Merkel´s Leipziger Allerlei!


Die Christlich Demokratische Union und ihr bayrischer Ableger, die Christlich Soziale Union, sind als Union, eine starke Volkspartei. Das war schon immer so! Das war unter Adenauer so; das war unter Kohl so, das ist unter Merkel so. Unter, bedeutet aber in der Union auch: Unterordnen, einst sogar Unterwerfen.

Der Ewige Kanzler Adenauer duldete keinen Widerspruch. In seiner Partei schon gar nicht. Kohl, der zweite Ewige Kanzler, dessen Vorbild Adenauer war, tat es ihm gleich. Merkel, die kommende Ewige Kanzlerin, ist da etwas liberaler eingestellt. Sie duldet Widerspruch und setzt sich mit den Widersprechenden sachlich auseinander.

Das ist gut so. Wäre es anders, würde sie die gleichen Fehler, wie ihr CDU - Parteifreund Kohl als Kanzler gemacht hat, begehen. Kohl saß Konflikte, Probleme und seine Gegner einfach aus. Merkel indes geht dorthin, wo es - so der Fußballerjargon - " weh tut ". Merkel ist mutig. Kohl war es nicht.
Er entzog der Kritik, indem er nicht mit dem Kritikern redete oder - wenn er von ihnen angegangen worden war - die Stätten seiner Demütigungen nie wieder betrat (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40350967.html ), sich beinahe  sogar zu körperlichen Attacken hinreißen ließ ( http://www.60xdeutschland.de/eierwurfe-auf-kohl/ ) und parteiinterne Gegner / Kritiker verbal abbügelte und kalt stellte ( http://www.berliner-zeitung.de/archiv/rita-suessmuth-und-kurt-biedenkopf-haben-ihre-politischen-memoiren-veroeffentlicht-abrechnung-mit-helmut-kohl,10810590,9841318.html ).

Kohl war der Machtmensch; Merkel gilt nun eher als Integrationsfigur, als " Mama " eben.

Das könnte nun bald vorbei sein. Auf einer so genannten " Zukunftskonferenz " der CDU in Schkeuditz bei Leipzig blies der Kanzlerin ein eisiger Wind in das Gesicht. Nein, sie waren nicht alle lieb zu ihr, so, wie es zuvor noch in Wuppertal und im niedersächsischen Stade der Fall war.
Für " Angie " Merkel wurde die " Zukunftskonferenz " zu einem Schaulaufen wider ihrer " Flüchtlingspolitik ". Diese finden jene CDU - Delegierten aus den vier Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen - Anhalt und Thüringen zwar zum überwiegenden Teil für richtig, doch es gibt auch andere Stimmen.

Diese waren dann nach einer zweistündigen Lobhudel - Orgie deutlich zu vernehmen. Es meldeten sich ältere, grau melierte Herren zu Wort und äußersten ihre Bedenken, Vorbehalte und Ängste. Was solle aus den Kindern und Enkeln einmal werden, wenn der Flüchtlingszustrom nahezu ungehindert anhielte? Das war der Tenor einiger Kritiker.  
Von " Flüchtlingschaos " oder der " Flüchtlingskrise " war die Rede. Die Bundeskanzlerin und CDU - Parteivorsitzende bekam es ordentlich um die Ohren gehauen. Sie habe versagt.

Hat sie wirklich versagt?

Die angebliche " Flüchtlingskrise " kam über Europa nicht wie ein Tsunami. Die Kriegsschauplätze in Afghanistan, im Nahen Osten, in Syrien, sie sind kein kurz aufflackernder Flächenbrand, der sofort wier erlischt, wenn ein paar Eimer Wasser geholt werden. Die Flüchtlingswellen, sie brandeten bereits seit Jahre an Italiens Küste. Lampedusa als Aufnahme - Stall geistert seit mehr als 1 Dekade durch die Gazetten. Auch Griechenland hat mit Kriegs - und Armutsflüchtlingen zu tun. Die Türkei ebenso.

Da können die Unionsmänner nun nicht einfach behaupten, es habe sie der berühmte Blitz beim Sch... getroffen. Staat zu lamentieren, ist Kreativität und sind Konzepte gefragt. Doch daran fehlt es offensichtlich.

Dann wird der durch die Schwachmaten der AfD, NPD und " PEGIDA " noch ein reaktionärer Wind geblasen, der Merkel in ihr Kanzlergesicht bläst. Da saßen sie nun und wollten über die Zukunft diskutieren. Doch stattdessen kam das Jetzt zur Sprache. Alle aus der schwarzen Partei, die ihre Wiederwahl gefährdet sehen, weil die braune und rassistische Soße über ihr Amt gekübelt wird, rissen den Schmollmund auf. " Entthronisiert Merkel! " Und dann?

Nicht sie hat oder " Sie haben " versagt, sondern die schwarzen Fürsten in den vier Bundesländern haben es nicht geschafft, innerhalb der 25 Jahre Regent - oder Mitregentschaft, den jüngeren Menschen in den ländlichen Bereichen eine Perspektive aufzuzeigen. Weder in beruflicher, noch sozialer oder kultureller Sicht.
Die Jugend zieht weg; der Maloche nach - zumeist in den Westen.
Wer dableibt, bleibt hier abgehängt. Keine ausreichende ärztliche Versorgung, keine Freizeitangebote, keine Vielfalt unter den Menschen. Einfach nur DDR - graue Tristesse.
Nun sollen auch noch Ausländer, " Asylanten ", " Kriminelle " oder sonstwie an den Rändern der Orte, Gemeinden und Kleinstädte kaserniert werden. Nein, das wollen wir nicht.
Wir wollen unter uns bleiben. Wir wollen unsere Ruhe haben.

Deutschland einigt Migrantenland? Nicht mit uns. Die schwarzen CDU - Funktionsträger tuten schnell in dieses Horn. Schließlich sind sie von der immer kleiner und zudem älter werdenden Wählerschaft abhängig. Sonst gibt´s keine Kohle auf´s Konto.

Merkel entfleuchte nach der absolut nicht entspannten Diskussion über die Zukunft des Weltmeister - Landes mit einer schweren Hypothek. Scheitert ihre Politik, dann ist die CDU/CSU bei der nächsten Wahl weg vom fenster. Dann werden Scharlatane und Demagogen, wie die dummen Puten Petry, Festerling oder von Storch in den Bundestag einziehen.

In Schkeuditz gab es an jenen Abend für " Angie " Merkel Deftiges und Leipziger Allerlei.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/merkel-an-der-cdu-basis-in-sachsen-sie-haben-versagt-a-1057858.html

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