Letzte Nacht in Oschl
Heute ist Samstag, der 26. April 2025. Die letzte Nacht in Oberschleißheim ( Oschl ) habe ich, eher unruhig schlafend, hinter mich gebracht. Ab 5.00 Uhr zeigte sich ein regnerischer Morgen. Meine Motivation, die beiden Hunde auszuführen, sank in Richtung Nullpunkt. Regen, das bedeutet nasse Vierbeiner, die anschließend ordentlich Schmutz auf den gefliesten Fußböden hinterlassen. Den beseitigt der täglich zum Einsatz kommende Staubroboter nicht. Was nichts anderes bedeutet, dass hierzu solide Handarbeit mit Eimer, Feudel und Schrubber angesagt ist.
Fluchend verließ ich gegen 6.00 Uhr das Haus. Die beiden Hunde hatte ich wie immer angeleint. Sie zogen natürlich an den Leinen. Im Fachjargon der Hundehalter nennt sich dieses " nicht leinenläufig ". Egal! Ich bin eh - noch - der Stärke. Wenn es mir zu schnell voran geht, zerre ich die beiden Ungeduldigen zurück. Ordnung und Disziplin müssen sein. Schließlich gehören diese beiden Attribute zu meinen anerzogenen Eigenschaften.
Auf dem Weg zum alten Flugplatzgelände höre ich einen Specht klopfen, nein, hämmern. " Tack-Tack-Tack-... ". Er ist bereits auf Nahrungssuche. Wahrschein befinden sich jetzt schon Junge in der eingerichteten Baumhöhle, die nach dem Hellwerden sofort Futter haben wollen.
Ein ewiger Kreislauf: Fressen und Gefressen werden! Von dem hochgezogenen Nachwuchs wird vielleicht nur ein Vogel überleben.
Der Specht begleitet uns bis zum Flugplatzareal. Dann höre ich nur noch das Grundrauschen von den beiden Autobahnen 9 sowie 92. Durch den Regen sind die Fahrbahnen nass. Das Abrollgeräusch der Tausende Fahrzeuge, die jetzt bereits unterwegs sind, wirkt sich deshalb intensiver auf die Umgebung aus.
Aus der Ferne heulen die Düsentriebwerke von startenden Flugzeugen auf dem Münchner Airport auf. Dann sehe ich die Maschinen in die Luft steigen. Nur für eine kurze Zeitspanne sind die Flugzeuge erkennbar, dann tauchen sie in die tiefe Wolkendecke hinein.
Die beiden Hunde jagen über die langsam grün werdende Grasfläche, aus der in unregelmäßigen Abständen die einstige Asphaltdecke hervor schimmert.
Ich schlendere zum Zaun, der auf der rechten Seite entlang läuft und das Betriebsgelände angrenzt. An dem provisorischen Aufbau des Wachschutzes gehen - wie nicht anders erwartet - die beiden Scheinwerfer an. Doch dieses Mal erfolgt keine Durchsage. Ich werde nicht aufgefordert, das abgegrenzte Werksgelände " unverzüglich " oder " umgehend " zu verlassen; auch wenn ich mich dort nie aufgehalten hatte ( habe ).
Nach 20 Minuten haben sich die Hunde ausgetobt ( ausgepowert ). Sie werden in ihren Bewegungen langsamer. Ein sicheres Anzeichen dafür, dass ich mich auf den Rückweg begeben sollte.
Der letzte Morgen in Oschl?
Nein, nicht in diesem Jahr!
Die irisch - deutsche Hauptfamilie wird ab dem 11. Juli bis zum 3. August 2025 in die Vereinigten Staaten von Amerika fliegen. Genauer gesagt: Sie wird Verwandtschaft in Los Angeles besuchen.
Puh, wieder Haus - und Hundebetreuung. Im Hochsommer! Nun ja, es gibt weitaus Schlimmeres.
DAVE DEE & Co - Last Night In Soho - If No One Sang - 1968:
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