Südschweden - Schonen - Ystad
Als vorgestern bekannt wurde, dass der Schriftsteller Henning Mankell im Alter von 67 Jahren in seinem Geburtsland Schweden gestorben ist, schien es ein purer Zufall zu sein, dass ausgerechnet die NDR 3 - Serie " Bilderbuch " sich an jenem Montag im Oktober 2015 mit der Region befasste, die in Mankell´s " Wallander " - Romanen so wunderbar nahe gebracht wird.
Aber Mankell´s Bestseller rund um die mörderische Stadt Ystad, die das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde bildet, ist nur ein kleiner Teil der im Kattegat vorgelegenen Halbinsel Schonen und ein Bruchteil Südschwedens.
So zeigt der dreiviertelstündige Bericht nicht nur die inzwischen weltberühmte 870 Jahre alte 18.000 - Einwohner - Stadt am Kattegat, dort, wo die Menschen über Jahrhunderte vom Meer, dem Fischfang zumeist und der Landwirtschaft lebten, gibt es inzwischen einen stetigen Zuwachs an Menschen, die sich nach dortigem Verständnis nicht Schoner nennen können, weil sie zugezogen sind. Dafür gibt es inzwischen eine Vielzahl von bekannten Persönlichkeiten, die als Schoninger geführt werden. Die Regisseure Bo Widerberg und Jan Troell, die Schauspieler Max von Sydow, Ernst - Hugo Jaregard oder die Fußballer Henrik Larsson und Zlatan Ibrahimovic zählen dazu.
Während der Bericht die Begründung, warum ein Schoninger niemals ein Schoner auf Schonen wird, liefert, werden bereits Panorama - und Landschaftssequenzen von der Halbinsel gezeigt. Im Sommer wirkt die " Kornkammer " Schwedens idyllisch. Ihre frischen Farben, in der sich die Natur zeigt, täuscht jedoch nicht hinweg, dass der lange Winter mit anhaltenden, nächtlichen Minusgraden bereits im Oktobber an die Tür klopft.
Folgerichtig zeigt der Beitrag nur jene kurze Sommerzeit von Mitte Juni bis Mitte September. Da bewegt sich das pralle Leben zwischen Malmö, der mit über 310.000 Einwohner, drittgrößten Stadt Schwedens und den Kleinstädten Lund oder Ystad.
Er stellt dabei Menschen vor, die aus sehr unterschiedlichen Gründen in diesen Teil Südschwedens gezogen sind oder, wie der " Großgrundbesitzer " Carl Piper, der sich dem biologischen Landanbau verschrieben hat, aus familiären Erwägungen, dort geblieben ist.
Dazu zählen auch die " Weltenbummlerin " Lilian Schimmele, die im Schwarzwald aufgewachsen, dann mitsamt Familie, Pferden und Hunden von Südfrankreich in die südschwedische Provinz zog. Den Maurer Thomas Melber verschlug es aus Berlin nach Schonen, weil seine Frau gebürtige Schwedin ist. Hier erschloss er als Handwerker eine Marktlücke und restauriert alte schonische Höfe.
In diesem Filmteil wird auch der Klangheiler Kailash Kokopelli gezeigt. Er gibt einen kurzen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der Klangtherapie und lässt den Zuschauer in sein meditativ - esoterisches Lebensumfeld, das er weit ab von dem nächsten Dorf auf Schonen aufgebaut hat, hinein sehen.
https://www.facebook.com/kailash.kokopelli
https://de.wikipedia.org/wiki/Schonen
Der Beitrag von Cornelius Kob und Ingo Jänicke ( Kamera ) endet dann so, wie er eingeleitet wurde: Mit Landschaftaufnahmen, einem malerischen Sonnenuntergang,meditativer Musik und Kailash Kokopelli, dem Weltenbummler, Schamanen und Schoninger.
Wie stellt der Beitragssprecher Hans Henrik Wöhler abschließend fest:
" Schonen hat eine besondere Klangfarbe. Wer sie nicht spürt, den wird es in den warmen Süden ziehen. Aber, Diejenigen, die sich darauf einlassen, können sich bei diesen Menschen und bei diesem Lande zuhause fühlen. "
https://www.youtube.com/watch?v=NSeyid_xmoE
Dieses war wohl auch ein Grund für den verstorbenen Schriftsteller Henning Mankell. weshalb er jene Wallander - Fälle mitsamt den gezeigten Abgründen menschlicher Brutalität in dem malerischen, nahezu unberührten Umfeld spielen ließ. Ein optisches Korrelat zu dem variatenreichen Tun, das Böse in dem Menschen in Taten umzusetzen.
Ein Kriminalroman bleibt indes ein solcher; ein Kriminalfilm somit auch. Auch wenn die schöpferische Phantasie eines außergewöhnlichen Literaten dem Rezipienten eine andere Welt in Form einer surrealen Geschichte als Fata Morgana serviert.
Tack sa° mycket, kommissionär Wallander!
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