Tief durchatmen, die Familie kommt - Das ZDF zeigt Weihnachten vom anderen Stern.



Die Öffentlich Rechtlichen haben es eigentlich einfach: Sie können mit den Zwangsgebühren, die sie in Milliardenhöhe jedes Jahr einkassieren, so ziemlich alles machen, was sie wollen. Deshalb sind die vielen Fernsehfilme, aber insbesondere die Krimis von nur mäßiger Qualität. Doch dann und wann gibt es auch eine Produktion, die durchaus erwähnenswert ist. Selbst dann noch, wenn die bekannten - den Glotzer seit Urzeiten - begleitenden Fratzen dort die tragenden Rollen spielen. Das Schisma der Vollzeitprogramme im Jahre 2015 ist - wie bereits schon nach der Einführung dieses US - amerikanischen Irrsinns -, dass es genug Sendezeit gibt, jedoch keine qualitativ höher wertige Sendungen.
Und just genauso verhält es sich mit der Riesenschar der Schauspieler, die in der Gebühren alimentierten Suppenküche von ARD, ZDF oder deren Unterprogramme, ihr ansonsten karges Dasein fristen würden, wäre, ja wäre da nicht der inzestiöse Grundgedanke der beiden großen Versorgungsanstalten in Gesamtdeutschland. Wer einmal seine Visage in die Kameras der staatlich kontrollierten Anstalten hinein gehangen hat, wer dabei auch noch eine ordentliche Quote absahnt, der hat quasi einen Versorgungsvertrag auf Lebenszeit.

Diie Ex - " Tatort " - Kommissarin Andrea Sawatzki, die einst transusig in Frankfurt herum ermittelte, hat in dem Sumpf der wechselseitigen Posten - und Rollenschiebereien, sich einen Doppelpack geschnürt und einen Roman geschrieben, der nun verfilmt wurde. Für beide Versuche gibt es Moneten, zumal sie darin auch noch eine Hauptrolle spielt. Ihr zur Seite stehen Axel Milberg ( " Tatort " - Verbrecherjäger aus Kiel ) sowie Günther - Maria Halmer ( Beliebigkeits - Darsteller ab 65 Plus ) und ( du ahnst es nicht ! ) " Uns " Uwe Ochsenknecht.

Eine Melange also, die de facto eigentlich nur Schund und Schrott verspricht. Doch: Du glaubst es nicht, die als Komödie angesagte Geschichte, sie hat durchaus Niveau und sogar realitätsbezug.

Es geht in dem von Sawatzki nieder geschriebenen Roman um das leidige Thema Weihnachten. Was sonst, in dieser vorweihnachtlichen Zeit? Es geht um die überzeichnete Situation eines - längst in die Jahre gekommenen - Ehepaars, dass krampfhaft bemüht ist, das jährlich wieder kommende Großereignis mit dem Namen Weihnachten irgendwie zu meistern, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Ein sinnloses Unterfangen; jedenfalls unter den Bedingungen der Sawatzki´schen Charaktere in ihrem verfilmten Roman.

Zu Weihnachten haben sich nämlich der Demenz kranke Vater ( Halmer ), die Schwiegermutter - im Erotik - Genre unterwegs und  die dominante Mutter so wie der hypochondrische Bruder Hans - Dieter und deren putzsüchtige Frau Rose die Gästeliste aufgefüllt. Kinder gibt es natürlich in der ZDF - Schmonzette nicht.

Das ist gut so, sonst würden die noch mitbekommen, dass der Makel, mit Töpfen, Pfannen und Kartoffelschäler nicht umgehen zu können, in Wahrheit keiner ist, denn es gibt ja " McDoof " und den " Pizza - Bringdienst " um die Ecke.

Sawatzki´s Gudula  kann nicht kochen, deshalb gibt es zu Weihnachten Küchen - Chaos. Dass nebenbei so mancher Brüller auch zum Rohrkrepierer wird, weil die Pinte vorhersehbar ist, mag daran liegen, dass eben die Chose sich als abgedroschen zeigt. Nach dem Motto: " das weiß ich! " , war denn schon so manche Slap - Stick - Einlage irgendwo, irgendwann, irgendwie schon mal gesehen. Sei´s drum. Es gab schon schlechtere Fernsehfilme zu Weihnachten, in der Zeit, in der die Wiederholung Hochkonjunktur hat.

Und weil  Gundula Bundschuh ( Andrea Sawatzki ) nicht nur eine Ehekrise zu bewältigen hat, sondern dann den Weihnachtsbesuch der gesamten Bundschuh - Bagage zu ertragen hat, gibt es am Ende des Films 8 Mal Pizza " Weihnachts - Edition ", garniert mit angebrannten Rotkohl. Wohl bekomm  ´s!



Genre:
Weihnachtskomödie
Land:
D
Jahr:
2015
Regie:
Vivian Naefe
Produzent:
Regina Ziegler
Drehbuch:
Mathias Klaschka
Kamera:
Peter Döttling
Musik:
Martin Probst
Darsteller:



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