Eine Band namens Wanda.
Man kann dem kleineren Nachbarland Österreich ja so allerhand nachsagen. Dass die Alkpenländer die besseren deutschen sind. Dass sie bodenständig bleiben. Dass sie ihr Herz auf dem rechten Fleck haben. Eines trifft jedoch seit den 1980er Jahren nicht zu: Dass sie unmusikalisch sind.
Nicht erst die Austro - Pop - Phase muss jeden Kritiker verstummen lassen der schlankweg behauptet, Österreich sei nur ein Walzer Land und dieses auch nur in Wien.
Nach einer längeren Durststrecke, innerhalb derer aus dem Nachbarstaat keine innovativen, europaweit bekannten Musikgruppen mehr agierten, scheint es nun langsam wieder aufwärts zu gehen.
Eine Gruppe, die sich " Wanda " nennt versucht den verkrusteten Musikmarkt in ihrem Heimatland aufzubrechen. " Wanda ", dass kann den Musikfreund eher an den Film mit dem Titel " Ein Fisch namens Wanda " erinnern, in dem es um viele Irrungen und sexuelle Verwirrungen im Leben des Hauptakteurs Wanda Gershwitz geht. Oder auch die österreichische Schriftstellerin mit dem Namen Maxi Wander könnte einem Leser aus der Erinnerung kommen; wenngleich sich diese mit " er " am Ende des Nachnamens schreibt.
Nein, " Wanda " , das ist eine Pop - Truppe aus Wien,rund um den Sänger Michael Marco Fitzthun, der sich eben mit Künstlernamen Marco Michael Wanda nennt; in Erinnerung an die einzige Zuhälterin Wiens Wanda Kuchwalek,
Die Band gründete sich erst 2012 in Wien und legte seit dem zwei Alben vor ( " Amore " - 2014 und " Bussi " 2015 ).
Wer nicht die leichte Text - Kost favorisiert, wer eher auf eine Liedkunst mit witzig - ironischen Grundzügen steht, der könnte bei den Österreichern richtig gut aufgehoben sein.
Sicherlich hat der Nachbarstaat früher andere, vielleicht auch qualitativ hochwertigere Pop - Interpreten hervor gebracht. An " Falco " erinnert sich aber bald kaum noch ein Fan; Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich und weitere Künstler ihrer Genration sind längst in die Jahre gekommen; Georg Danzer sowie Ludwig Hirsch befinden sich nicht mehr unter uns.
Da könnte es an der Zeit sein, die deutsch - sprachige Szene in Österreich ein wenig aufzufrischen. Und wenn ein Lobesgesang im " SPIEGEL " über das vor zwei Tagen erschienene " Bussi " - Album von " Wanda " erfolgt, könnte es sich doch um eine erfreuliche Neudefinition des alten Begriffs " Austro - Pop " handeln.
Hör´n mer maol: Das die Fitzthun - Gruppe wegen des offiziellen Viedos zu der ausgekoppelten Single des 2. Albums mit dem Title " Bussi , Baby " in den virtuell weit geöffnten Schoss. irgendeines des selbst ernannten " It Girls " eintaucht und in dem Clip zudem die bekennde Anti - Feministin Ronja von Rönne aufaucht, mag eher noch als Gag zählen. Eine politische Grundrichtung hieraus ableiten zu wollen, ist wohl eher sehr weit her gegriffen. "
" Wanda " sind, bleiben und wollen eher apolitsich sein. Das ist vielleicht der neu " Austro - Pop " - Stil, der heute eher ankommt. Eine zweiten " Falco " wird es deshalb nie geben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wanda_(Band)
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