Die Wildeshauser Geest - Schreibt sie eigene Geschichten?




Das dritte Programm des Norddeutschen Rundfunks, früher NDR RB SFB  III, dann N III und seit 2001 fernsehen bzw. NDR HD, feiert nun bereits seit einigen Monaten sein 50 jähriges Bestehen. Neben allerlei Festivitäten, Jobiläumssendungen und salbungsvollen Reden der Intendanz über die Rolle des ÖR und deren Bedeutung im heutigen, medialen Zeitalter, bringt die olle Tante NDR, regelmäßig Wiederholungen von Wiederholungen zu wiederholten Sendungen. Eine - per se - nicht immer schlechte Angewohnheit.


https://de.wikipedia.org/wiki/NDR_Fernsehen


Vor allem, wenn es sich um wiederholte Sendungen mit Format und hohem Niveau handelt. Die Reihe " Bilderbuch " - später als " Bilderbuch Deutschland - erweitert, zählt zweifelsfrei dazu.
Als am Montagnachmittag, exakter fest gelegt, ab 14.15 Uhr, die Nordkette der ARD, eine weitere Folge der Serie " Bilderbuch Deutschland " sendete, war es die xte Wiederholung von " Die Wildeshauser Geest ".

Es wurde jene Region gezeigt, die sich geografisch in den Landkreisen, Vechta, Cloppenburg und Diepholz befindet und die Städte Bremen sowie Oldenburg in Niedersachsen tangiert. 1984 wurde die Landschaft zum Naturpark erklärt und umfasst, dank der Erweiterung 1993,  zwischen über 1.300 Quadratkilometer Fläche.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Naturpark_Wildeshauser_Geest

 In dem Beitrag, der unter der Leitung des leider viel zu früh verstorbenen Radio Bremen Mitarbeiters Michael Geyer produziert wurde, werden einige prägnante Landstriche in der Geest gezeigt. Dort, wo an bestimmten Tagen, der Besucher den Eindruck erhält, das der Himmel hier besonders nah zus ein scheint, fließt die Hunte. Ein zunächst als Rinnsal entspringendes Flüsschen, das im Osnabrücker Hügelland entstehend, nach 189 Kilometer bei Elsfleth in die Weser mündet.

Zu dem Naturpark zählen aber auch die vielen Hünengräber; Relikte aus der Besiedlung der Geest vor etwa 5.000 Jahren. Diese steinernen Monumente zeugen davon, dass die Region damals durchaus dicht besiedelt war.
Die Findlinge nennen sich " Visbeker Braut ", Visbeker Brätigam " und Große sowie kleine Großenknetener Steine ".
Diese befinden sich inmitten der von Heide, Moor und Sandablagerungen geprägten Landstrichen; als da wären:


Diese Megalithanlagen oder einfacher: Hünengräber sind längst zu Kulturdenkmälern klassifiziert worden. Bleibende Erinnerungen an eine von heidnischen Glaubensgrundsätzen geformte Bestattungskultur. Der Beitrag reißt dieses allerdings nur kurz an.

In den 45 Minuten lassen sich nicht alle Besonderheiten dieses einmaligen Gebiets ausreichend beschreiben. Ob zu diesen auch das Spektakel rund um das Gildefest, dass jährlich zu Pfingsten veranstaltet wird, zählt, kann dahin gestellt bleiben. Auch der in den 1990ern bekannt gewordene Künstler Wigald Boning wird dort gezeigt. Nun, ein bisschen Spaß muss sein.

Wesentlich interessanter sind da schon die Sequenzen entlang der Hunte und die hierin gezeigte Natur. Wer zum Ausgleich in seiner Freizeit Kanu fahren oder Paddeln möchte, kann es hier betreiben.

Zu den Attraktionen zählt zweifelsohne auch die nostalgisch Bahnverbindung zwischen Harpstedt und Delmenhorst, deren darauf betriebener Zug, folgerichtig, " Jan Harpstedt " heißt und von Freizeit - und Feierabend - Eisenbahnern am Leben erhalten wird. Eine prima Gelegenheit, sich dabei die Landschaft drum herum, im Schritttempo fahrend, genauer anzusehen.

Dass es darüber hinaus natürlich jede Menge gut ausgebaute Rad - Wanderwege gibt, erklärt sich eigentlich von selbst, denn die Region ist so platt, wie ´ne Flunder. Nur die Grabhügel stechen hervor.Sie geben optisch, von unten, oben, seitwärts betrachte, immer neue Eindrücke. Mal schimmern sie durch den bunten Laubbaumbestand des Herbstes, mal bricht sich das Sonnenlicht  an den Steinspitzen oder die glutrote Abendsonne ergibt ein malerischen Hintergrund zu der Symbiose von Urzeit und Jetztzeit.


http://www.ndr.de/fernsehen/epg/import/Die-Wildeshauser-Geest,sendung82366.html



http://www.ndr.de/ratgeber/reise/oldenburger_land/Naturerlebnis-Naturpark-Wildeshausen,wildeshausergeest100.html



http://www.ndr.de/ratgeber/reise/oldenburger_land/Mit-Bahn-und-Rad-durch-die-Wildeshauser-Geest,kleinbahnjanharpstedt101.html




http://www.ndr.de/ratgeber/reise/Nostalgie-auf-Schienen-Museumsbahnen,eisenbahn125.html


Als ich Mitte der 70er Jahre die Pestruper Steinfelder, von Wilhelmshaven aus kommend, aufsuchte, konnte ich sie zunächst nicht finden. Das Kartenmaterial, was mir zur Verfügung stand, war zu ungenau. Eine Dekade und mehr darauf, war es schon leichter, die Steine in Großenkneten zu finden, die ich mehrfach an Sonntagen und zu unterschiedlichen Jahreszeiten aufsuchte. Heute, in der Ära der modernen Informationstechnologien, wäre ein solcher Besuch der Hünengräber kein Problem mehr. Allerdings würde ich ein Vielfaches an Fahrstrecke und Zeit für einen erneuten Besuch verwenden müssen.

Deshalb habe ich mir den NDR - Beitrag des Radio Bremen Teams, auch zum wiederholten Male,
sehr gerne angesehen.




Dazu Pierre Henry und sein " Psyche Rock ":



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