Christliche Nächstenliebe nur für Arbeitgeber



Als der " Genosse der Bosse ", unser aller, Gerhard Schröder, noch als Bundeskanzler seine medialen Irrläufe veranstalten durfte, als dieses, unser, blühenden Land, mit mehr als 4 Millionen gemeldeten Erwerbslosen einen traurigen Bestand - jedoch noch nicht Höchststand - zu vermelden hatte und, als genau vor 15 Jahren, die " Harzt " - Kommission  Tag und Nacht tagte, der Hammer kreiste und ein Bündel von Gesetzen daraufhin verabschiedet wurden, die den Sozialstaat und damit den sozialen Besitzstand von Millionen Malochern einschneidend veränderte ( natürlich im Sinne von Verschlechterung ), da besannen sich die Arbeitgeber darauf, dass sie eben auch Arbeit zu vergeben hatten. Jedoch solche, die unter dem Aspekt der Lohndrückerei, Ausbeutung und Versklavung zu subsumieren war.

Daran hat sich in den Jahren nach Verabschiedung der umstrittenen " Hartz " - Gesetze nicht so sehr viel geändert. Irgendwann fand dann die GroKo es beschämend, dass Friseusen in Thüringen mit knapp über 4 Euro Stundenlohn abgeferkelt werden. Dass die Leiharbeiter wie moderne Sklaven an Großfirmen vermittelt werden und dort wie Paria schuften müssen. Sowie, dass der Erwerbstätige trotz der avisierten Lebensleistungsrente, letztendlich immer noch auf staatliche Almosen bei Eintritt in das Rentenalter angewiesen sein könnte.

Nahles und Konsorten ersannen deshalb den Mindestlohn, schwurbelten dazu ein Gesetz zusammen und ließen es auf den Arbeitsmarkt los. Das Geschreie und Gezetere bei den Arbeitgebern war groß. Doch die Flucherei half nichts, denn bald musste auch die aller letzte Klitsche in Vorderpusepuckel den Mitarbeiter den Mindestlohn zahlen. Zudem drohten ständige Kontrollen durch die repressiven Staatsorgane und gehöriger Ärger mit der Mama Justitia.

Und den hat jetzt eine Branche am Allerwertesten, die just ab jener Schröder - Hartz - Ära zu einem wahren Höhenflug angesetzt hat. Die Zeitarbeitsvermittlung. Jene - dann wohl doch - moderne Sklavenhalter - Sekte, die zwischen Arbeitsuchenden und Personalsuchenden vermitteln möchte. Der Deal dabei ist, dass die Zeitarbeitsfirma den Arbeitsuchenden einstellt, für diesen Sozialversicherungsbeiträge abführt und ihn dann ein eine Firma, die Personalbedarf bekundet, weiter vergibt. Da diese Firma der Zeitarbeitsfirma allerdings mehr zahlt als der Arbeitnehmer bei Letzterer erhält, streicht sie die Differenz von beiden Beträgen als Profit ein. Hiervon lässt sich nun glänzend leben.

Doch für den Arbeitnehmer hat dieses Konstrukt gravierende Nachteile. Wird der Arbeitsvertrag bei der Vermittlungsfirma nicht verlängert oder gekündigt, weil der Arbeitnehmer zum Beispiel krank wird, dann ist dieser auf SGB - Leistungen angewiesen. Zudem hat dieses Arbeitsverhältnis auch Auswirkungen auf den späteren Rentenanspruch, denn es werden nur Pflichtbeiträge auf den wesentlich niedrigeren Lohn berücksichtigt und in den Rentenkasse eingezahlt.

Und gerade darum geht es in einer Reihe von Klageverfahren vor verschiedenen Sozialgerichten. Natürlich auch in Sachsen.
 Eine von den Zeitarbeitsfirmen angewandte Vereinbarung, die diese als durch ihren Verband mit der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen ( CGZP ) abgeschlossen hatte, ist seit 2002 unwirksam, da dieser " Gewerkschaft " durch ein letztinstanzliches Urteil des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt aus dem Jahr 2010, die Tariffähigkeit abgesprochen wurde; wonach sämtliche Arbeitsverträge von Arbeitnehmer, in denen ein erheblich geringes Entgelt vereinbart war, unwirksam waren und damit rückabgewickelt werden müssen. Dieses hat die Konsequenz, dass den betroffenen Arbeitnehmern der übliche Tariflohn zu zahlen ist und, dass die darauf fußenden Rentenversicherungsbeiträge ab 2006 nachzuzahlen sind.
Peinlich und teuer für die Sklavenhalter - Branche, deren Geschäftsgebaren immer darauf ausgerichtet ist, selbst dem maximalen Profit aus einem Zeitarbeitsverhältnis zu schlagen.

Oberpeinlich allerdings und vor allem moralisch hoch verwerflich, dürfte das Treiben der angeblich " christlichen " Gewerkschaften sein, denen sogar der Abschluss von Arbeitsverträgen - vor allem im so genannten Osten - keinerlei Skrupel bereitete, in denen Brutto - Stundenlöhne von 4,83 € vorgesehen sind.



http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nachzahlungen-von-zeitarbeitsfirmen-viel-weniger-als-erwartet-1.2182680


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gerichtsurteil-zeitarbeitsfirmen-muessen-loehne-nachzahlen-11766008.html

http://m.sz-online.de/sachsen/am-sozialgericht-droht-mammutprozess-3615332.html

Merke: Nicht überall, wo christlich drauf steht, ist christliche Nächstenliebe und christliches Handeln drin.
Diese Banausen sollten an und an die Bibel lesen und die 10 Gebote beherzigen. Doch, wo Geld winkt, wird der praktizierende Christ des Abendlandes flugs zum Anti - Christen umfunktioniert.
Hallelujah!


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