Uluru wird gesperrt



Kaum sind die Sommerferien in den beiden südlichen Bundesländern beendet, beginnen zirka 6 Wochen später in anderen Teilen der Republik bereits wieder die Herbstferien. das bedeutet, es gab Kilometer lange Staus auf den Autobahnen, enormen Andrang innerhalb der vielen Flughäfen und proppenvolle Züge bei der Deutsche Bahn. Der Deutsche verreist nun mal sehr gerne. Aber, nicht nur er. Millionen sind beinahe täglich, das gesamte Jahr über, auf allen 5 Kontinenten irgendwie, irgendwann, irgendwo unterwegs.

Hiervon bleibt auch der fünfte Erdteil, der da Australien heißt, längst nicht mehr verschont. Unser Antipode hat ja so einiges an Natur zu bieten. Als da unter anderen wären: Das Great Barrier Reef, die " Zwölf Apostel " am Indischen Ozean oder auch den " Kakadu " - Nationalpark. Ein immer beliebter werdendes Ausflugsziel ist jedoch " Ayers Rock ", der in der Landessprache der Ureinwohner des Kontinents, den Aborigines " Uluru ", der " Heilige Berg " benannt wird.

Jährlich besuchten zirka 400.000 Touristen das rote Steingebilde inmitten der Wüste, um dort in Zelten, Wohnmobilen oder Campingwagen zu übernachten. Selbst die unverschämt teuren Hotels sind bereits über Monate ausgebucht. Bis zur nächsten Stadt Alice Springs sind es glatte 470 Kilometer auf einem durch die Wüste geführten, staubigen Highway. Zehntausende nehmen nicht nur diese Strapazen in Kauf, sondern zudem auch noch einen anstregenden Aufstieg zum Plateau des 3 Kilometer langen und annähernd 2 Kilometer breiten " Uluru, welches nur 348 Meter über den Meeresspiegel liegt.

Der Aufstieg zum " Heiligen Berg " ist für Australien - Touristen längst zu einem Ritual hoch stilisiert worden. So quälen sich Tausende täglich auf einen Pfad zur Bergspitze hoch. Und dieses bei mehr als 30 Grad Hitze. Mit Bildern, Videos oder Blog - Einträgen wird sodann herum gebranst. " I climbed the " Uluru " oder früher einmal: " I climbde the Ayers Rock ", so heißt es später dann.

Das vermeintliche Abenteuer mussten bislang 37 Menschen mit dem Tod bezahlen. Zuletzt soll ein 73jähriger Japaner hierbei einen Herzinfarkt erlitten haben. Die australischen Behörden haben längst strenge Regeln für einen Aufstieg gesetzt. So darf dieser bei starkem Wind oder heftigen regen sowie bei mehr als 35 Grad Außentemperatur nicht erfolgen.

Dennoch war die " Uluru " - Kletterpartie  bisher ein touristisches Glanzstück für viele Australien - Besucher.

Damit ist ab 25 Oktober 2019 endgültig Schluss. Die Klettertouren werden künftig untersagt. Wer es dennoch wagen sollte, muss mit einer Geldstrafe von 630 australischen Dollar ( in etwa 390 Euro ) rechnen.

Die Besuchermassen, die sich auf Tuchfühlung kommend, in eine Art von riesiger Ameisenstraße den Berg hoch schlängelt, werden nun am Fuße des " Ayers Rock " verbleiben müssen und von dort ihre Selfies oder Videos zu machen, mit denen sie anschließend im Netz herum prahlen dürfen. Die de facto - Entweihung des " Heiligen Berg " hat damit ein Ende. Das hält die Besucherströme indes kaum davon ab, den Fünften Kontinent weiter aufzusuchen, um später ihren Kindern und Enkeln zeigen zu können, wo sie überall in der Welt waren.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, denn er gibt im lieb gewonnen Dinge nur ungern wieder ab. Dazu zählt auch das Reisen in der Weltgeschichte. Den Klimawandel gibt es hier anscheinend nicht und wenn, haben ihn andere verursacht. Hierbei ähnelt der Reisewütige in gewisser Weise den Lemmingen. Was ein Tier vor macht äffen andere eben nach und stürzen sich sodann in den Tod. Auch das in Kreisen der jüngeren, von Konsum und Hubschrauber - Eltern geprägten Genration vorherrschende Geschisse, nun unbedingt nach Australien fliegen zu müssen, um sich hier als " Au Pair " eine Zeit lang zu versuchen, zählt zu diesem Verhalten. In eigenem Umfeld käme von diesen verzogenen Gören keine nur annähernd auf die Idee, sich als freiwillige Helferin bei einer Nachbarfamilie zu melden, wo dann die voll gekackten Windeln deren Kinder zu wechslen sind.

Es lebe der " Uluru " und das demnächst eingeführte Besteigungsverbot - ein Leben lang!



" Coupla Prog " - " Alone In The Mountains " - " Edmundo Lopez - SWF - Session Volume 4 " - 1970:



   

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