Die wandernde Pennerin


 


Der heutige Dienstag nach den Osterfeiertagen zeigte sich vom Wetter eher von seiner besseren Seite. Dass es seit einigen Wochen nicht mehr ergiebig geregnet hat, muss nicht unbedingt erwähnt werden. Der Boden ist deshalb trocken, sehr trocken, zu trocken. Doch dieses hat auch einige Vorteile. Die Schuhe werden nicht schmutzig, wenngleich aber staubig. Ein trockener Boden hat aber auch die Eigenschaft, dass er die von der Sonne angegebene Wärme länger konservieren kann. 

Als ich heute Nachmittag die beiden Hunde zum alten Flugplatzgelände Schleißheim / Oberschleißheim ausführte, waren wir dieses Mal nicht alleine auf dem Gelände.

Am Rande des rechtseitigen Waldhains lag eine Person fest schlafend auf einer Isomatte auf dem Boden. Sie hatte einen prall gefüllten Rucksack neben sich platziert. Die Hunde intersection sich nicht sonderlich für die Schlafende ( wie sich kurz danach herausstellte handelte es sich um eine Frau ), sondern tobten fleißig auf dem Gelände herum. Erst nach dem ich auf dem Rückweg erneut an die Liegende vorbei ging, bellten beide Vierbeine sie an. Die Frau hob langsam ihren Kopf. Mit einem sehr müden Gesichtsausdruck sah sie die beiden Tiere an. Dann legte sie sich wieder hin. Sie hatte keine Angst vor den beiden Vierbeinern. Warum auch? Bellende Hunde beißen nicht!

Auf dem Rückweg überlegte ich, was die schlafende Frau wohl dazu bewogen haben könnte inmitten des Brachgeländes ein Nickerchen zu machen? Vielleicht war es eine Wanderin, die bereits eine längere Strecke hinter sich gebracht hatte? Es hätte aber auch eine Obdachlose sein können. Doch danach sah sie eigentlich nicht aus.

Es könnte sich auch um eine Aussteigerin gehandelt haben, die ihr altes Leben ablegen möchte? Wie auch immer, bei der Rückkehr in den opulenten Bungalow mitsamt seinen Annehmlichkeiten, kam mir die Erinnerung an einen vor vielen Jahren eingestellten Post zu einem verfilmten Buch des inzwischen verstorbenen Autors Michael Holzach, den ich am 15. Juli 2009 abgefasst habe: 

   https://lobster53.blogspot.com/2009/07/zu-fu-und-ohne-geld-durch-deutschland.html

So oder so ähnlich könnte die ruhende Dame einzuordnen sein. Eine wandernde Pennerin, die heute hier und morgen dort nächtigt. Eine zeitweise rast - und ruhelose Person. Warum auch immer?


TEN YEARS AFTER  -  Two Time Mama -  Sssssh  -  1968:





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