Nomadland, ein Film vom Rande des gesellschaftlichen Abgrunds.

 Über die sozialen Verwerfungen in der Gesellschaft der Vereinigten Staaten von Amerika ist bereits viel - vielleicht viel zu viel - geschrieben worden. Ebenso gibt es genügend Filme, die sich dieses unerschöpflichen Themas angenommen haben. 

Ab gestern, Donnerstag, den 1. Juli 2021,  kommt ein weiterer Kinofilm hinzu, der sich eines besonderen Teils jenes breiten Spektrums über die soziale Schieflage in den USA annimmt. Er stellt die Situation von so genannten Wanderarbeitern dar, die - zumeist- ohne festen Wohnsitz, dorthin weiter ziehen, wo ihnen ein - zumeist schlecht bezahlter und / oder befristeter Job angeboten wird.


Die Geschichte ist eher simpel und hat sich mutmaßlich xfach in dieser Form abgespielt. Die Handlung  kann  deshalb als eine Art von Sozialstudie angesehen werden, in der nicht das Schicksal eines einzelnen Menschen per se in den Vordergrund gerückt wird, um effektvoll einen dunklen Schatten über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft werfen zu wollen, sondern wohl eher als ein mahnender Fingerzeig an die Zuschauer. Die weniger kritischen Kinobesucher könnten hierbei den - vielleicht - noch vorhandenen Glauben an die propagierte Erfolgsgeschichte vom Tellerwäscher zum Millionär als Erfolgsgarant des großen Amerika wie ein Schutzschild vor sich her tragen, doch es wird nicht jene Fragen abwehren helfen, die unweigerlich nach dem Ansehen von " Nomadland " auf sie herein prasseln.
Zu jenen Anwürfen, die sich dabei zweifelsohne ergeben, zählt jener, nach dem " Wie konnte es nur so weit kommen, dass eine ältere Frau aus ihrem langjährigen, geordneten und wirtschaftlich relativ abgesicherten Leben, heraus gerissen und auf die Straße gejagt wird? "

Auf der Seite des " Moviepilot " findet sich diese, sehr kurze und knappe Abhandlung des Filminhalts: 

    

 " Nachdem im Zuge der Wirtschaftskrise 2011 das US-amerikanische Gipswerk in Empire, Nevada schließen muss, verliert die er kürzlich zur Witwe gewordene Fern (Frances McDormand) ihre Arbeit und ihr Zuhause. All ihre Besitztümer passen fortan in ein Auto und der Van wird ihr neuer Wohnsitz.

Ohne konkretes Ziel beginnt Fern mit 60 Jahren also ein nomadisches Leben zu führen, außerhalb dessen, was viele in der restlichen Gesellschaft als "normal" bezeichnen würden. Sie reist durch den westlichen Teil der USA und übernimmt unterschiedliche Jobs - mal als Paket-Packerin bei Amazon, als als Putzkraft von Toiletten im Nationalpark der Badlands.

Während sie so Verwandte und Freunde schnell hinter sich zurücklässt, trifft sie aber auch neue Menschen, die genau wie sie aus ihren Wohnmobilen heraus leben und sich einmal im Jahr zu einer großen Camping-Zusammenkunft mitten in der Wüsten einfinden. "


-  Zitatende  -  aus:

 https://www.moviepilot.de/movies/nomadland


Mit dieser Filmbeschreibung könnte jeder - auch kritische - Rezensent noch leben. Doch was sich hierzu bei " Programmkino. de " findet, dürfte wohl den wahren Inhalt des Streifens nicht einmal ansatzweise erfassen:

" Menschen, die freiwillig als Nomaden leben, durch die Weiten der USA ziehen und nach Unabhängigkeit und Freiheit suchen, stehen im Mittelpunkt eines herausragenden, poetischen, unprätentiösen Films – und eine wieder mal überragende Frances McDormand („Three Billboards…“).  "


https://www.programmkino.de/filmkritiken/nomadland/


" Menschen, die freiwillig als Nomaden leben "? 

Nun, ja, die systematische Armut in den Wohlstandsländern dieser Erde hat viele Facetten. Und um ordentlich die Werbetrommel für diesen Film zu rühren, vergisst so mancher " Fachkundige ", dass gerade bei diesen Filmen immer ein gerütteltes Maß an Lebensrealität abgebildet wird. Das scheint dann und wann nicht in das Portfolio der Filmkritiker oder ähnlicher Damen und Herren hinein zu passen.



KALACAKRA  -  September Full Moon  - Crawling To Lhasa  -  1972:




 

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