Wenig Geld für die " Alltagshelden "?
Tante " Corona " bestimmt immer noch den größten Teil der täglich auf uns herein prasselnden Meldungen. Das Verkünden der so genannten Inzidenzwerte gehört inzwischen zur Alltagsroutine und steht den Wettermeldungen, dem Kauderwelsch zu den Börsenentwicklungen sowie den Verkehrsfunknachrichten beinahe gleich.
Wie schnell sich ein " Normalo " an eine derartige Selbstverständlichkeit gewöhnen kann, zeigt just diese " Corona " - Seuche. Mittlerweile sollen dem Virus, dass bekanntlich als mutierende B bis D - Variante die überbevölkerte Erde heimsucht, mehr als 4, 125 Millionen Menschen erlegen sein. Die Zahl der gemeldeten Infizierte liegt um mehr als das Sechsfache. Ein Ende ist noch längst nicht abzusehen.
Auch in Deutschland nicht.
Als die ersten Anzeichen dieser pandemischen Entwicklung immer deutlicher wurden und jeden Einzelnen durch restriktive staatliche Auflagen in diesem, unserem Lande, mehr oder weniger in den " Würgegriff " nahmen, wurde von der Politik und der Medienmeute eine Unterteilung zwischen allen Betroffenen vorgenommen. Dabei geriet eine Bevölkerungsgruppe besonders in den öffentlichen Fokus, nämlich die, deren Berufstätigkeit trotzt der " Corona " - Restriktionen nahezu uneingeschränkt aufrecht erhalten werden musste. Hierunter zählen auch die Hunderttausende in den Bereichen des Lebensmittelhandels.
Für sie kreierte die Medien - Industrie den Begriff " Helden des Alltags ". Boah, " Helden ", schon allein dieser Ausdruck lässt einen neutralen Beobachter der Szenerie rund um das " Corona " - Gesabbel einen kalten Schauer den Rücken herunter laufen. Ein Held ist ja bekanntlich ein Mensch, der sich durch Unerschrockenheit und Mut einer besonders schweren Aufgabe stellt. Oder, wenn es um das martialische Handeln innerhalb der Kriegsrhetorik geht, der sich große oder kühne Taten im Kampf und / oder Krieg besonders auszeichnet.
Soweit, so heroisch.
Was das Handeln der Verkäufer, Kassierer oder weiterer Mitarbeiter in dem hart umkämpften Lebensmittelhandel betrifft, dürfte dieser Begriff denn viel zu weit her geholt sein. Die Situation kurz nach dem die " große " Politik von dem Ernst der Lage aufgrund der sich rasant ausbreitenden " Corona " - Seuche Kenntnis genommen hatte,war eher undurchsichtig. Die Frage, die sich deshalb stellte, lautete aber eher simpel: " Welche Läden können geschlossen werden, um die Ansteckungs - und Übertragungsgefahren zu minimieren? "
Nun, der Einzelhandel gehörte zu jenen Bereichen, auf dem sich Millionen Kauffreudige tagtäglich begegnen, um Sinnvolles, vornehmlich aber Sinnloses gegen Geld zu erwerben. Deshalb wurde hier das Verbotsbeil sofort angesetzt. Allerdings nicht im Lebensmittelbereich. Die Dinge des täglichen Bedarfs, was immer darunter zu verstehen ist, dürfen nicht durch Schließungen ihrer Verkaufsstellen eingeschränkt werden.
Und so ließ die Politik den Betreibern jener Zehntausenden Filialen, in denen neben Grundnahrungsmitteln auch Tinnef verkloppt wird, weiterhin nahezu freien Lauf. Jedoch zählen das Tragen von " Mund - und Nasenschutz " in Form von inzwischen verordneten FFP 2 - Masken, das Einhalten eines Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern sowie - zunächst das Desinfizieren der Hände vor dem betreten des Verkaufstempels und die Begrenzung einer Kundenanzahl zu den erteilten Auflagen. Ansonsten änderte sich zunächst nichts. Abgesehen davon, dass es zu Beginn des " Corona " - Spuks temporär kein Klo - Papier, keine Papier - Taschentücher und keine Küchenrollen zu kaufen gab, weil besonders " intelligente " Kunden diese Artikeln - später dann auch andere Produkte - gehamstert hatten, kaum Veränderungen erkennbar waren, trottete der bundesdeutsche " Normalo " auch weiterhin in seinem Alltagstrott herum.
Allerdings gestaltete der sich dann doch zunehmend problematischer.
