Frankensteins Rückkehr

 



Aus einem überbevölkerten Teil dieses Planeten dräut erneut Ungemach. Eine Variante des SARS - CoV Virus breitet sich aus. Corona kommt in Gestalt der " Frankenstein " - Variante zurück.  Es wurden bereits eine Vielzahl von Erdenbewohner durften bereits beglückt. Von den fünf bekannten Mutanten (  https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/uebersicht-corona-varianten-mutanten#:~:text=Einer%20Studie%20aus%20England%20zufolge,32%20bis%202%2C04). ist die britische Mutante als die bislang gefährlichste festgestellt worden. Davon dürfte die aktuelle Abart XFG oder " Frankenstein " zwar weit entfernt sein, dennoch wird diese auch aufgrund der jetzt vorherrschenden kühleren und nassen Herbsttage sich rapide ausbreiten.

Weil die auf die Verbreitung von vornehmlich negativen Ereignissen fixierte Medienmeute mittels nicht selten reißerischen Artikeln sich längst auf die neue Mutante eingeschossen haben, wird beinahe stündlich über deren Verbreitung berichtet. 

https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-variante-xfg-wie-gefaehrlich-ist-frankenstein,V0veU7D

Immerhin biete sich der Nachrichtenindustrie ein breites Betätigungsfeld, dass auf die alt bekannte Weise genüsslich beackert werden darf, um den Rezipienten die eigenen Erkenntnisse0 näher zu bringen. Dabei gibt es durchaus wichtigere Ereignisse, von denen die oft geifernden Medien berichten könnten. Allerdings reduziert sich hierbei das Angebot auf Elend, Krieg und Tod. Und davon möchte kein Nachrichtenempfänger ständig hören und lesen. Zumal diese Themen bereits einen großen Komplex innerhalb der Tagesereignisse besetzen. 

Da ist der schon belastete Normalbürger vielleicht schon für Nachrichten dankbar, deren substantieller Wert gen Null tendiert. Hierzu zählt zweifelsohne jene, die in der gestrigen Hauptsendung der " tagesschau " in einer - gemessen an der Gesamtsendezeit von 15 Minuten - epischen Länge ausgestrahlt wurde. 

Die Pop - Trällerliese Taylor Swift hat gerade noch rechtzeitig vor dem heiligen Geschenkfest ein Album veröffentlichen lassen, in dem es auch um eine antike Dame mit dem Namen " Ophelia " geht. Diese hat der Engländer William Shakespeare in seinem Theaterstück " Hamlet " zur weiblichen Hauptfigur auserwählt. Der Klassiker wurde vor mehr als 400 Jahren geschrieben und seit dem mindestens genauso oft aufgeführt, wie Swifts Gedudel von irgendwelchen Radio - und Fernsehsendern abgespielt wurde. Das dürfte denn auch die einzige Gemeinsamkeit bleiben.

Nun hatten diverse Maler sich an jener Fantasiefigur " Ophelia " längst versucht. Mit unterschiedlichen Erfolg. Hierunter zählt auch der deutsche Künstler Fredrich Wilhelm Theodor Heyser (    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Heyser ), dessen Werk im Kunstmuseum Wiesbaden dahin schlummert.

Damit dürfte es vorerst vorbei sein, denn das Swift´sche Musikvideo regte die unter den hier dahin dämmernden Anhängern den Aktionsgeist. Eine Minderheit von knapp 200 aufgepimpten Teenagern sah sich deshalb bemüßigt, dem Wiesbadener Museum einen Besuch abzustatten, um jenes Gemälde des Herrn Heyser, dessen Name ihnen zuvor so bekannt war, wie die Frage nach dem Sinn des eigentlichen Lebens jenseits der Swift - Manie.

So posierten denn einige Früchtchen im von Mami und Papi finanzierten feinen Zwirn  vor jenem Bild, dass der von ihnen angehimmelten Pop - Nelke Swift, angeblich die Inspiration für das aktuelle Musikvideo gegeben haben soll. Von der gleichzeitig anwesenden Medienschar befragt, produzierten jene Wohlstandskinder intellektuellen Mumpitz. Die Feststellung einer vom Swift - Virus erfassten Anhängerin: " Ich bin jetzt hier und das ist schon cool. " lässt sich nahtlos in die Qualität der Swift´schen Texte einreihen.

Na, denn: Wer hat, der hat, nämlich genug Kohle, um die nächsten Auftritte der Pop - Ikone erleben zu dürfen, da werden 160 bis 400 Euro wohl nicht mehr ausreichen (     https://www.spiegel.de/kultur/musik/taylor-swift-fans-wuetend-ueber-ticket-abzocke-bei-eras-tour-konzerten-a-2b3a69e2-9176-434b-a7ec-2cb349ff44e5 ). Das wäre doch mal ein cooles Weihnachtsgeschenk und ist weniger anstrengend als in einem Supermarkt Einkaufswagen zusammenzuschieben oder dort Regale aufzufüllen, vielleicht auch noch - igitt igitt! - den Dreck der Kunden beseitigen zu müssen.

Nachdem ich den entsprechende Swift - Beitrag in der Tagesschau gesehen hatte, fragte ich mich tatsächlich, ob es ein solches beklopptes Verhalten in den Zeiten meiner Jugend auch gab. Die Antwort darauf lautet: " Ja! ".

Was für viele einst Elvis Presley, die Liverpooler Band " The Beatles " oder mutmaßliche Gegenpart " The Rolling Stones " waren, heißt mehr als sechs Dekaden eben Swift und lässt damit erkennen, dass alles irgendwann wieder erscheint. Ob nun " Krankenstein " als aktuelle Corona - Variante oder Swift als Teenager - Idol. 



KANOI & KRPL  -  Sunlight Travels Very Fast  -  Das blutige Samenkorn  -  2016:





 

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