Mediales Einerlei



Nun ist er endlich beigesetzt, der Papst Franziskus in Rom. Es dürfte dazu beinahe alles vielfach wiederholend gesagt worden sein. Doch irgendetwas fehlt noch in dem Sammelsurium von endlosen Übertragungen, Berichten, Reportagen, Kommentaren. Doch was?

Nein, der Name des Nachfolgers ist nicht gemeint. 

Es fehlt die Kritik an der schmerzhaften Malträtierung der Gehörgänge und der Augen während der Berichterstattung - nicht nur - durch die Öffentlich - Rechtlichen

Bei der medialen Einheitsbrei über die Beisetzung des Papstes fehlt indes jedwede Kritik an dem aufgeblasenen Brimborium, der Institution Katholische Kirche ansich und der Rolle des Verblichenen selbst. 

 Auch die Massenveranstaltung in Rom wurde von den Medien beinahe kritiklos hingenommen. Einzig in einem Artikel der " Süddeutsche Zeitung " findet sich ein Hauch von Unverständnis zu diesem zelebrierten Kirchenereignis.   

https://www.sueddeutsche.de/medien/papst-franziskus-trauerfeier-tv-ard-zdf-li.3241021

Selbst wer diesem Zinnober irgendwie aus dem Weg gehen wollte, wurde von diesem immer wieder eingeholt. Und so sah ich mir diesen Menschenauflauf in Rom in der Hauptausgabe der " Tagesschau " laut fluchend an. Kopfschüttelnd betrachtete ich mir jene Meute, die an den Straßen zwischen dem Vatikan und dem Beisetzungsort stundenlang standen, um dann mit dem mitgebrachten Smartphone für einige Sekunden den Trauerzug zu filmen.

Es sah tatsächlich so aus, als hätten sie alle den rechten Arm zum Deutschen Gruß erhoben. Ein Glück, dass sich in den Händen jenes Wunderding der Kommunikationstechnik befand, dass vielleicht gerade noch ein kleinen Teil der Individualität sicherstellen könnte. In einer derartigen Masse geht diese nämlich sofort verloren. Und mit Grausen nahm ich erneut zur Kenntnis, wie manipulierbar doch jeder Einzelne der an jene Tagen in Rom zu den Trauerfeierlichkeiten unterwegs ist. 

Muss sich ein Zwangsgebührenzahler diesen Zirkus antun?



FLEUR DE LIS  -   Home Of Minds  -  Facing Morning  -   1971:




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