Schon wieder Kavelstorf?
Ein Verkehrsunfall auf der Autobahn 19 in Fahrtrichtung Rostock ließ die Vergangenheit wieder aufleben. Am Samstag, den 29. September 2024 raste ein SUV des Herstellers Ford ( Kuga ) zwischen der Anschlussstellen Kavelstorf ( jetzige Gemeinde Dummersdorf ) und den Autobahnkreuz Rostock gegen 19.00 Uhr über den dortigen Grünstreifen, gelangte auf eine Böschung, überschlug sich danach mehrmals und prallte schließlich an einen Baum. Hierbei wurde der 76jährige Fahrer, seine 69jährige Beifahrerin getötet sowie drei weitere Insassen schwer verletzt.
Die Autobahn 19, die zu DDR - Zeiten in Bau genommen und nach der Wiedervereinigung ab 1990 mehre Male saniert oder ausgebessert wurde, gilt als direkte Anbindung der Ostseebereiche zwischen Rostock bis Stralsund.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_19
http://www.autobahnatlas-online.de/A19.htm
Kavelstorf an der A 19? Da war doch mal etwas?
Ja, vor 13 Jahren, genauer am 8. April 2011 ereignete sich dort eine Massenkarambolage, innerhalb derer 8 Menschen starben, 22 Insassen erlitten schwere Verletzungen, 52 blieben leichtverletzt; davon mussten 44 stationär in Krankenhäuser gebracht werden.
Es entstand ein Millionenschaden. Unter anderem auch deshalb, weil die Fahrbahnen wegen der sich ausbreitenden Feuer anschließend abgetragen und erneuert werden mussten.
Ein Albtraum. Der - nicht nur - die unmittelbar Beteiligten wohl lebenslang begleiten wird. Insbesondere die mehr als 250 Einsatzkräfte werden sich wohl immer an jenen 8. April des Jahres 2011 erinnern.
Der Norddeutsche Rundfunk ( NDR ) erinnerte 10 Jahre danach im Rahmen seiner Fernsehdokumentationsreihe " Die Narbe " an jene Katastrophe auf der A 19 bei Kavelstorf. Unter der Moderation von Anja Reschke zeigt der Bericht nochmals mit aller Deutlichkeit auf, dass zwischen Leben und Tod oft nur Sekunden liegen und in unserer hochtechnisierten Welt der Mensch, der sich der Errungenschaften der Zivilisation bedient, nicht selten ein Hochrisikofaktor wird. Ob dieses nun in aktiver oder in passiver Weise, so wie es bei dem tödlich verunglückten Ehepaar der Fall war, deren PKW von der ersten Unfallverursacherin auf ein vorausfahrendes, ein drittes Fahrzeug geschoben wurde. Dieses ließ sich nach mehren Jahren durch eine Unfallrekonstruktion ermitteln.
Die Nebenereignisse, wie die Ursachen für den plötzlich auftretenden Sandsturm, der in der Wüst zwar ein Natureiereignis, somit als " höhere Gewalt " einzustufen wäre, werden in der NDR - Reportage kritisch beleuchtet.
Ja, auch die industrielle Landwirtschaft mit ihren monokulturell bewirtschafteten Flächen hat eine Mitverantwortung bei dem Zustandekommen jenes Naturereignisses. Dabei steht auch fest, dass aufgrund der in Küstennähe vorherrschenden Wetterverhältnisse stark aufkommender Wind bis hin zu Sturm oder Orkan keine Seltenheit ist.
Hinzu kommt aber auch, dass auf der zweistreifigen, zumeist eher mäßig bis schwach genutzten Autobahn überwiegend kein Tempolimit eingerichtet worden ist. Auf jener Teilstrecke gilt somit der Grundsatz " Freie Fahrt für freie Bürger! "
Als Fazit bleibt somit zu konstatieren: Eine Verkettung ungünstiger Umstände, gepaart mit menschlichen Versagen, führte zu diesem Massenverkehrsunfall.
Leider gibt es solche Ereignisse immer wieder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Münchberger_Senke
WOODEN SHIJPS - These Shadows - Back To Land - 2013:
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