Wir schaffen das! - IV. Episode: Von rumanischen Ukrainern


 

Wie so viele Dinge im Leben, hat der verbrecherische Krieg Russland´s gegen die ukrainische Zivilbevölkerung zwei Seiten. Die eine, die unmenschliche Seite wird uns tagtäglich von den Medien mittels Bildern, Filmen, Berichten, Reportagen und Meldungen vor Augen geführt. Diese Berichterstattung gibt nur ein Teil der Realität in dem von Putin überfallenen Nachbarland wieder. Dieses alles schreckt die Mehrzahl der Deutschen auf. Es macht sie sprachlos, wütend oder ganz und gar fassungslos. Daraus aber hat sich eine bislang nie dagewesene Hilfsbereitschaft gegenüber dem Land, der dortigen Bevölkerung, aber auch den bislang zirka 13 Millionen Geflüchteten entwickelt.

Aus Deutschland wurden Geld - und Sachspenden in Milliardenhöhe abgegeben. Tendenz: immer noch steigend. Nicht gerade wenige Menschen haben Ukrainern, die hier her geflohen sind, eine private Unterkunft zur Verfügung gestellt. Diese Menschen wollen helfen und dieses zunächst selbstlos. Bürger, Ehrenamtliche und Politiker setzen sich für das Wohl der nach Deutschland Geflohenen ein.

Doch, die Kehrseite des Engagements sind solche Meldungen:

https://www.merkur.de/bayern/nuernberg/fluechtlinge-ukraine-krieg-ankunft-diepersdorf-bayern-vermutung-bus-91435056.html

Nun gibt es zwischen Stadt und Land sowohl in dem osteuropäischen Staat, als auch hier, sehr große Unterschiede. Nicht nur im infrastrukturellen Bereichen, wie Verkehrsanbindungen, sondern auch in Fragen der medizinischen Versorgung bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeit und Kultur. Allerdings sind dieses nur vorgeschobene Gründe. Längst ist - zumindest im Flächenland Bayern - dieser Unterschiede kaum noch vorhanden. Das liegt überwiegend an den sozio - ökonomischen Verhältnissen. Im Freistaat wird besserverdient, was einen höheren Wohlstand hervor bringt.

Dieses dürfte allerdings nicht die Hauptursache für jene Fälle sein, in denen sich Geflüchtete aus der Ukraine geweigert haben, eine vorerst zur Verfügung gestellte Unterkunft anzunehmen. Jenen, hauptsächlich weiblichen Flüchtlingen, geht es noch um andere Dinge als eine provisorische Unterkunft. Was unsere Tochter hierbei erleben durfte, habe ich ja bereits in einem Post geschildert.

Jetzt kommt eine weitere Variante des Komplexes ukrainische Flüchtlinge hinzu.

Vor einigen Tagen klingelte es an unserer Haustür. Weil ich einen Paketdienstzusteller vermutete, drückte ich intuitiv auf den Türöffner. Doch: Statt eines Zustellers, stand eine ältere Frau in eher herunter gekommener Kleidung vor der Tür. Aus dem Kauderwelsch, das sie von sich gab, konnte ich zumindest heraus hören, dass sie aus der Ukraine käme. Aha! Aus dem Kriegsland im Osten Europas also? 

Nur, die ältere Dame sah nicht so gepflegt, so modisch gekleidet, wie jene Damen, die ich häufiger in den Fernsehberichten gesehen hatte, wenn sie aus Bussen, Bahnen ein - oder ausstiegen oder auf öffentlichen Plätzen warteten. Woher also konnte die nach Geld fragende Frau kommen?

Dann schoss es mir blitzartig durch den ergrauten Kopf: Es war eine Roma - Frau, die vielleicht irgendwo aus Rumänien eingereist war. Zumeist mit einem Kleinbus oder in einem knacke vollen PKW, der von einem jüngeren Mann gesteuert, Kurs auf die Wohlstandsrepublik Deutschland nahm, seine Fuhre am Ortsrand parkt und die Insassen zum Betteln los schickt; dorthin, wo einkaufende Menschen an ihnen vorbei gehen und manchmal eine Münze in ein auf dem Boden gestellten Plastebecher hinein werfen. 

Gehen ukrainische Flüchtlinge von Haustür zu Haustür, um dort wegen Geld zu bitten?

Wohl nicht!

So schickte ich die ältere, dunkel gekleidete Frau mit den Worten " Wir geben kein Geld! " zu den Nachbarn, die sicherlich eine Spur leichtgläubiger sein könnten und nicht sofort nach einem Pass, der zumindest die Nationalität offenbaren könnte, fragen. 

Aus vielen Jahren Berufserfahrung mit Asylbewerbern kann ich heute noch viele Ethnien voneinander unterscheiden. Und diese Frau kam mit Sicherheit nicht aus der Ukraine!  

Dann erinnerte ich mich an jene bislang fünf ukrainischen Damen mit Kindern und las dazu diesen Artikel:      

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/viele-roma-unter-ukraine-fluechtlingen-sie-will-kaum-einer-aufnehmen-art-805106

Mal ganz ehrlich: Not und Not sind doch hier zwei verschiedene Schuhe?


UPPERSEPTION  -  CA 4 + CB2  -  Neogourage  -  2019:



 

  

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