Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub?



Die Sommerferien 2024 starteten in diesem, unserem, sehr föderalistischen Landes, am 20.Juni ( Sachsen, Thüringen ) und endete am 9. September  ( Freistaat Bayern ).

Nun sind bereits wieder Ferien. Ab dem 29. September läuteten die Thüringer die Herbstferien ein. Das Schlusslicht bildete natürlich wieder der Freistaat Bayern. 

Bei so viel freier, nein, schulfreier Zeit, fragt sich so mancher Bürger, wohin damit?

Die Lösung eines solchen Luxusproblems wird sofort bei der Eingabe eines Begriffs, das irgendwie mit Urlaub zu tun haben könnte, mittels der nervigen Werbung angeboten. Hier ploppt umgehend Reklame auf dem Bildschirm, der dann einen farbigen Eindruck vermittelt, obwohl unsere reale Welt eher grau aussieht. 

Urlaub, Ferien, Freizeit ist doch was schönes, sofern dieses nichts mit Geld, Stress und Massentourismus zu tun hat.

Doch die Möglichkeiten, diesem Herzinfarkt fördernden Begleiterscheinungen unserer überbevölkerten Welt zu entgehen, werden von Jahr zu Jahr kleiner.

Selbst das Absitzen der vielen freien Zeit während der Ferien innerhalb der eigenen vier Wände ist nicht ohne unangenehme Begleiterscheinungen zu bewerkstelligen. Die öffentlich - rechtlichen Fernsehanstalten bemüßigen sich in dieser, beinahe 3monatigen Zeitspanne den Zwangsgebührenzahler mit ollen Kamellen aus der Konseven zu beglücken. Und weil - außer der Boulevard - und Regenbogenpresse - niemand mehr regelmäßig liest, kann es schnell sehr langweilig werden.

Warum dann nicht beide Faktoren unter einen Hut bringen? Die eigene Unterkunft einige Hundert, manchmal mehrere Tausend Kilometer von dem Zuhause entfernen und trotzdem urlauben. Geht das?

Ja, das lässt sich durchaus machen. Die wunderbare, die einfache, wenn auch sehr kostspielige Lösung, nennt sich " Caravaning ". 

Inzwischen ist dieser Zweig der Reise - und Tourismusindustrie zu einem wahren Giganten aufgestiegen. Nicht erst seit der Corona - Jahre entwickeln die Hersteller der " Weißen Flotte " Verkaufsstrategien, die - gepaart mit massiver Werbung - dem Interessierten suggerieren sollen, dass diese Art von Freizeitgestaltung einen individuellen Charakter aufweist. 
Mitnichten, denn es gib längst viele, zu viele Besitzer und Eigentümer von Wohnmobilen oder Wohnwagen.

Die ziehen vor allem in den Sommermonaten vornehmlich in die südlichen Länder unseres Kontinents. Dort besetzt die Meute dann die eigens hierfür angelegten Campingplätze. Weil diese allerdings nicht gerade kostenlos sind, wird auch versucht, irgendwo in der Wildnis zu platzen. Solche Aktionen kommen in vielen Ländern nicht gut an. Es hagelt empfindliche Geldbußen, wenn ein Wildcamper dabei erwischt wird. Da kann die Urlaubskasse bereits zu Beginn der Reise durch das Land leer sein. 


Eine weitere unangenehme Überraschung kann dem mobilen Urlauber aktuell in Spanien erwarten. Dort sind in einigen Regionen Touristen zur Hassfiguren avanciert. Weil durch die vornehmlich in den Sommermonaten dort einfallenden Menschenmassen nicht nur klingende Münze, sondern sehr viel Lärm, Gestank und Müll verursachen, sind sie unerwünscht. Die überwiegende Zahl der Spaniern hat nämlich von dem Massentourismus keine Vorteile.

So kann es dann und wann vorkommen, dass nahezu ahnungslose Urlauber dort beleidigt, bespuckt oder gar bedroht und geschlagen werden. In Frankreich kann es schon mal vorkommen, dass deutschen Reisenden der Aufenthalt auf einem Campingplatz verweigert wird, " Man sei voll ", lautet dabei die Lüge. Anderen weist der Franzmann den schlechtesten Platz auf  dem Gelände zu, um sie zu vergraulen.


Über keine guten Erfahrungen kann so mancher Italien - Reisende berichten, der Opfer eines versuchten Raubüberfalls oder gar eines Diebstahls des kompletten Wohnmobils wurde. Auch Portemonnaies, IC - Karten oder Schmuck sind eine begehrte Beute. Die Varianten, um an das Eigentum des Touristen zu gelangen sind hier sehr vielfältig. Ebenso kann es Spanien - Urlauber treffen und selbst in Dänemark oder in einem der skandinavischen Länder sind zur Sommerzeit zahlreiche Räuber und Diebe unterwegs.


Andererseits ist das Verhalten jener Mobilisten im Ausland nicht gerade dazu angetan, sie in jedem Jahr herzlich willkommen zu heißen. Die Deutschen haben neben den Engländern längst einen recht zweifelhaften Ruf in den Urlaubsregionen erhalten.
Doch: Wo der schnöde Mammon regiert, bleiben selbst Vorbehalten gegenüber Touristen auf der Strecke. Schließlich leben einige Millionen von den Einnahmen durch den Fremdenverkehr, weil ben wiederum jene Massen, die Jahr für Jahr zu Sommerzeiten in diese Länder einfallen, auch Millionen Euro dort lassen.

 


THE STRAWBS  -  Autumn   -  Heroe And Heroine  -  1974:

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