Die königlichen Serien

 



Seit einiger Zeit sieht sich meine bessere Hälfte in schöner Regelmäßigkeit, insbesondere dann, wenn es draußen regnet, über die Mediathek bei " Magenta TV " eine Vielzahl von Folgen aus den Serien " The White Queen " oder " Queen Victoria " an.

Diese nur selten in den öffentlich rechtlichen Fernsehsendern zu sehenden Produktionen, leben eher von der Dauer, denn von der Spannung.

Und schon allein deshalb wirken sie auf mich eher öde. Öde, weil die Handlungen nahezu identisch sind, obwohl sie einen mehrere Hundert Jahre umfassenden Zeitraum abdecken. Eine - nicht selten - nahezu unlösbare Aufgabe, die sich den Machern solcher auf Historie basierender Schinken auftut. 

Was tatsächlich dabei heraus kommt, lässt sich nur beispielhaft an den beiden eingangs genannten Serien erkennen. 

Was vor 560 Jahren im fernen England und dort am und im Hofe der Königin vor sich ging, lässt sich vielleicht kurz und knapp so umschreiben:

Es wurden Intrigen gesponnen, Gemeinheiten ausgetauscht und beigeschlafen, was das adlige Blut so her gab. Jeder gegen Jeden und mit dem Segen der überall gegenwärtigen, schmarotzenden Kirche, auch für die Königin. 

 https://www.fernsehserien.de/the-white-queen/episodenguide


https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_(Fernsehserie)


Hauptsache es diente dem Erhalt der eigenen Macht im Lande und dem Großbritanniens in den von ihm unterjochten Völkern innerhalb der riesigen Kolonien. 

Nun, gut, dieses und vieles, was die Königlichen nebst ihren getreuen, weil ebenso auf Machterhalt oder Erweiterung der eigenen Einflussbereiche erpichten Vasallen sonst an Verbrechen an anderen Menschen begingen, kommt entweder gar nicht vor bzw. wird nicht in angemessener Weise behandelt.

 Dazu sind derartige Historienschinken wohl auch nicht gedacht. Diese Form von Geschichtsklitterung lebt nicht von der Wahrheit, sondern sie verklärt die Existenzberechtigung des ehemaligen Adels und die des Klerus, der seine schmierigen Finger in den Machtspielchen der Bagage. Während das geknechtete Volk, die Untertanen, hungerte, von Seuchen und Kriegen dezimiert wurde, vergnügten sich die adlige Brut in ihren vielen Schlössern, Herrenhäusern oder anderen luxuriösen Anwesen, die sie durch Raubzüge in besetzten Ländern oder durch andere Verbrechen erlangen konnte.

Davon kommt in den obigen Serien nicht sehr viel vor, wohl aber, dass die Machenschaften, wie die Zwangsverheiratung von minderjährigen weiblichen Abkömmlingen, dass sich wechselseitige Abmurksen sowie das regelmäßige Besteigen der erlauchten Damen, die für Thronfolge bestimmt waren, um männliche Nachfolger zu zeugen. Dabei kommt es nicht von ungefähr, dass die blaublütigen Damen einen Stall voller Kinder warfen, die allerdings nur zum Teil überlebten.

Was aus dem Kreis durch Geburt zur Gruppe der anstrengungslos Reichen hervor kroch, war zudem durch die Erziehung vorgegeben, zu einem ausschließlich auf das eigene Wohlergehen und seiner Brut bedachter Nichtsnutz bestimmt.

Und just dieses wird durch solche Serien eher verklärend dargestellt.




WISHBONE ASH  -  Leaf And Stream  -  Argus  -  1972:




  

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