskosten zum größten Teil überschaubar. So auch bei der aktuellen Rechtsanwaltsserie mit dem Titel " Die Heiland - Wir sind Anwalt ". 

Seit nunmehr 7 Jahren behauptet sich diese im Abendprogramm des Ersten der alten Tante ARD.


https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Heiland_–_Wir_sind_Anwalt/Episodenliste

Die 48. Folge wurde am vergangenen Dienstag gesendet und erhielt den Titel " Blind ".

Der Ablauf dieses Falls lässt sich so skizzieren:

Der Auszubildende Jurek Meyer erhalt die Aufgabe im Botanischen Garten Berlin - Pankow eine dort stehende Sukkulenten Art zurückzuschneiden. Dabei spritzt der aggressiv Saft der Kakteenart in sein rechtes Auge. Eine Mitarbeiterin beträufelt das Auge mit einer Emulsion und verhindert damit ein Erblinden des jungen Mannes. Dessen Eltern sind erbost und erstatten gegen den Leiter des Botanischen Gartens eine Strafanzeige. Der wiederum erscheint in der Kanzlei der Berliner Anwältin Romy Heiland und erbittet von dieser juristischen Beistand.

Die Rechtsanwältin erfährt ganz nebenbei, dass just an diesem Tag eine Begehung der Ausbildungsstelle durch das Gewerbeaufsichtsamt ansteht. Die Anwältin begibt sich deshalb sofort dorthin und erklärt für den Mandanten, dass der Arbeitsunfall trotz aller Vorkehrungen unvermeidbar gewesen sei. Auf dem Rückweg von der Unfallstelle entdeckt der prüfende Mitarbeiter der Behörde eine Pilzkultur. Es handelt sich dabei um " Psychos " ( berauschende Pilze oder auch " Magic Mushrooms " genannt ). Das rief die Ermittlungsbehörden auf den Plan. Somit hatte der Botaniker ein weiteres Rechtsproblem am Hals.

Und - als sei des Elends in diesem Staat nicht genug -, erscheint einige Zeit danach die Kriminalpolizei vor der Privatwohnung des sichtlich verdutzten Mannes und eröffnet diesem, dass sein Firmen - PKW an einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Rentnerehepaar beteiligt gewesen sei. Nun ist aber langsam gut, mit all den Bösartigkeiten?

Nein, denn es gibt auch von Seiten der Ehefrau des so Gebeutelten einen richtigen Tiefschlag in die Magengrube. Die sich ihm als studierte und so berufstätige Gymnasiallehrerin ausgebende Ehefrau ist real gar keine, denn sie hatte vor einiger Zeit das Examen nicht bestanden. Statt Pädagogin ist sie in einer Table Dance - Bar tätig. Von dort aus wurde der PKW ihres Mannes entwendet, um hiermit den besagten Raubüberfall durchzuführen.

So bleibt für den Zuschauer denn festzuhalten: Der Mitarbeiter des Botanischen Gartens trennt sich mit sofortiger Wirkung von seiner Frau, die Angelegenheit mit dem Sukkulenten - Arbeitsunfall verläuft glimpflich ab, der verletzte Auszubildende wird wieder sehen können, weshalb die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen geringer Schuld einstellt, das drohende Strafverfahren wegen des Anbaus der Pilze wird von dem Mann abgewendet, weil dessen Auszubildender die Pilzzucht angepflanzt hat und dieses zugibt, das Strafverfahren wegen des Raubüberfalls auf die Rentner erledigt sich bereits kurz danach, weil das Täter - Duo gefasst werden konnte.

Alles gut?

Nö, die Anwaltsgeschichte war dann doch viel zu überladen, weil hier nicht nur zu viele Handlungsstränge aus einer eher banalen Rechtssache abgeleitet wurden und die Geschichte dadurch in einem Wirrwarr endete. Manchmal ist weniger dann doch mehr. 


 

 

https://www.film-rezensionen.de/2025/11/die-heiland-wir-sind-anwalt-blind-tv-fernsehen-ard/

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