" Wir schaffen das! " - 2. Teil




Nun sind die Osterfeiertage vorbei. Ostern 2023 kann ab dem 9. April gefeiert werden. Also in genau 355 Tagen. Weil Ostern 2023 um exakt 10 Tage früher als in 2022 liegt, werden wohl Ostereier, Osterhasen und anderes Gedöns bereits ab der 2. Januarwoche 2023 im Handel feil geboten werden.

Aber bis dahin ist ja noch lange hin und dazwischen liegt auch noch Weihnachten 2022. Daran dürften wir ab September 2022 vom Handel mit zunehmender Intensität gnadenlos erinnert werden. Motto: " Sale - Sale - Sale "!

Wäre nicht der Ukraine - Krieg und die befürchtete Wiederkehr von "Corona " in Form einer noch ansteckenderen " Gamma - Variante " aus Russland, wir könnten uns gemütlich in einen Sessel fläzen und dem nahenden Weihnachtsfest 2022 sowie Ostern 2023 in äußerster Gelassenheit entgegen sehen ( fiebern ). 

So aber werden wir allmählich passiver Bestandteil einer militärischen Auseinandersetzung am östlichen Rand Europas. Dort, wo der deutsche Reisewütige eher keinen Urlaub verbringen möchte, denn es gibt in dieser Region zwar durchaus Sehenswertes, jedoch keine Garantie auf Sonnenstrand - Badeferien zum Super - Sonder - All Inclusive - Sparpreis. Die Ausnahme bildet allerdings die Schwarzmeerregion um die Krim. Doch die ist nunmehr seit 8 Jahren fest in russischer Hand.  

Weil es aber viele Urlaubswütige ohnehin nicht dort hinzieht, blieb Putin´s Schurkenstück vom März 2014 nahezu ungesühnt. Hätte er versucht das de facto 17 Bundesland, die Baleareninsel Mallorca einzunehmen, der Protest gegen seine aggressive Außenpolitik wäre ins Unermessliche umgeschlagen. So aber hob " Mama " Merkel als Bundeskanzlerin nur ermahnend den rechten Zeigefinger und erließ kleine " Sanktiönchen " gegen den Gasputin und seine Schergen. Die taten niemanden so richtig weh. Es sei denn, er pflegte Beziehungen in den unteren Bereichen der Exportwirtschaft mit dem russischen Teddybären. Den nannte einst der Ex - Ex - Präsident Obama so. Eine Regionalmacht sei Russland. Nicht mehr und nicht weniger. Na, denn, warten wir´s ab, ob Gasputin Putin die Ukraine in die Knie zwingt oder ob er sich dabei eine ordentliche Abreibung holt?

Das dürfte die mittlerweile 4 Millionen Ukrainer, die sich auf der Flucht befinden, herzlich wenig interessieren. Es sollen  so die Propaganda aus dem Kreml - Geknechtete sein, die von " Faschisten " unterjocht, nunmehr durch Russland ihre neue Freiheit erhalten. Doch die Geflohenen Ukrainer wollen gar nicht befreit werden; sie haben sich keineswegs unfrei gefühlt. Vielmehr war ihre Flucht aus ihrem Heimatland Zeichen der grassierenden Angst vor den dort marodierenden russischen Mördern. Insbesondere den tschetschenischen Schlächtern, Vergewaltigern und Verbrechern, denen Putin in seinem Namen dort freien Lauf gibt.

Die übrige Welt muss nun die immensen Schäden seines Großmachtstrebens beseitigen und wird dafür noch mit Versorgungsproblemen sowie explodierenden Verbraucherpreisen belohnt. Sch... Putin!

Diese oder ähnliche Gedanken kamen uns während der Osterfeiertage. Selbst dann noch, als die beiden pubertierenden Enkeltöchter jene von mir zuvor versteckten Schokoladen - Ostereier und - Osterhasen am Rande des Rasens und des Schwimmteiches suchten. Während unsere Enkel in gesichertem Umfeld der seit Jahren gepflegten Tradition nach gingen, fielen zirka 2000 Kilometer von uns entfernt Bomben vom Himmel und verursachten Tod und Verwüstung. Das schlechte Gewissen war denn auch Antrieb für jene Aktion, die unsere Tochter vor einigen Wochen bereits in die Wege geleitet hatte. Sie stellte im voll ausgebauten Kellergeschoss ein Zimmer mit Koch - und Wasch - sowie Duschgelegenheit in einem separaten Bad zur Verfügung. In ihrem Angebot hatte sie allerdings eine etwas unglückliche Formulierung gebraucht. Die Wohnzeit sollte zunächst auf drei Monate beschränkt werden.

Weshalb es hierzu wohl auch keine Vermittlung gab. Erst als sie den Text änderte, meldete sich eine Ukrainerin mit 2 Kindern und Katze. Soweit, so humanitär? Doch die Geschichte nahm dann einen ganz anderen, einen alsdann unverhofften Verlauf. Nach einem Gespräch mit der Frau und ihrem in englischer Sprache dolmetschenden Bruder, in dem sie sich von dem Wohnangebot zunächst sehr angetan zeigte, kam am Dienstag nach Ostern das " dicke Ende ". Die Dame wollte nun doch nicht aus sehr beengten Wohnverhältnissen in einer Zwei - Zimmer umfassenden Münchner Wohnung in die eher ländliche Provinz umziehen. Sie kenne die Region nicht, lautete ihr Einwand. 

Häh?

Vielleicht waren es andere Gründe, warum die Dame aus Kiew abgesagt hatte? Ihr Bruder war sauer. Schließlich hatte er den geplanten Umzug mit angeschoben. Wie dem auch immer sei, die wahre Not kann dann nicht so groß gewesen sein. 

Doch die Dame aus Kiew ist nicht allein. Weil unsere Tochter seit Ostern einige Dutzend Mails von verzweifelt klingenden Unterkunftsuchenden erhielt, findet sich garantiert eine andere Geflüchtete nebst Kind, die das noch bestehende Angebot gerne annimmt.

Als vor knapp 7 Jahren die so genannte Flüchtlingskrise n den Medien breit gewalzt wurde, gab es eine riesige Hilfsbereitschaft innerhalb Deutschlands, die dann allerdings in einigen Bereichen der Gesellschaft durch Hass und Gewalt ersetzt wurde. Merkel schuf hier den oft zitierten Ausspruch: " Wir schaffen das! " Sie sollte damit größtenteils richtig liegen. Doch sieben Jahre danach sind die Voraussetzungen andere. Der Krieg in der Ukraine lässt erkennen, dass es eben keinen Frieden gibt, solange solche Verbrecher vom Schlage eines Assads, Putins und wie sie sonst noch heißen mögen, auf dieser Welt gibt. Da diese Spezies nicht ausstirbt, stellt sich immer wieder die Frage, ob es nicht noch weitere Kriege geben wird? 

Putin lässt Bomben auf die ukrainische Zivilbevölkerung regnen; wir helfen den davor Fliehenden. Doch: Wie lange schaffen wir das?    



AEROLITH  -  Binary Sundown  -  2016:





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