Das beliebte Herumreisen wurde zeitweise eingestellt, das sinnfreie Shoppen in den entsprechend hierfür eingerichteten Läden untersagt und auch die Körper - Verunstaltungsangebote, wie Frisöre, Tattoo - Piercing - und Nagelstudios blieben monatelang untersagt.
Nun scheint sich das Hamsterrad des Konsums langsam wieder weiter zu drehen. Die Auflagen entfallen sukzessive. Es durfte sogar an den prolligen Sauf - Brüll - und Kotzorgien auf Mallorca´s " Ballermann " wieder gefeiert werden, damit die noch vorhandene Resthirnmasse weiter schrumpft.
Während die in den Zwangsurlaub geschickten " Helden des Alltags " ihre Taten der Öffentlichkeit erst seit einigen Wochen wieder unter Beweis stellen dürfen, mussten ihre - überwiegend - weiblichen Kämpfer an der Versorgungsfront bereits seit Beginn des vergangenen Jahres in der Anti - " Corona " - Schlacht ran.
Ihr Einsatz soll sich nun durch ein Mehr an klingender Münze belohnt werden. Doch die Arbeitgeberseite verweigert ihre Zustimmung zu den Forderungen der " ver.-di " - Gewerkschaft, die da lauten: " 4,5 % + 45 Euro " auf den bisherigen Lohn oder das Gehalt.
Die Tarifverhandlungen für den deutschen Handel verlaufen eher zäh, so dass mittlerweile mit Streiks gedroht wird.
https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/tarifrunde-handel-2021
Um diesen Kelch an sich vorüber ziehen zu lassen, weil Arbeitsniederlegungen das ständig zu putzende Image der Handelsriesen, wie " Aldi Nord und Süd " oder auch " Lidl " in der Außenwirkung ermatten lassen könnten, vorab und dieses ohne den Tarifabschluss abzuwarten, rückwirkend ab Juni 2021 2 % ( " Aldi " ) bzw. 3 % ( " Lidl " oder auch " Kaufland " ) zu gewähren. Ferner soll hier ab Herbst des Jahres eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro erfolgen.
https://www.zeit.de/news/2021-07/16/auch-aldi-erhoeht-loehne-und-gehaelter-vor-tarifabschluss
https://www.presseportal.de/pm/129569/4926634
Welch noble Geste!
Doch: Legt ein Außenstehender mal die " ver.-di " - Forderungen zugrunde, die sicherlich auch ab dem 1. Juni 2021 gelten sollen, ist dieses eher eine Lachnummer. Zudem müsste geklärt werden über welche Laufzeit die Lohn - und Gehaltserhöhung ab dem 1. Juni 2021 erfolgen wird. Wenn diese über mehr als 12 Monate geht, würde bei einer Teuerungs - bzw. Inflationsrate von 2,5 % p.a. sogar ein realer Einkommensverlust eintreten, denn es müssen nun einmal die Bruttoentgelte berücksichtigt werden.
Darüber sollten die Kolleginnen in der benachbarten Schweiz nur ein müdes Lächeln zeigen. Hier sind die Verdienste bei " Aldi " angeblich gigantisch.
Nach den veröffentlichten Behauptungen des Portals " Vipflash.de " erhalten Mitarbeiterinnen bei " Aldi " in der Schweiz mehr als 4.000 Euro monatlich.
In der holprigen und grammatikalisch falschen Einleitung heißt es dort nämlich:
"
Der bekannte deutsche Discounter Aldi hat bekenntgegeben ab sofort mehr Lohn an Mitarbeiter der Filialen des Unternehmens in der Schweiz zu zahlen. Dort erhöht sich der Mindestlohn der Mitarbeiter nun auf etwas mehr als 4000 Euro. Jetzt verdienen die Mitabeiter dort nämlich mindestens 4.440 Franken (4.065 Euro). "
- Zitatende - aus:
Boah, dann würden die Schweizer( innen ) von " Aldi " für die mickrigen Verdienste ihrer deutschen Kollegen ( Kolleginnen ) nicht einmal die Türen der dortigen Filialen öffnen?
Was von diesen unseriösen Nachrichten - Panscher und Erfinder von " Ammen - Märchen " zu halten ist, steht unter anderem hier:
https://www.webwiki.de/vipflash.net
Dass solche, dem " Lügen - Baron " Trump ähnelnde Gestalten im Netz ihr Unwesen treiben, kann der Nutzer noch gerade ertragen. Dass damit auch noch " Zaster " verdient wird, aber eher nicht.
AMPACITY - Superluminal - 2015:
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