Aaron Hunt und sein "Frust"-Foul an Kroos.

Da gab es am letzten Samstag das Duell der Bazis gegen den SVW. Die Bayern hatten am Ende klar die Nase vor. Was daran lag, dass der SVW über 75 Minuten das Fußballspielen eingestellt hatte. Sei´s drum! Warum also noch der Vergangenheit hinterher laufen?
Während des Spiels wurde der Bremer Aaron Hunt wegen eines über harten Einsteigens mit beiden Füßen gegen den Bayern-Akteur Kroos mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Die Entscheidung war richtig, weil es sich um ein Foul der übleren Sorte handelte.
Der DFB sperrte daraufhin den Mittelfeldakteur des SVW für 3 Pflichtspiele. Das Strafmaß ist korrekt, denn es gibt sowohl üblere Fouls mit anschließender Verletzung des Gegenspielers als auch harmlosere Unsportlichkeiten.

Was nun von Seiten des DFB in der Sitzung des Sportgerichts entschieden wurde, bedarf keiner weiteren Kommentierung. Es gab vor diesem abzuurteilenden Fall einige hundert andere Fälle, die sowohl von harmloserer als auch von heftigerer Natur waren. Das Sportgericht ist deshalb gehalten, diesen Platzverweis anhand der bisherigen Erfahrungswerte einzustufen. Das hat der Spruchkörper berücksichtigt. Die Sperre von 3 Pflichtspielen ist das Ergebnis dieser Überlegungen.

Das Sportgericht ist neutral. Es hat weder eine erkennbare Neigung gezeigt, diesen Fall zu präjudizieren, noch sonstige sachfremde Erwägungen einfließen zu lassen.
Das sehen die blinden und mit Vorurteilen behafteten Kommentatoren diverser Tageszeitungen und jener der MDR Info-Redaktion anders.

Als ich heute Morgen die Sportmeldungen bei MDR Info hörte, war dort die Rede von einem "brutalen" Foul des Aaron Hunt. Das die Sportredaktion von MDR Info mit FCB-Anhänger durch seucht ist, war mir längst bewusst. Diese einseitige Berichterstattung über den bajuwarischen Verein ist zeitweise nicht auszuhalten. Aus der FCB-Lobhudelriege stechen vor allem Silke Heine und Klaus-Jürgen Alde ständig hervor. Das dauernde Gerede von dem Deutschen Rekordmeister und den Überverein aus München nervt gewaltig.
Meist hilft dann nur abschalten.

In ähnlicher Weise haben sich - wie nicht anders zu erwarten - die Gazetten aus Bayern über das angeblich "brutale" Foul des Bremer Hunt gegen den Bayern Kroos hervor getan. Da war die Rede von einer Blamage des DFB, weil das Sportgericht "nur" 3 Spiele Sperre ausgesprochen hat.

Als Beispiel hierfür ein Traktat aus den Augsburger Nachrichten:

http://www.augsburger-allgemeine.de/sport/Hunt-Sperre-Der-DFB-macht-sich-laecherlich-id17809441.html

Der selbst ernannte Sportredakteur Mehl ist nicht nur unverschämt in seiner Wortwahl, sondern er hetzt wie zu alten Zeiten, wie es aus den Postillen des Freistaates üblich war, wenn ein anderer Verein als Konkurrent für den heiß geliebten FCB erkannt wurde. Das sinnfreie Geschreibsel des Mehl zeigt darüber hinaus auch, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn ein Spieler der Bazis wegen eines Platzverweises bestraft wird, ist das Urteil zu hart, bei anderen Vereinen zu lasch. Wer so blind kommentiert, muss sich nicht wundern, dass ein solcher Rabulistiker nicht ernst genommen wird.

Allerdings stiegen die wenigen Leser der Online-Ausgabe auf den Hetzartikel - wie nicht anders zu erwarten - voll ein. Da wird fleißig ausgekeilt und eine Sperre von 5, 6 Spielen und mehr gefordert.
Warum nicht gleich in Monaten oder Jahren? Oder, noch besser, eine lebenslange Sperre?

Das Spieler des Münchener Clubs mit den großkotzigen Verantwortlichen um Hoeneß pp. wegen Tretereien und anderen Unsportlichkeiten vor dem Kadi des DFB standen wird immer vergessen. Ob nun der Klopper Augenthaler oder auch der Krawallbruder Kahn, beide sind leuchtende Beispiele dafür, dass der so großartige FCB auch austeilen kann.

Bei der gesamten Kommentierung um diese Hunt'sche Unsportlichkeit handelt es sich überwiegend um billige Polemik; abgesondert aus den Reihen der FCB-Fangemeinde und ihren getreuen Vasallen in den Medien. Hier soll nicht das Foul als solches bewertete werden, sondern ein gegnerischer Verein, der seit Jahren die Bazis sportlich ärgert. So unsportlich der Ausraster des bremer Mittelfeldspielers auch war, um so niederträchtiger sind die anschließenden Reaktionen aus dem Freistaat und dem FCB-Dunstkreis einzustufen. Hierbei wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen und das Augenmaß geht dabei - logischer Weise - vollends verloren. Wer so, wie der Schmierer Mehl argumentiert, hat weder vom Fußball - auch nicht einmal  ansatzweise - Kenntnisse, noch ist er ein Journalist. Der Fußballsport kann nicht mit dem Tanzsport verglichen werden. Wer, wie es Hoeneß einst forderte, für seine über teuren Profis einen Sonderschutz verlangt, hat nicht alle Tassen im Schrank, der sollte lieber eine Ballettriege gründen und führen.

Das sehen andere Leser der Provinzpostille aus Augsburg genauso:

http://www.augsburger-allgemeine.de/community/forum/fussball-allgemein/10320641-Mehl-meint-id10320641.html?pagingShowPage=8

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Das ein Sportgericht neutral sein sollte, steht, wie bei jedem anderen Gericht auch, völlig außer Frage. Nur: ist dem immer so? Wie defekt war den zum Beispiel die Waage bei den Entscheidungen über Strafmaße zu Ausschreitungen? Dynamo fliegt gleich mal aus dem Pokal, was im Ernstfall eine halbe oder ganze Million Euro Nasse bedeutet, Frankfurt und Co. sind mit niedrigen fünfstelligen Geldstrafen dabei. Ich weiß nicht, ich weiß nicht...

Und ja, natürlich, sieht man am Beispiel Hunt, wie Hosentaschenlobbyismus im Fussball funktioniert. Mögen die Sportgericht ihm gnädig sein. ;o)

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